cover

Steve Foxe

Transformers – Robots in Disguise - Die Prüfung von Optimus Prime

 

Saga

Kapitel 1

Ein gewaltiger rot-blauer Sattelschlepper rauschte durch die schmale Schlucht. Seine dröhnende Hupe klang wie ein Schlachtruf.

Drei weitere Fahrzeuge folgten dich hinter ihm: eine schachtelförmige blaue Polizeistreife, ein schnittiger roter Sportwagen und ein kompaktes gelbes Cabrio mit schwarzen Streifen.

Am entgegengesetzten Ende der Schlucht wartete eine Armee von beeindruckenden Gestalten, bewaffnet und bereit für den Kampf. Der Sattelschlepper und sein Konvoi wirbelten Staubwolken auf, während ihre Räder über den sandigen Boden donnerten.

Kurz bevor der Lastwagen auf die Armee traf, hoben sich die Räder in die Luft, seine Form verbog sich, verwandelte sich im Flug und es zeigte sich, dass er mehr als ein einfaches Fahrzeug war – er war ein getarnter Roboter!

„Autobots, Angriff!“, rief der Roboter und landete mit einem Fuß auf einem seiner Feinde, den er in den Boden stampfte.

Die anderen drei Fahrzeuge folgten seinem Beispiel, erhoben sich in die Luft und verwandelten sich in ihren eigenen Robotermodus!

Die feindliche Armee bestand ebenfalls aus knurrenden, kantigen Robotern der bösen Art: Decepticons. Die furchtbaren Gegner schwangen gefährliche Klingen und Keulen umher.

Die vier Autobots standen ihnen als Team gegenüber. Sie drängten ihre Angreifer zurück und fegten einen nach dem anderen mit Energiekanonen und Schwertern von den Füßen. Der rot-blaue Anführer hatte das Sagen und passte auf sein Teamkameraden auf.

„Bumblebee, zu deiner Linken!“, rief der Anführer und warnte den gelb-schwarzen Autobot, einen Schlag abzuwehren.

KRACH!

Der abgewehrte Decepticon stolperte zurück und nahm im Sturz noch einige seiner Brüder mit sich.

„Sideswipe, hol deine Kanone raus!“

Der flinke rote Autobot katapultierte sich über einen Haufen Steine und durchschnitt mit einer riesigen Energiekanone im Anschlag zwei Feinde.

WUMMS!

Die Kanonenschuss traf auf den Boden der Schlucht und warf eine Armee an Decepticons weit zurück.

WUMM!

„Strongarm, verschaff uns mehr Platz!“

BRUMM!

 

Die breitschultrige blaue Autobot verwandelte sich wieder in ihren Fahrzeugmodus und pflügte durch die Decepticons, sodass die Autobots nun genug Platz hatten, um vereint Widerstand leisten zu können.

Noch immer umkreisten die Feinde sie, doch die vier Autobots arbeiteten wie eine gut geölte Maschine zusammen.

„Gut gemacht, Autobots! Aber die Decepticon-Horde wird anscheinend nicht kleiner. Wir brauchen Verstärkung.“

Mit einer Bewegung seines Handgelenks ließ der Anführer ein Energieschild erscheinen, um die aggressiven Angreifer abzuhalten. Er sprach in das Funkgerät, das in seinen anderen Arm eingebaut war.

„Fixit, wir könnten hier gerade noch ein paar zusätzliche Bots gebrauchen!“

Das Funkgerät knisterte und rauschte.

Als hätte sie nur auf sein Stichwort gewartet, verdunkelte eine Gestalt den Himmel über der Decepticon-Infanterie. Der Schatten wurde immer größer, während sich die Gestalt dem Boden näherte.

BOOOOM!

Die respekteinflößende Gestalt zerschmetterte die versammelten Decepticons und zerdrückte die unglücklichen Feinde unter sich. Die Schockwelle des Aufpralls warf weitere Angreifer um.

 

„Danke, dass du vorbeischaust, Grimlock“, rief der Anführer spöttisch.

Der gigantische schwarz-grüne Dinobot kletterte aus dem Krater, den er im Erdboden hinterlassen hatte, grinste und stürzte sich ins Getümmel.

„Jederzeit!“, antwortete er und stampfte durch die Horde.

Der Anführer konnte nicht anders: Auch er lächelte.

Selbst als sich die Armee der Feinde verdoppelte und dann verdreifachte, war er sicher, dass sein Team gegen die bösen Mächte ankämpfen konnte! Er brüllte weiter Befehle in die Menge und gab Deckung, während unzählige Decepticons in die Schlucht strömten.

 

Dann – wie aus dem Nichts – trennte ein großer Schwall neuer Feinde die zusammengedrängten Autobots. Der Anführer konnte seinen Teammitglieder nicht mehr den Rücken freihalten. Da hörte er einen schmerzerfüllten Schrei, der plötzlich verstummte.

„Sideswipe!“

Der rote Autobot war zu Boden gefallen und wurde schnell von Decepticons überwältigt.

Dann hallte ein weiterer Schrei durch die Schlucht.

„Strongarm, nein!“, rief Optimus.

Der blaue Polizei-Autobot fiel gegen eine Felswand und wurde ebenso überwältigt.

Die Entschlossenheit des Anführers bekam Risse und das Selbstvertrauen, das er noch vor wenigen Momenten empfunden hatte, schwand. Er suchte in der Menge nach seinen restlichen Teammitgliedern. Es war noch nicht zu spät, sich zu versammeln und die Decepticons zurück zu drängen …

Ein tiefes Stöhnen und das Geräusch eines Aufpralls verrieten ihm, dass auch der Dinobot besiegt war.

 

Der Anführer schlug nach allen Seiten um sich und stürmte durch die Decepticons zur Position des gelb-schwarzen Autobots. Während Klingen und Knüppel auf seinen Panzer treffen, hat er nur Augen für seinen letzten stehenden Teamkollegen. Selbst seine eigene Sicherheit kümmerte ihn nicht.

Um ihn herum schlugen Kanonenkugeln in die Felswände ein und wirbeln Staub und Steine in die Luft. Da vernahm Optimus einen vertrauten Schrei und sah etwas Gelbes, das zu Boden fiel.

 

„Bumblebee!“, rief der Anführer. Mit einem weiten Schwung seines Schwertes schlug er die Armee an Feinden zurück und entdeckte die zusammengeklappte Gestalt seines letzten verbleibenden Teammitglieds.

„Nein, nicht auch noch du“, flüsterte er, als er neben seinem Freund kniete. Der gelb-schwarze Autobot konnte sich kaum rühren.

„Optimus …“ Bumblebee versuchte zu sprechen.

Der Anführer sah hinunter auf seinen verletzten Kameraden.

„Optimus, die anderen …“

Die benommenen Decepticons hatten sich aufgerichtet und umzingelten das Duo. Die Autobots konnten unmöglich fliehen.

Der Autobot-Anführer, Optimus, war schon bald von allen Seiten umgeben und taumelte unter der Gesamtlast seiner gesichtslosen Angreifer.

Nur mit Mühe und höchster Kraftanstrengung konnte er hören, was Bumblebee ihm durch den Lärm der Decepticon-Armee sagte.

Doch plötzlich war die Botschaft laut und deutlich:

„Optimus … du hast uns im Stich gelassen!“