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Sindy Lange

Der IT-Fachmann

Im Firmenauftrag unterwegs.





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Im Firmenauftrag unterwegs

 

 

 

 

 

 

 

Als IT-Auftragnehmer für ein kleines Unternehmen, zur Unterstützung von Verteidigungsnachrichten, musste ich ziemlich oft reisen, als es die anfängliche Beschäftigungsliste vorgesehen hatte. 

 

Ursprünglich wurde ich als interner IT-Mitarbeiter beauftragt, ein Programm zu überwachen, bei dem Erfahrungsberichte und Fernsignalsammlungen zu nutzbaren Rohdaten zusammengeführt wurden, die die Militär-Gruppen abrufen konnten. 

 

Leider entschied das Verteidigungsministerium nach weniger als einem Jahr, das andere Datenquellen bevorzugt wurden, und kündigte den Vertrag mit mir. 

 

Das ließ meine Position offen für Interpretationen mit dem Unternehmen, für das ich zuvor noch tätig war. 

 

Glücklicherweise hatte ich einen Laufzeitvertrag über fünf Jahre, vorausgesetzt, ich erfüllte Mindeststandards, die jeder Praktikant im ersten Jahr problemlos erfüllen konnte, sodass die Arbeitslosigkeit vorerst kein Problem für mich darstellte. 

 

Das Unternehmen erklärte sich bereit, meinen Aufsichtsstatus beizubehalten und mich auch dementsprechend zu bezahlen.

 

Nur war mein Einsatzgebiet jetzt etwas anders definiert als vorher.

 

Dies war aber nur möglich, wenn ich gewillt war, dass in meinem Arbeitsvertrag folgende Passage gestrichen wurde:

 

„Der Auftragnehmer bestimmt grundsätzlich Ort und Zeit der Leistung selbst, jedoch sind zeitliche, räumliche und fachliche Anforderungen zu beachten, soweit sie sich aus der Leistungsbeschreibung ergeben oder in zwischen den Parteien abgestimmten Termin-oder Leistungsplänen enthalten oder zur Erreichung des Zwecks, der Beauftragung erforderlich sind.“

 

Wenn ich meine Arbeit also nicht verlieren wollte, war ich gezwungen der Streichung zuzustimmen.

 

Somit bestimmte jetzt die Firma über meine Einsatzzeit und meinen Arbeitsort und ich war ab jetzt nicht mehr selbstständig.

 

Das hatte aber auch für mich jetzt Vorteile.

 

Ich musste mich nicht mehr selbst sozialversichern und wenn ich krank war, bekam ich Krankengeld.

 

Ich war also ab jetzt, ein ganz normaler Arbeitnehmer.

 

Dies führte dazu, dass ich kürzlich in ein kleines Dorf an der Nordsee gereist war, um eine Einrichtung zu besuchen, die seit Jahrzehnten bereits schon in Betrieb war und so aussah, wie sie eben aussah.

 

Sie sollte wieder auf Vordermann gebracht werden, so lautete mein Arbeitsauftrag.

 

Obwohl es von außen kaum mehr als eine große Metalltür gab, die eine olivgrüne Lackierung aus den achtziger Jahren trug (NATO Oliv), die sich zwischen den hohen Grasdämmen rechts und links, an einen großen Betonrahmen schmiegte und mit diesem farblich verschmolz. 

 

Es waren mehrere Bunkeranlagen und hinter jeder dieser Türen, versteckt sich eine andere Anlage, die von mir überprüft werden sollte.

 

In der hochmodernen inneren Einrichtung dieser Bunkeranlagen befanden sich einige sehr engagierte Mitarbeiter mit allerlei Sicherheitsüberprüfungen, vor dem Lesen der wichtigen Nachrichten auf großen Bildschirmen, sowie ein Radio- und ein Rechenzentrum, das alles überwacht, was die Gewässer in dieser Region überquert. 

 

Wie immer war die Reise langweilig und es gab vor Ort für mich, nichts zu beanstanden. 

 

Das Personal, die Hardware und die Software, sie funktionierten alle ohne Probleme, so dass ich während des viertägigen Besuches dieser Anlage, wenig zu tun hatte, als nur die Vorgänge täglich zu beobachte, zu protokollieren und eine zweiseitige Checkliste darüber auszufüllen hatte.

 

Nach dem ersten Tag vor Ort, kehrte ich in das nahe gelegene Dorf zurück, um in mein Hotel einzuchecken.

 

Die Bunkeranlagen lagen außerhalb in einem unzugänglichen Sperrgebiet, das man nur mit einer Sicherheitsprüfung betreten durfte. 

 

 

 

2. Kapitel

 

 

 

 

 

 

 

Ich kam kurz vor Einbruch der Dunkelheit in dem Dorf an und stellte fest, dass das 'Hotel', ein umgebautes Landhaus war, das einmal, das Sommerhaus des örtlichen Schulleiters gewesen war, bis dieser, das Anwesen, nach dem Zweiten Weltkrieg verkauft hatte.