Jeden Montag gehen die Beamten des 14. Polizeikomissariats in Hamburg auf Streife und in der ARD auf Sendung. Die Serie „Großstadtrevier“ gehört zu den erfolgreichsten Serien im Deutschen Fernsehen. Ob Jung oder Alt – jeder zehnte Bundesbürger hat laut einer Umfrage schon mindestens eine Folge dieser Polizeiserie gesehen. Wo genau wird die Serie gedreht? Wer gehört zum Ensemble? Warum ist die Serie so erfolgreich? In diesem Buch gibt Autor Matthias Röhe allgemeine Angaben zur Serie, stellt die Darsteller und deren Rollen vor und gibt Details zu den Drehorten bekannt. Zudem deckt der Autor einige Filmfehler auf. Außerdem sind alle bis heute ausgestrahlten Folgen dieser Polizeiserie aufgelistet. Das Buch „Das 14. Kommissariat“ ist eine ideale Ergänzung zu allen bisherigen Produkten der TV-Serie.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Buch „Das 14. Kommissariat – Zahlen, Daten, Fakten über die TV-Serie „Großstadtrevier“ in der Deutschen Nationalbibliothek; detaillierte bibliografische Daten können Sie im Internet über www.dnb.de abrufen.

© Copyright by Matthias Röhe, Hamburg (Februar 2020)

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Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

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Gedruckt in Deutschland / Printed in Germany

ISBN-13: 978-3-7504-5056-1.

Inhalt

Vorwort

Eine Luftbildaufnahme über die damalige Ost-West-Straße, heute Willy-Brandt-Straße beziehungsweise Ludwig-Erhard-Straße, mitten in der Innenstadt von Hamburg ist auf dem Bildschirm zu sehen. Auch der Kirchturm des Hamburger Michels ist im Anschnitt zu erkennen, danach erscheint mit weißen Buchstaben der Schriftzug „Großstadtrevier“. Es fährt ein grünweißer Streifenwagen der Hamburger Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht an vier gelben Telefonzellen an der Reeperbahn entlang und biegt nach rechts in die „Große Freiheit“. Passanten laufen auf dem Gehweg, mehrere Fahrzeuge parken auf der rechten Fahrbahnseite. Es erklingt die Textzeile „Wenn der Schutzmann ums Eck kommt, nimmt der Ede reißaus, weil der Ede den Schutzmann nicht mag“. Passenderweise ist diese Textzeile in dem Moment zu hören, wo der Peterwagen (so wird ein Streifenwagen in Hamburg bezeichnet) abbiegt. Der Schriftzug „Eine Serie von Jürgen Roland“ erscheint und weist auf den Erfinder der Polizeiserie hin.

– Es läuft der Vorspann der Serie „Großstadtrevier“.

Das Intro geht mit den Worten „Jeder fischt gern im Trüben und der Schutzmann treibt` s ihm aus, rund um die Uhr, Tag für Tag“ weiter und es werden Alltagszenen aus der Fernsehserie eingeblendet. So stehen beispielsweise Andrea Lüdke und Jan Fedder, zwei Hauptdarsteller in den Jahren 1994 bis 1998, in grüner Uniform mit einer Kelle und zwei Polizeifahrzeugen an einer Kreuzung und regeln den Verkehr. In einer weiteren Szene fährt ein Streifenwagen über die Köhlbrandbrücke. Darsteller Till Demtrøder geht durch eine Tür und öffnet sie nur einen Spalt, durch den er mit Ach und Krach hindurch passt. Seine Kollegen – samt Revierleiter – bleiben vor der Glasscheibe der Tür verdutzt stehen.

Es folgt die Zeile „Große Haie, kleine Fische, viel Schatten, viel Licht, hier im `Großstadtrevier`. Große Sünden, kleine Schwächen, das wahre Gesicht, zeigt sich hier im `Großstadtrevier“. Es werden dabei die jeweils aktuellen Hauptdarsteller im Bild und der jeweilige Schriftzug des bürgerlichen Namens eingeblendet. Immer wieder ist die Blaulichtanlage eines Streifenwagens zu sehen, der über verschiedene Straßen Hamburgs fährt. Ob Hamburg Fischmarkt, Speicherstadt, Landungsbrücken oder beispielsweise den Baumwall. Der Vorspann endet damit, dass der Peterwagen mit Blaulicht durch den Lessingtunnel in Hamburg-Altona fährt und mit weißen Buchstaben weitere Darsteller der jeweiligen Episode eingeblendet werden. Dann beginnt die beliebte Vorabendserie...

In den vergangenen fast 34 Jahren, in denen es die Serie „Großstadtrevier“ bereits gibt, wurde der Vorspann mehrfach verändert. Das „Grundgerüst“ allerdings ist immer geblieben: gezeigt wird eine Luftbildaufnahme von Hamburg, dann bekommt der Zuschauer markante Hamburger Gebäude oder Straßenzüge zu sehen. Auch Hamburgs Alster ist einige Male dabei. Der erste Vorspann der Kultserie „Großstadtrevier“, der mit dem Titel „Mensch, der Bulle ist `ne Frau“ 1986 ausgestrahlt wurde, beginnt mit einer Luftbildaufnahme vom Hamburger Michel und dem Hafen im Hintergrund. Bei der Textzeile „Wenn der Schutzmann ums Eck kommt, nimmt der Ede reißaus“ fährt der Streifenwagen eine langgezogene Linkskurve entlang.

Keiner der Beteiligten – weder Krimi-Altmeister Jürgen Roland noch die einstigen Hauptdarsteller Mareike Carrière und Arthur Brauss – dürften 1986 damit gerechnet haben, dass über 30 Jahre später das „Großstadtrevier“ bis zum heutigen Tage im Fernsehen läuft. Angefangen hat die Hamburger Polizeiserie mit einem brandheißen Thema: Ellen Wegener (Mareike Carrière) nahm als Beamtin im Streifendienst ihre Arbeit auf. Frauen im Polizeidienst waren in den 1980er Jahren bundesweit etwas Neues.

So erregte die junge Polizistin im „Großstadtrevier“ natürlich Aufsehen. Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Fernsehens stand eine Frau im Mittelpunkt einer Polizeiserie. Den Bezug zu aktuellen Themen hat sich die beliebte TV-Serie in all den Jahren bewahrt. Genauso wie sie seit 1986 von den Machenschaften der „großen Haie“ erzählt, hat sie liebevoll die Sorgen und Nöte der kleinen Leute auf dem Kiez im Blick. Die Hamburger Polizeiserie gehört eindeutig zu den ältesten Serien im Deutschen Fernsehen. Nur die „Lindenstraße“ (Erstausstrahlung am 8. Dezember 1985), „Der Alte“ (Erstausstrahlung 11. April 1977) und „Ein Fall für Zwei“ (Erstausstrahlung am 11. September 1981) sind älter als das „Großstadtrevier“.

1986 begannen die Dreharbeiten für die erste Folge mit dem Titel „Mensch, der Bulle ist `ne Frau“ unter der Regie von Jürgen Roland. Seitdem sind 438 Folgen gedreht worden! Im Jahr 2019 drehte die Letterbox Filmproduktion im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks (NDR) die mittlerweile 34. Staffel – und ein Ende ist nicht in Sicht. Ellen Wegener (Mareike Carrière) ging in die Geschichte ein. Sie war die erste Polizistin im Deutschen Fernsehen.

Ellen Wegener, die gerade erst die Polizeischule abgeschlossen hat, ist die junge Partnerin des altgedienten, ernsten und oftmals grimmigen Polizisten Richard Block (gespielt von Arthur Brauss) im Streifenwagen Peter 14/2. Richard Block hat anfangs große Vorurteile gegen Frauen im Polizeidienst. In Gesprächen mit Dietmar Steiner oder dem Revierleiter Rolf Bogner beispielsweise bekennt er sich zu seiner frauenfeindlichen Einstellung. Ganz anders Motorradpolizist Neithardt Köhler (Kay Sabban), der laufend mit der oft modisch gekleideten Kollegin flirtet, was das Zeug hält. Engagiert und voller Arbeitseifer hängt sich Ellen Wegener in die Polizeifälle wie Ruhestörung, Schlägereien, Diebstählen, Prostitution, Erpressung und entflogenen Kanarienvögeln. Aber auch vermisste Personen, Falschparker auf dem Parkplatz des Reviers, sowie Einbrüche oder Raube stehen auf dem Plan. Die ersten fünf Staffeln sind mit Richard Block und Ellen Wegener als Streifenpolizisten besetzt. Am Ende der fünften Staffel wird Richard Block zum Kommissar befördert und nach Schwerin versetzt. Dirk Matthies (Jan Fedder) übernimmt ab Folge 37 die Rolle des Partners von Deutschlands erster Polizistin.

Der Einstieg Dirk Matthies‘ ist Kult: Die Beamten sitzen zu einer Dienstbesprechung bei Rolf Bogner im Büro. Es fallen Sätze wie „Nicht sehr erfreulich, was über ihn berichtet wird. Schon dreimal versetzt worden. Zuletzt war er auf dem Zwölften. Die Kollegen sind froh, dass sie ihn los sind.“ Wenig später: Die Tür öffnet sich und ein junger Mann betritt mit einer Zigarette in der Hand den Raum. „Mein Name ist Dirk Matthies. Ich soll hier ab heute Dienst machen.“ Neithardt Köhler, etwas vorlaut, sagt: „Entzückend, Baby.“ „Na. Und der entzückende Typ müsste Neithardt Köhler sein. Zumindest hat man ihn mir so beschrieben“, erwidert Dirk Matthies. Seit der Folge „Der Neue“ ist Dirk Matthies alias Jan Fedder im Team des 14. Reviers voll integriert. Ein echter Hamburger Jung mit schnoddriger Art und etwas vorlautem Mundwerk. „Sag Du zu mir. Ich kann die Siezerei sowieso nicht leiden.“

Dirk Matthies ist ein echter Kiezjunge und Kumpeltyp, der viele Prostituierte, Kneipenbesitzer und Kleinganoven (mit denen er dienstlich zu tun hat) persönlich kennt. Dirk Matthies ist eigentlich ein herzensguter Mensch mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Mit Ellen Wegener bildet er lange Zeit ein gutes Team, und zwischen beiden knistert es. Sie ziehen vorübergehend zusammen – mal in Dirks, mal in Ellens Wohnung.

Rolf Bogner (Peter Neusser) ist der Leiter des Reviers 14 in Hamburgs Innenstadt und muss ab und an die Zügel aus der Hand legen. Er ist ein recht eigenbrötlerischer Mensch, der gerne für sich in seinem Chefbüro arbeitet und nur selten ins Großraumbüro dazustößt.

Weitere Kollegen im 14. Revier waren anfangs der dicke, ständig Erdnüsse essende und eher gemütliche Dietmar Steiner (gespielt von Edgar Hoppe) und Lothar Krüger (zunächst von Mischa Neutze gespielt, ab Folge 85 verkörpert Peter Heinrich Brix den Beamten). Kriminalrat Iversen (Lutz Mackensy) ist der Polizeichef der Kripo und schneit auch des Öfteren ins Revier 14 und sorgt mit seiner überheblichen, künstlich freundlichen Art für Auflockerung.

Eine weitere Auflockerung ist der Motorradpolizist Neithardt Köhler. Mit seiner charmanten Art und lockeren Zunge bezirzt er die Frauen. Er flirtet ständig mit seiner Kollegin Ellen Wegener – bekommt allerdings laufend eine Abfuhr. Bei seinen männlichen Kollegen ist er zwar beliebt, aber sie reagieren fast genervt, wenn er mit dem Anbaggern der Frauen loslegt.

In der sechsten Staffel gibt es zwei tragische Vorfälle: Polizeiobermeister Neithardt Köhler verlässt unerwartet das Revier 14. Grund: Schauspieler Kay Sabban, der den Motorradpolizisten Köhler verkörperte, starb während der Dreharbeiten für die 55. Folge („Zapfenstreich“, lesen Sie dazu bitte den Nachruf auf Seite →). Ein weiterer Vorfall betrifft Ellen Wegener. Sie stirbt im Krankenhaus, kurz nachdem ihr Kollege Matthies einen Heiratsantrag gemacht hatte.

Grund: Schauspielerin Mareike Carrière hatte sich für einen Ausstieg aus der Serie entschieden. So wurde ein dramatischer Filmtod ins Drehbuch geschrieben.

In der siebten und achten Staffel gibt es kleine Veränderungen: Nach dem Tod von Ellen Wegener stößt Maike Bethmann (Britta Schmeling) ins Revier 14 als Nachfolgerin hinzu. Aus dem Streifenpolizisten Henning Schulz wird ein Zivilfahnder, der zusammen mit Hariklia (genannt „Harry“) Möller in Hamburgs Unterwelt verdeckt ermittelt. Beide werden ein Team – auf Zivilstreife. Sie fahren einen silberfarbenen Zivilwagen und sind laufend als ziviles Streifenkommando unterwegs. „Harry“ und Henning sind aber nicht nur beruflich ein eingespieltes Team, sondern kommen sich im Laufe der Zeit auch privat näher. Zwar versuchen beide es vor den Kollegen zu verbergen, aber letztendlich kommen sie ihnen auf die Schliche, noch bevor sie sich selbst outen können. Bei einem Besuch auf dem platten Land in Elli‘s Kneipe „Weißer Hirsch“ sitzt das gesamte Kollegium des 14. Reviers auf der Terrasse, als „Harry“ und Henning sich als Paar bekennen möchten. Schwups hält Revierleiter Dirk Voss eine Ansprache und verkündet die frohe Botschaft. Erstaunt fragen Harry und Henning nur lapidar: „Das habt ihr die ganze Zeit gewusst?“ Die Freude ist riesig, dass „Harry“ und Henning endlich ein Paar sind. „Big Harry“, damals Wirt in Elli‘s Kneipe, holt seine Gitarre und spielt eine Art Liebeslied für das frisch verliebte Polizisten-Paar. Aber dieser Part findet erst in der 19. Staffel, Folge 221 statt. Wieder zurück in die siebte Staffel: Dirk Matthies und Maike Bethmann fahren zusammen auf dem Peterwagen 14/2 auf Hamburgs Straßen Streife. Nach kurzer Zeit (eine Staffel) muss Dirks Partnerin Maike Bethmann schon wieder gehen. Im Laufe der Zeit bekommt Dirk Matthies mehrfach neue Partnerinnen im Streifenwagen 14/2.

Zunächst sitzt Kollegin Tanja König (Andrea Lüdke) an der Seite von Dirk Matthies. Beide werden schnell ein sich ergänzendes Team und gute Freunde. Eines Tages verliebt sich Tanja König in einen sympathischen, jungen Mann und verlässt das 14. Revier. Wenig später nimmt Anna Bergmann (Dorothea Schenck) auf dem Streifenwagen Platz. Auch bei diesem Streifenpaar entwickelt sich eine private Freundschaft. Beide schlafen nach Dienstende gemeinsam in einer Wohnung, unternehmen etwas zusammen und gehen gemeinsam in die Kiez-Kneipe von Big Harry.

Ab der 18. Staffel gibt es drastische Veränderungen in der Serie: Nach 17 Dienstjahren verlassen Revierleiter Rolf Bogner und Dietmar Steiner das Revier. Dies geschieht im Jahr 2003. Im selben Jahr verlässt auch Anna Bergmann die Wache. Eine neue Formation bringt Schwung ins Großstadtrevier: Bernd Voss (verkörpert von Wilfried Dziallas) wird in Folge 193 („Feuertaufe“) der neue Chef. Kultbulle Dirk Matthies bekommt erneut eine neue Partnerin: Svenja Menzel (Ann-Cathrin Sudhoff). Unterdessen versucht Schutzpolizist Philip Caspersen (Matthias Walter), Dietmar Steiners Stuhl würdig zu füllen.

Polizist Caspersen macht zusammen mit Lothar Krüger Innendienst. Etwa ein Jahr später nimmt schon wieder eine neue Kollegin neben Dirk Matthies im Streifenwagen 14/2 Platz: Katja Metz (Anja Nejarri). Sie kommt von einem Polizeirevier in Hamburg-Billstedt und hat sich auf eigenen Wunsch ins Revier 14 versetzen lassen. Apropos versetzen lassen: Zum Ende der 20. Staffel lässt sich Revierleiter Bernd Voss in seinen wohlverdienten Ruhestand „versetzen“. Mit einer ehemaligen Heiratsschwindlerin geht es für den Pensionär zunächst auf eine große Bootstour. Mehrfach hat Voss die Frau festgenommen – war aber vom ersten Tag an in sie verliebt, wie er bei einem gemeinsamen Treffen in einem Hotel verrät.

Ab Staffel 21 dann der ultimative Wechsel in der Führungsebene des 14. Reviers: Dirk Matthies, langjähriger Streifenpolizist, wechselt vom Fahrersitz des Streifenwagens 14/2 auf den Chefsessel im Büro des Reviers. Und wieder ein neuer Kollege, der auf Peter 14/2 Platz nimmt, stößt ins Team des 14. Reviers: Ben Kessler (Sebastian Hölz). Zusammen mit Katja Metz fährt Kessler nun kreuz und quer durch Hamburg und sorgt für Recht und Ordnung. Es dauert eine gewisse Zeit, bis sich Katja und Ben aneinander gewöhnt haben und gut miteinander auskommen.

Lothar Krüger (Peter Heinrich Brix) bekommt für seine Tätigkeiten im Innendienst Unterstützung von Polizeischülerin Nicole Beck (Sophie Moser). Nach einem arbeitsintensiven und anstrengenden Tag fährt das Team des Reviers 14 meist in die um die Ecke liegende Kneipe von Big Harry (Harry Schmidt). Dort lassen die Beamten den Tag mit Gesprächen und oftmals mit eigener Musik ausklingen. Reichlich Humor, den einen oder anderen lockeren Spruch oder Witz – und immer wieder Geschichten aus dem Alltag Hamburger Polizisten. Das ist auch ab der 22. Staffel nicht anders.

Aber es gibt eine gravierende Neuerung: Frau Küppers (Saskia Fischer) übernimmt die Revierführung und sorgt mit ihrem harten Befehlston für frischen Wind innerhalb des Reviers. Sie ist damit nach 23 Jahren „Großstadtrevier“ die erste Frau in der Führungsposition des jetzigen Kommissariats 14.

Ab der Staffel 24 gibt es erneut elementare Veränderungen: Dirk Matthies verlässt den Chefsessel und nimmt stattdessen wieder auf dem alten Bock (den geliebten Streifenwagen Peter 14/2) Platz. Zunächst mit Kollegin Katja Metz, ab Staffel 24 zeitweise wieder mit Anna Bergmann (alias Dorothea Schenck). Im „Großstadtrevier“ überschlagen sich in der Staffel 24 die Ereignisse. Katja Metz (Anja Nejarri) quittiert nach den dramatischen Vorfällen in der Folge „Im Zeichen des Zweifels“ ihren Dienst. An die Seite von Dirk Matthies kehrt (wie oben bereits erwähnt) Anna Bergmann ins Revier 14 zurück, die bereits in den Jahren 1998 bis 2003 auf dem Hamburger Kiez Streife fuhr. Und Lothar Krüger gewinnt im Lottogewinn einen Millionenbetrag und tauscht nach langem Hin- und Her seinen Schreibtisch auf der Wache gegen „Bretter, die die Welt bedeuten“. Er widmet sich der Schauspielerei op plattdütsch (Plattdeutsch). Lothar Krüger bekommt durch seinen Lottogewinn die Chance, sich seine Träume zu erfüllen. Aber Lothar will sein Leben gar nicht ändern. Bis er sich in einen Fall einschaltet und seine Neigung zum „plattdütschen“ Theater entdeckt: Die „Niederdeutsche Theaterkompanie“ steht vor dem Aus, nachdem ihr die Tournee-Einnahmen gestohlen worden sind. Während der Ermittlungen steht er auf der Bühne und stellt sich vor, wie es wäre, vor Publikum zu agieren. Schlussendlich die Entscheidung: er wird der neue Hauptdarsteller eines bekannten Stückes.

Für Lothar Krüger übernimmt Hannes Krabbe (Marc Zwinz) in dieser Folge 289 der Kultserie Innendienstaufgaben. Hannes ist ein Pfundskerl, fast zwei Meter groß, für die selbstgebackenen Leckereien und einen Plausch immer zu haben. Aber nicht immer reicht deshalb die Zeit für die tägliche Routinearbeit. Hannes ist ein hilfsbereiter Hüne, der sich gern mal in persönliche Dinge anderer einmischt. Er ist die wahrscheinlich sympathischste Krabbe der Welt und im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Hannes Krabbe ist das kommunikative Zentrum des Polizeikommissariats 14 – oder zumindest wäre er es gern. Denn eigentlich sitzt er dafür an prädestinierter Stelle. An ihm kommt auf dem Weg in die Wache keiner so leicht vorbei und per Funk ist er ständig erreichbar. Dass er bei den Kollegen dennoch nicht der beliebteste Ansprechpartner für private Angelegenheiten ist, liegt wohl an seiner großen Neugierde gepaart mit einem kleinen Hang zum Tratsch. Ganz nah dran am Thema „Wer mit wem“, so lässt sich der Charakter von Hannes Krabbe beschreiben.

So manches Mal bringt ihm dieser Wesenszug auf dem Revier Probleme ein, trotzdem liebt er seine Arbeit und die Kollegen.

In der Staffel 26 wechseln gleich drei Schauspieler: Mit Nina Sieveking (Wanda Perdelwitz) und Daniel Schirmer (Sven Fricke) kommt ein neues, junges Duo ins „Großstadtrevier“, welches in Hamburg auf Streife geht und auf der altehrwürdigen Wache für frischen Wind sorgt. Außerdem verstärkt Kollege Paul Dänning (Jens Münchow) das Team. In 34 Jahren „Großstadtrevier“ ist es kein Wunder, dass Veränderungen auf den Zuschauer zukommen und sich das Personalkarussell mehrfach dreht. Daher an dieser Stelle noch eine Veränderung: Schauspieler Peter Fieseler stößt in Staffel 29 in der Folge 375 („Das Licht“) als Polizeikommissar Piet Wellbrook fest zum Team des 14. Kommissariats um Dirk Matthies. Ein erfahrener Kollege, der klare Ansagen liebt, energisch ermittelt, aber durch seine direkte Art bei den Kollegen auch durchaus mal aneckt. Gerade Paul Dänning hat so seine Schwierigkeiten mit dem Neuen.

Zivilfahnderin „Harry“ Möller bekommt seit Dienstbeginn in der achten Staffel insgesamt drei Kollegen an ihre Seite: von Staffel 8 bis 23 ermittelt Henning Schulz (Till Demtrøder) mit ihr undercover im Hamburger Kiez-Milieu. Dann taucht in Staffel 23 Hauke Jessen (Steffen Groth) auf, bevor Henning Schulz aus einem Afghanistan-Einsatz zurückkehrt und wieder für einige Folgen an ihrer Seite dem Bösen auf den Grund geht. In der 24. Staffel begleitet sie dann erneut Hauke Jessen, der nunmehr für längere Zeit aus dem nordfriesischen Husum in die Hansestadt zieht. Ab der 25. Staffel ermittelt Harry mit ihrem neuen Kollegen Mads Thomsen (gespielt von Mads Hjulmand). Beide ermitteln in den Folgen 311 bis 382 im „Großstadtrevier“ als Zivilfahnder.

Unterstützung bekommt „Harry“ Möller ab der 30. Staffel übrigens von Piet Wellbrook (Peter Fieseler) und Nina Sieveking (Wanda Perdelwitz).

In der Folge „Der Neue mit ‚T‘ (ab der 32. Staffel) ermittelt erstmalig Polizeioberkommissar Lukas Petersen (Patrick Abozen) im „Großstadtrevier“. Der junge Beamte feiert keinen leichten Einstand im Kommissariat 14, denn er muss mit Kollegin Nina Sieveking gleich einem Fall von eskalierendem Nachbarschafts-Mobbing nachgehen. Für den jungen Polizisten ist es ein Thema, das ihn selbst auf dem Revier unerwartet trifft. Sein Kollege Hannes Krabbe (Marc Zwinz) hat nämlich Nachforschungen über seinen neuen Kollegen angestellt. Das überraschende Ergebnis treibt Hannes Krabbe dazu, die Kollegen gegen Lukas Petersen aufzuwiegeln.

Soweit ein kurzer Streifzug in die vergangenen 34 Jahre „Großstadtrevier“. Zahlreiche Personalwechsel wurden absolviert, Räumlichkeiten ausgetauscht, Streifenwagen erneuert und Teams mehrfach ausgetauscht. Das Buch „Das 14. Kommissariat“ gibt auf den folgenden Seiten Einzelheiten über die Drehorte der beliebten Vorabendserie bekannt, beschreibt die Charaktere der Beamten und stellt die Hauptdarsteller vor. Natürlich sind auch berühmte Gastdarsteller berücksichtigt: so standen schon Karl Dall, Martin Semmelrogge, Barbara Schöneberger, Bettina Tietjen, Hape Kerkeling, Walter Plathe, Freddy Quinn oder beispielsweise Rainer Hunold vor der Kamera und wirkten in einzelnen Folgen mit.

Dieses Buch hebt die beliebte Fernsehserie allerdings nicht ausschließlich positiv hervor, sondern erläutert auch einige Filmfehler. In der Folge „Schatten der Vergangenheit“ nimmt Polizeischülerin Nicole Beck beispielsweise eine Anzeige ihres eigenen Vaters auf, der angeblich von zwei Jugendlichen an einer U-Bahn-Haltestelle angegriffen worden sei. In der Realität undenkbar, dass ein Polizeibeamter eine Anzeige eines Familienmitglieds aufnimmt – wegen Befangenheit ist dies nach Dienstvorschrift nicht erlaubt. Im „Großstadtrevier“ hingegen kommt es schon öfter mal vor, dass so etwas nicht ganz so ernst genommen wird. Es sind formale Fehler, die das Filmteam manches Mal einbaut – oder besser einbauen muss. Denn dass ein Festgenommener alleine hinten sitzt und die Beamten auf dem Fahrer- beziehungsweise Beifahrersitz Platz nehmen, ist ebenfalls in der Wirklichkeit nicht wiederzufinden. Aus Sicherheitsgründen versteht sich. Aber wegen der Optik im Fernsehsen ist es halt erforderlich, dass von der Realität abgewichen werden muss.

Die Rubrik „Filmfehler“ nimmt allerdings nur einen kleinen Platz des gesamten Buches ein. Die einzelnen Folgen bis zur einschließlich 33. Staffel sind chronologisch erfasst und zudem sind in diesem Buch Angaben über den Erfolg der Serie im Ausland beschrieben.

In Deutschland ist die Serie mehrfach ausgezeichnet worden. 2005 wurde sie mit der „Goldenen Kamera“ als beste Kultserie ausgezeichnet – die bisher höchste Auszeichnung. Im Jahr 2013 wurde die Serie von der Umwelt- und Klimaschutzinitiative der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein mit dem „Grünen Drehpass“ ausgezeichnet. Damit ist die Studio Hamburg Filmproduktion (ab Staffel 29 unter dem Namen der Tochterfirma Letterbox Filmproduktion GmbH) die zweite deutsche Serie, die klimaneutral realisiert wird.

Das „Großstadtrevier“ läuft montags im Vorabendprogramm der ARD und wird auch teilweise in mehreren Dritten Landesprogrammen ausgetrahlt (WDR Fernsehen, SWR Fernsehen, NDR Fernsehen).

Die Wiederholungsfolge „Ausnahmezustand“ (405) zum Gedenken an Jan Fedder, der über zwei Jahrzehnte den Polizisten Dirk Matthies verkörperte, erreichte am 21. Januar 2020 durchschnittlich 3,213 Millionen Zuschauer. Das bedeutet die höchste Reichweite für den Serienklassiker seit neun Jahren und einen Marktanteil von 12,5 Prozent. Als seine Lieblingsfolge in der 33. Staffel nannte der Hamburger Volksschauspieler übrigens „Kleine Haie, fette Fische“ (440), in der die Polizisten vom „Großstadtrevier“ dem illegalen Glücksspiel in Hamburg einen Riegel vorschieben wollen und sich Dirk Matthies unter die Pokerspieler mischt. In einer Gastrolle ist Theaterregisseur Leander Haußmann als Kiez-Größe „der schicke Dieter“ zu sehen.

Drehorte der Serie

Letztendlich ist das 14. Revier beziehungsweise 14. Kommissariat, wenn man so will, der gesamte Großraum Hamburg. Was im Fernsehen nur wenige Meter von der Wache im Stadtteil Bahrenfeld/Tonndorf entfernt liegt, ist in der Realtität schon mal bis zu 40 Kilometer weit entfernt. Denn die Filmcrew dreht in Bergedorf, Harburg, Mümmelmannsberg, Poppenbüttel oder Osdorf. Das macht die Serie ganz nebenbei auch zu einer Art Langzeitdokumentation über die Entwicklung der Stadt: viele Drehorte der älteren Folgen existieren in der dort dargestellten Form gar nicht mehr. Ob die Gebäude abgerissen oder komplett umgestaltet wurden – sogar ganze Stadtteile sind wie aus dem Nichts entstanden. Kurzum: Der Drehort ist ganz Hamburg eben. Dennoch gibt es immer wiederkehrende Kulissen, die von der Filmcrew ausgewählt werden.

Das 14. Revier (ab Staffel 23 Kommissariat 14) ist in der Mendelssohnstraße 13 im Stadtteil Bahrenfeld. In dem alten Fabrikgebäude entstanden bis 2018 überwiegend die Innenaufnahmen.

Das Einsatzgebiet des 14. Reviers (Kommissariat 14): von Wedel über Altona bis hin zur HafenCity. Oftmals haben die Kollegen des Peter 14/2, sowie die Zivilfahnder Einsätze in Elbnähe. Ob illegales Feuer am Elbstrand, ein Banküberfall, Straßenraub oder Autodiebstahl auf dem Hamburger Kiez. Auch der Hamburger Hafen mit Elbe ist in vielen Folgen zu sehen... Wiederkehrende Drehorte sind die Speicherstadt, Landungsbrücken, Hafengebiete wie Veddel und Finkenwerder, Straßenzüge rund um den Hauptbahnhof, sowie Hamburgs Tierpark Hagenbeck.

Im wahrsten Sinn des Wortes Dreh- und Angelpunkt bis zum Produktionsjahr 2018 war für die Wache 14 ein Fabrikgebäude in der Mendelssohnstraße (siehe Seite →). Wie auf dem Foto rechts zu sehen ist, wurden dort neben den Innenaufnahmen auch zahlreiche Außendrehs produziert. Die beiden Zivilfahnder „Harry“ Möller (Maria Ketikidou) und Henning Schulz (Till Demtrøder) gehen gerade aus dem 14. Revier in Richtung ihres Zivilwagens und steigen ein. Immer wenn das Filmteam in der Mendelssohnstraße zugange war, wurden bereits einige Tage vorher Parkverbotsschilder vor dem Gebäude aufgestellt und ganze Stellflächen mit rotweißem Flatterband abgesperrt. An Tagen des Drehs wurden meistens drei oder vier große Scheinwerfer vor den Fenstern positioniert. So genannte „Blocker“ („Filmblocker“) standen links und rechts am Gebäude und baten Passanten darum, auf der gegenüberliegenden Seite entlang zu laufen, damit sie nicht im Bild sind. Im Eingangsbereich waren während der Außendreharbeiten sowohl der Schriftzug als auch ein blauer Schaukasten aufgebaut. Auch ein blaues Schild mit Aufdruck „Polizei“ und dem Hamburger Polizeistern sowie der Bezeichnung „14. Revier“ oder „14. Kommissariat“ waren neben der Tür angebracht.

Das 14. Revier / Kommissariat von der rückwertigen Seite aus betrachtet. In den älteren Folgen vom „Großstadtrevier“ standen hier schon mal Streifenwagen – und die Beamten betraten ihre Wache von hier aus. In den letzten Produktionsjahren wurde der rückwertige Bereich als Parkfläche für den Fuhrpark des Drehteams genutzt. Requisitenwagen und Gerätefahrzeuge wurden hier während der Dreharbeiten geparkt.

Der Funkstreifenwagen Peter 14/2 steht vor dem 14. Revier in der Mendelsohnstraße in Hamburg. Im Hintergrund ist der Eingang zu sehen.

Fast drei Jahrzehnte lang war dieser Rotklinkerbau an der Mendelssohnstraße Kulisse für das „Großstadtrevier“. Jan Fedder hatte als Dirk Matthies ganze 27 Jahre in der berühmten Wache sein Büro in der Serie. Ein typischer Drehtag sah genau so aus: die Parkflächen unmittelbar vor dem Gebäude waren mit Halteverbotsschildern absperrt. Sperrhüte besetzten einzelne Parkflächen für die Streifen- und Zivilwagen. Im Eingangsbereich stand eine Schautafel der Hamburger Polizei. Fürs „vernünftige Kamerabild“ wurden auch schon mal die Fahrzeuge quer geparkt, wie anhand des Peter 14/4 zu sehen ist.

Die Kneipe von Big Harry ist Anlaufstelle der Beamten des Kommissariats 14. Abends, nach einem anstrengenden Tag, kommen die Polizisten auf ein Glas Bier in die Eckkneipe mit Charme und lassen sich von Big Harry (Harry Schmidt, bekannt aus dem TV-Format „Big Brother“) bedienen. Er ist Freund der Beamten, obwohl er in einer Folge mit Falschgeld zu tun hat und somit selbst ins Visier der Polizisten gerät.

Die aktuelle Kneipe (seit der 23. Staffel) ist in der Nähe der Hauptkirche St. Michaelis (kurz: Michel), in der Martin-Luther-Straße 4 / Ecke Teilfeld. In der Serie als „Kiez-Kneipe“ bekannt, liegt sie in der Realität im Hamburger Stadtteil Neustadt.

Auch Hamburgs Außenalster (Foto oben) ist immer wieder beliebter Drehort fürs „Großstadtrevier“. Am Alsterufer können Passanten auf das Produktionsteam – samt großem Fuhrpark (Wohnmobile, Gerätewagen, Maskenmobile, Catering-Fahrzeuge) – stoßen und mit Glück bei den Dreharbeiten zuschauen. Spiegelreflexkameras sollten dann allerdings nicht herausgeholt werden: erspäht das Filmteam professionell wirkende Fotoapparate, so werden die Fotografen meist aufgefordert, keine Fotos zu machen. Gegen Handykameras hingegen hat meistens niemand etwas. Das Foto unten zeigt die Binnenalster in der Innenstadt Hamburgs.

Beliebte Kulisse: „Zur Ritze“ auf der Reeperbahn. Unter anderem in den Folgen „Der Boxer“, „Videomann“ und „Der Besuch“ ist die Location mit historischem Boxkeller zu sehen. In der Folge „Der Besuch“ heißt das Lokal zwar „Daisy“ und nicht „Zur Ritze“, aber echte Hamburger erkennen dennoch anhand des extravaganten Eingangs Hamburgs einzigartiges Lokal wieder. Bis vor ein paar Jahren konnte der Streifenwagen Peter 14/2 noch bis zur Haustür vorfahren. Dies ist jetzt nicht mehr möglich, weil in der Toreinfahrt ein Döner-Imbiss eröffnet hat und die Einfahrt dadurch geschmälert wurde. Für Dreharbeiten macht das Team auch heute noch gerne Halt – eine kultige Kulisse, die sich gerne für Innen- und Außenaufnahmen eignet.

Letzendlich ist gesamte Reeperbahn beliebte Anlaufstelle fürs Drehteam. Talstraße, Hamburger Berg und sämtliche Klein- und Nebenstraßen rund um den Hans-Albers-Platz dienen oft als Kulisse. Der Kiez ist sozusagen Mittelpunkt des Reviers.

Beliebte Kulisse im Großstadtrevier: die Landungsbrücken. Zwischen Baumwall und Landungsbrücken gibt es fast unzählige Kulissen, die von den Fernsehmachern ausgewählt werden. Die Helgoländer Alle, die Fußgängerbrücke von der U-Bahn-Haltestelle Landungsbrücken bis zum Anleger, sowie kleine Geschäfte direkt an der Waterkant sind aus den bisher 390 ausgestrahlten Folgen nicht mehr wegzudenken. Auch rund um den alten Elbtunnel wird häufig gedreht, was das Zeug hält. Auch die berühmte Hafenstraße ist oftmals Kulisse.

Beliebte Kulisse und damaliges 14. Revier: die Polizeistation am Klingberg. Während die Innenaufnahmen von 1986 bis Anfang der 1990er Jahre in einem leerstehenden Bürogebäude in Hamburg-Billbrook entstanden, wurden die Außenaufnahmen direkt auf dem Vorplatz des heutigen „echten“ Polizeikommissariats 14 (Außenstelle, in der Straße Klingberg zwischen Burchardplatz und Messberg) produziert. In der Serie ist dieses Gebäude das 14. Revier, in dem Revierleiter Rolf Bogner mit seinem Team für Recht und Ordnung sorgt. Das Gebäude ist in vielen älteren Folgen von außen zu sehen, Streifenwagen parken direkt vor dem Eingang (dort, wo der weiße Pkw steht). In der Folge „Ein ganz normaler Tag“ wird das 14. Revier sogar einmal komplett geräumt: Dietmar Steiner vermutet unter einer Sitzbank eine Bombe. Er hört – trotz lauter Geräuschkulisse im Revier und während seines Erdnüsse-Essens – ein merkwürdiges Ticken. „Ruhe!“, brüllt Dietmar Steiner und dann ist das Ticken klar und deutlich zu hören.

Feuerwehrleute rücken mit großem Geschütz an: Entwarnung. Richard Block geht mit einem Obdachlosen ins Revier, der seine Tasche samt Wecker drinnen vergessem hat. Nach einer kleinen Standpauke von Richard Block nimmt der Obdachlose sein Eigentum an sich und verschwindet. Große Aufregung im und vor dem 14. Revier.

Unverwechselbar und als Wiedererkennungsmerkmal schlecht hin ist die grüne Eingangstür, durch die so manch berühmter Gastdarsteller geht (lesen Sie bitte das Kapitel „Prominente Gastdarsteller“) und in der Serie zum Teil mit sehr kuriosen Angelegenheiten mit den Beamten konfrontiert. Vom Parkplatz vor der Wache startet der Peterwagen 14/2 und Motorradpolizist Neithardt Köhler zu ihren Touren auf Hamburgs Straßen.

Seit Anfang der 1990er Jahre ist als Hauptmotiv „Revier 14“ ein Bürogebäude in der Mendelssohnstraße 13 in Hamburg Bahrenfeld. In der Realität ist es ein Gebäude, welches von Studio Hamburg Produktion für diverse Filme als Kulisse verwendet wird (unter anderem für den „Tatort“ oder „Adelheid und ihre Mörder“). Wenn das Team Außenaufnahmen vom Gebäude macht, werden Streifenwagen auf dem Parkplatz drapiert und der Schriftzug „Polizei“ über den Eingangsbereich angebracht. Ein extra angefertigter Info-Kasten wird ebenfalls im Eingangsbereich des Revier 14 befestigt.

Aber auch in neueren Folgen des „Großstadtreviers“ taucht das „alte Revier 14“ in der Straße Klinberg hin und wieder auf. Wenn beispielsweise Dirk Matthies einen alten Kollegen besucht, der auf einer anderen Wache seinen Dienst schiebt. Dann ist dieser Kollege, wie der Zufall es will, in diesem Gebäude untergebracht. Auch die Beamten der Kripo verrichten dort ihren Dienst. Selbst Kriminalrat Iversen geht ab und an durch die grüne Tür...

Im Billbrookdeich 147 entstanden in den 1980er Jahren die Innenaufnahmen vom 14. Revier. Rechts ist das Gebäude von außen zu sehen.

Die Wohnung von Dirk Matthies (etwa Staffel 13 bis 23) befindet sich in der Nähe des Hamburger Fischmarktes. Mit Blick auf den Hamburger Hafen kann Dirk Matthies nach getaner Arbeit abschalten und den schönen Ausblick genießen. Die Kollegen verstehen sich auch privat sehr gut – so kann es auch schon mal zu unerwartetem Besuch kommen. In der Folge 179 „Ein Tag wie jeder andere“ beispielsweise wird Dirk Matthies in seiner Wohnung von seinen Kollegen anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums überrascht.

Auch der Hamburger Hafen gehört zu den immer wiederkehrenden Kulissen im „Großstadtrevier“. Er zählt zu den größten Seehäfen in Deutschland. In der Folge „Altes Eisen“ (33) ist beispielsweise ein Betriebsgelände zu sehen mit zahlreichen Containern und entsprechenden Lkw. Mit Hilfe gefälschter Ladepapiere werden in dieser Episode Container mit Computerware gestohlen. Zunächst gibt eine Spur, die allerdings zu keinem Erfolg führt. Währenddessen treffen im „Großstadtrevier“ zwei „einsame Herzen“ aufeinander: der pensionierte Polizist Hans Menzel (Heinz Reincke) und der zwölfjährige Computerfreak Ralf, der als Schlüsselkind wenig mit seiner Zeit anzufangen weiß.

Als die Schrottplatzbesitzerin Elfriede Knopp (Eva Maria Bauer) im 14. Revier auftaucht, weil sie ihren abgeschleppten Wagen sucht, bietet Menzel ihr seine Hilfe an. Zusammen mit Ralf fährt er die Dame zu ihrem Auto. Dankbar lädt Frau Knopp die beiden Helfer zum Kaffee auf den Schrottplatz ein. Als Menzel und Ralf den Platz verlassen wollen, finden sie einen nagelneuen Computer und identifizieren ihn als eines der Super-Modelle, die noch nicht auf dem Markt sind. Menzel wird wieder zum Polizisten und versucht, der Spur auf dem Grund zu gehen, was sich als nicht ungefährlich herausstellt.

Nicht das einzige Mal, dass der Hamburger Hafen im „Großstadtrevier“ zu sehen ist. Meist nutzt das Filmteam auch Stadtteile wie Veddel, Kleiner Grasbrook oder Steinwerder. Von dort bekommt der Zuschauer die Skyline von Hamburg zu sehen – von der südlichen Seite des Hamburger Hafens...

Zu den 104 Stadtteilen der Freien und Hansestadt Hamburg gehört auch Neuwerk. Die kleine Insel im südöstlichen Teil der Helgoländer Bucht beziehungsweise am Südwestrand der Außenelbe spielte die Hauptrolle in der Folge „Fährmann, hol‘ röver“ (Folge 36). Polizist Richard Block (Arthur Brauss) hat dienstfrei. Auf der Insel Neuwerk lernt er Axel (Martin Semmelrogge) und Ralf (Peter Wicke) kennen. Weder ahnt Block, dass die beiden gesuchte „Bilderdiebe“ sind, noch wissen Axel und Ralf von Blocks Beruf. Ellen Wegener (Mareike Carriere) und Neithardt Köhler (Kay Sabban) werden zu einem Einsatz nach Cuxhaven gerufen. Sie nutzen die Gelegenheit, um Block auf Neuwerk zu überraschen. Mehr überrascht als Block sind jedoch Axel und Ralf beim Anblick der Polizei. Sie verlieren die Nerven, verletzen Köhler durch einen Streifschuss und fliehen. Ralf kann relativ schnell gefasst werden. Axel hingegen läuft kopflos ins Wattenmeer. Richard Block rennt hinterher und begibt sich auf eine lebensgefährliche Verfolgungsjagd, da die Flut sich bereits ankündigt. Das Wasser steigt und steigt...

In dieser Folge hat auch die Gruppe „Godewind“ aus dem nordfriesischen Schwarbstedt bei Husum einen Gastauftritt.

Das kleine Foto links zeigt die Insel Neuwerk aus der Vogelperspektive.

Copyright: Ralf Roletschek / CC BY-SA 3.0.

Das Foto unten bildet die Staatsscheune (1854), Großen Leuchtturm (1310) und Schulgebäude (1886) ab.

Copyright: Aeroid / CC BY-SA 3.0.