Charlotte von Ahlefeld


Die Bekanntschaft auf der Reise


eine wahre Geschichte

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Klassiker als ebook herausgegeben bei RUTHeBooks, 2016


ISBN: 978-3-945667-49-1


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Die Bekanntschaft auf der Reise



Es war ein schwüler Tag.

Die Sonne verbarg sich hinter graues Gewölk, das ein Gewitter verkündigte.

Das feierliche Schweigen der Natur verwandelte sich plötzlich in einen fürchterlichen Sturm, der den Staub der einsamen Landstraße, auf der ich reiste, als ein Spiel seiner Leidenschaft in finstern Wolken vor mir hertrieb.

Immer dunkler und dunkler wurde der Horizont, nur bisweilen schauerlich von schnellen Blitzen erleuchtet, die ein dumpfer Donnerschlag begleitete. Ich glaubte mich fern von jedem schützenden Obdach, um so freudiger begrüßte mein Blick ein kleines Dorf, das sich am Fuß einer waldigten Anhöhe in den kühlen Schatten einiger Linden romantisch versteckte. Ernster und lauter rollte der Donner über mir, und da, ehe wir das Dorf noch erreichten, ein ganz ansehenliches Landhaus aus einem Kranz schwankender Pappeln hervortrat, so entschloß ich mich, hier abzusteigen, und einen heiterern Himmel zu erwarten, den mir vielleicht die nächste Stunde schon geben konnte.

Ein Paar gesunder, blühender Kinder spielte an der offenen Tür, lächelnd und sorglos, wie man die Unschuld mahlt. Mein Wagen hielt in einiger Entfernung, ich näherte mich ihnen, und frug nach ihren Eltern. Die Kleinen blickten mich freundlich an, und zeigten auf die Haustür. Da sich kein Erwachsener sehen ließ, so ging ich hinein.

Es war nur eine einfache, ländliche Wohnung, über deren Schwelle ich schritt, aber sie machte einen angenehmern Eindruck auf mich, als mancher stolze Pallast, den ich schon in meinem Leben betreten hatte. Ordnung, wenn sie nicht pedantisch und übertrieben ist, wirkt wohltätig auf jedes unverwahrlosete Gemüth, und hier verbreitete sie, mit der größten Reinlichkeit verbunden, ihren mildesten Zauber über die einfache Einrichtung des kleinen Hauswesens, das ich übersah. Die simple, aber rührende Melodie eines geistlichen Liedes, von einer reinen weiblichen Stimme gesungen, tönte leise und gedämpft aus dem stillen Wohnzimmer mir entgegen.

Ich klopfte an, und ein schönes Mädchen von höchstens vier und zwanzig Jahren kam heraus, und erwiederte meinen Gruß mit unwiderstehlicher Anmuth. Es giebt Physiognomien, die beim ersten Anblick einnehmen, weil sie den Stempel der Güte und Unschuld tragen; mit einer solchen hatte die Natur in einer ihrer liebevollsten Launen die Bewohnerin dieses Hauses beschenkt, und ich betrachtete sie einige Momente mit Wohlgefallen und Anteil, ehe ich sie anredete. Sie schien mir eine holde Blume, an deren Innern aber ein Wurm nagt, der ihre Schönheit früher zu entblättern droht, als die Hand der Zeit, die sie kaum vollendete. Die Ruhe ihres Blicks war so innig mit jener rührenden Schwermuth verschmolzen, die ein langer, tiefer Gram erzeugt, und über alle ihre regelmäßigen Züge hatte ein so entschiedener Kummer seinen Schleier ausgebreitet, daß ich keinen Augenblick anstehen konnte, in ihrem Herzen eine noch ernstere Trauer zu vermuthen, als ihr Gesicht verrieth. Ihr häuslicher Anzug bezeichnete jene goldne Mittelmäßigkeit des Standes, die in ihren engen Gränzen oft das reinste Glück des Lebens umschließt. Er war eben so weit von unsauberer Nachlässigkeit als von allzuzierlicher Eitelkeit entfernt, und stellte leicht und ungezwungen ihre schlanke reizende Gestalt in all' der Anmuth dar, die sie schmückte.

Das herannahende Gewitter nötigt mich, sagt' ich zu ihr, Zuflucht in Ihrem Hause zu suchen. Darf ich wohl einige Stunden hier verweilen, bis es vorüber gezogen ist?

Recht gern, versetzte sie. Zwar ist meine Familie so groß, daß wir kaum für uns selbst Raum haben, aber es wäre unfreundlich, eine Reisende, und überdies eine Dame, bei diesem stürmischen Wetter abzuweisen. Sie nötigte mich nun, ins Zimmer zu treten, und ging hinaus, um für meine Leute und Pferde ebenfalls Anstalten zum Unterkommen zu treffen. Die Wohnstube, in der ich mich jetzt umsah, war nur klein, aber durch die gleichsam mechanische Ordnung, nach welcher jede Sache ihren angemessenen Platz hatte, schien sie mir geräumig genug, und rechtfertigte die vortheilhafte Idee, die ich mir schon beim Eintritt in das Haus von der Reinlichkeit der Besitzer desselben gemacht hatte. Ich setzte mich in einen hölzernen Stuhl, nach einer kleinen Weile kam meine artige Wirthin wieder herein, und führte mit mütterlicher Sorgfalt und Zärtlichkeit die beiden Kinder, die ich vorhin hatte spielen sehen.

Die arglosen, lieben Geschöpfe! sagte sie, indem ihr Blick voll Innigkeit auf ihnen ruhte, sie lächeln dem Blitz eben so fröhlich entgegen, wie der Sonne, unbekümmert, ob die nächste Minute sie tödtet, weil ihre beneidenswerte Unwissenheit selbst den Gefahren, die ihnen drohen, eine lachende Farbe giebt. Ach das sind doch die glücklichsten Jahre des menschlichen Lebens!

Der Seufzer, der diese letzten Worte begleitete, fand sein Echo in meinem Busen.

Sind das Ihre Kinder? frug ich, da ich den schwermüthigen Gedanken nicht nachhängen wollte, die ihre Anmerkung in mir erweckt hatte.

Nein, antwortete sie, und eine feine Röthe überzog ihr blasses Gesicht. Sie gehören meiner Schwester, die mit ihrem Mann und ihren übrigen Kleinen heut in die benachbarte Stadt zum Jahrmarkt gefahren ist. Ich bin unverheirathet.

Dieß nahm mich Wunder. Wirklich, mein Kind, sagt' ich zu ihr, die jungen Mannspersonen müssen hier einen sehr sonderbaren Geschmack haben, wenn sie sich nicht bestreben, Sie zu besitzen.

Als ich sie bei diesen Worten ansah, bemerkt' ich einen Ausdruck in ihrer Miene, der mich bereuen ließ, was ich gesprochen hatte. Ich fühlte mit Beschämung, daß ihre Empfindung feiner war, als meine Bemerkung. Unglückliche Umstände, versetzte sie ernst, haben mich bewogen, ledig zu bleiben. Und meine Stimmung ist jetzt so, daß ich wenig dadurch zu entbehren glaube. Ich theile die Mutterfreuden meiner Schwester, und vielleicht ist mein Genuß reiner und ungetrübter als der ihrige, da ihre Sorgen mir weniger nah am Herzen liegen. Oft, wenn ich von der innigsten Theilnahme durchdrungen, sie am Krankenbett ihrer Lieblinge zittern und weinen sah, dacht' ich: was würd' ich nicht erst leiden, wenn es meine eignen Kinder wären, Kinder eines Mannes, den ich liebte!

Sie schwieg, ihr Auge feuchtete sich, zuletzt floß es über, und um mir die Thräne zu verbergen, die es trübte, senkte sie es still zur Erde.

Es war nicht Neugierde allein, es war auch Anteil, der den Wunsch in mir erregte, mit ihren Schicksalen näher bekannt zu werden. Nicht durch gewöhnliche Ereignisse des Lebens war ihre Wange so bleich, ihr Ton so traurig geworden, nur ein gewaltsamer Sturm konnte die jugendliche Heiterkeit eines Herzens vernichtet haben, das so voll hoher Unschuld ihr aus den Augen blickte. Aber sie schien nicht zu einer vertraulichen Mittheilung geneigt zu sein, bloß durch einen Zufall erfuhr ich, daß man sie Justine nannte.

Das Gewitter lösete sich in einen fürchterlichen Regen auf, und da mein leichter Reisewagen mich nicht ganz zu schützen im Stande gewesen wäre, so gab ich willig Justinens Zureden nach, und entschloß mich, noch länger zu verweilen, da es ohne dies noch hoch am Tage war. Ermüdet von der vorigen schlaflosen Nacht, die ich im Wagen zugebracht hatte, that ich ihr den Vorschlag, eine halbe Stunde zu ruhen, und voll reizender Gefälligkeit führte sie mich in ihre Kammer. Höchst angenehm waren die Empfindungen, mit denen ich sie betrat. Die edle Einfalt, die simple Eleganz, die hier alles athmete, that meinem Auge wohl, und die Reinlichkeit und Ordnung, die überall herrschte, verrieth mir, daß sie Justine mit unter die Bedürfnisse des Lebens zählte, da sie diese liebenswürdigen Tugenden so schön und leicht zu üben verstand. Zwischen den beiden Fenstern, von dunkeln Gardinen umschattet, hing über einem zierlichen Arbeitstisch der Schattenriß eines Mannes, und in die grüne Schleife, die ihn an die schlichte weiße Wand befestigte, war eine verwelkte Rose gewunden. Seitwärts stand das Bett, mit dem reinsten Leinenzeuge versehen. Nur ein einziger Stuhl befand sich im Zimmer (es dünkte mich eine klösterliche Zelle zu sein) dem stillen, ungestörten Asyl, das hoffnungslose Trauer nur für sich allein sich wählte.

Justine schien mein fragendes Auge zu übersehen.

Sie verließ mich mit dem Wunsche wohl zu ruhen, und ich blieb allein. Wirklich fand ich in der halben Stunde, die ich, wiewohl ohne zu schlafen, auf dem Bette lag, die nötige Erholung. Als ich wieder aufstand, war der Himmel heiterer, mild und leise säuselte der Regen noch aus einer einzigen grauen Wolke herab, die mitten in dem klaren Blau des Himmels schwebte, und bald vorüberzog. Ich öffnete das Fenster, die Luft war abgekühlt und rein. In dem kleinen Garten, den ich vor mir hatte, erhoben die Blumen neu belebt ihre schmachtenden Kelche wieder, und die Sonne, noch halb versteckt, gab dem Ganzen eine reizende Beleuchtung. Lange stand ich so da, verloren in dem lieblichen Anblick, und in einem Meer von Gedanken, als der Schattenriß zwischen den Fenstern mir von neuem und bedeutender als das erstemahl in die Augen fiel. Ich trat näher hinzu, ihn anzusehen, und fand ein so interessantes, ausdrucksvolles Profil, daß ich es lange mit stillem Anteil betrachtete. Auch die verblichene Rose erregte meine Aufmerksamkeit, irgend ein geheimer Sinn, dacht' ich, muß mit ihr verbunden sein, weil sie Justine so sorgsam aufbewahrt, wie ein Heiligthum der Liebe!

Die Tür öffnete sich, und Justine, die ein Geräusch vernommen hatte, kam herein, um nach mir zu sehen. Einige Verlegenheit war sichtbar in ihren Zügen, als sie mich so tief beschäftigt mit ihrem Schattenriß antraf. Doch verlor sie sich, als ich ihre Hand ergriff, und sie theilnehmend drückte. Diese Blume, sagt' ich zu ihr, ist Ihnen gewiß sehr teuer, da sie noch jetzt Ansprüche auf Ihre Sorgfalt hat, wo der Reichthum ihres Gartens Ihnen Gelegenheit giebt, ihre Stelle schöner zu ersetzen. Schöner wohl, erwiederte sie mit einem angenehmen Lächeln, nur sanft und zart mit stiller Wehmutr vermischt, schöner wohl, aber der ganze blühende Frühling ist meinem Herzen nicht so viel wert, als diese einzige, längst verwelkte Rose, die mich an die glücklichsten Tage meines Lebens erinnert. Kein Thau, kein Regen giebt ihr ihre frische Schönheit wieder und keine Zukunft mir meine ehemalige Heiterkeit, so kommen mir unsre Schicksale verschwistert vor, und ich liebe sie auch deshalb; doch ist das meinige bittrer, denn der kurze Lenz ihres Daseins ging ihr bewußtlos vorüber, aber in meiner Brust kann nur der Tod das Andenken meiner Leiden verlöschen.

Wenn das innigste Mitgefühl sie lindern kann, Justine! sagt' ich, und wenn Sie die Erinnerung an Ihren Kummer nicht zu traurig macht, o so entdecken Sie mir, welches Mißgeschick Sie so grausam um die Freuden Ihrer Jugend betrog. Sie wissen zwar noch nicht, ob ich Ihr Vertrauen verdiene, aber ich schwöre Ihnen, daß es mir heilig ist.

Meine Geschichte ist kein Geheimniß, antwortete Justine. Die ganze Gegend kennt sie, und das Publikum, dem ich Jahrelang zum Inhalt seiner Gespräche diente, ist eben so wohl von den kleinsten Umständen unterrichtet, als ich. Als ich jede Möglichkeit verlor, glücklich zu sein, da war es mir völlig gleichgültig, was die Welt von mir dachte. Ich beschloß, die Ursach meines Elends tief in meine Brust zu verschließen, damit zu dem Gram über den ich brütete, sich noch der Haß und die Verachtung der Menschen gesellten, und so in nagender Verbindung mit einander mich früher in das Grab führten, wohin ich mich sehente. Nur als ich einsah, daß meine Rechtfertigung ein kleiner Trost für meine gekränkte, sterbende Mutter war, nur da willigte ich in ihre letzten Bitten, und stellte mein Schicksal meinen Freunden einfach und ungeschmückt im Gewande der Wahrheit dar. Wenn die Erzählung desselben Sie nicht ermüdet, so bin ich herzlich bereit, sie Ihnen zu geben. Zwar ruft sie manche harte Stunde aus dem Dunkel der Vergangenheit, aber sie führt mich auch in die schönsten Zeiten meinen Lebens zurück, und das eine entschädigt mich für das andre.

Einige Meilen von hier liegt Mühlberg, so heißt das kleine Dorf, wo ich gebohren ward.

Ihr Weg hat Sie hindurch geführt, dicht am Kirchhofe geht die Landstraße vorbey. Ein weißer Leichenstein blinkt durch die dunkeln Fliederbäume, die ihn umgeben, er bedeckt das Grab meines Vaters. Neben ihm schlummert auch meine Mutter, sie überlebte ihn nur ein Jahr.

Mein Vater war Schulmeister in Mühlberg. Sein Dienst, verbunden mit einer, für uns nicht unbeträchtlichen Einnahme, die ihm sein eignes Vermögen gewährte, reichte vollkommen hin, uns bei wenig Bedürfnissen und einer eingeschränkten ländlichen Haushaltung frohe Tage zu verschaffen. Auch trug die Güte mit der wir von der Gutsherrschaft, einer biedern adelichen Wittwe, behandelt wurden, viel dazu bei, unser einsames Leben angenehm zu machen. Sie war meine Pathe, täglich mußte ich schon als Kind bei ihr sein, und sie suchte mit mütterlicher Treue mein Gefühl zu bilden, meinen Verstand aufzuklären, und vor allen Dingen meinem Charakter und meinen Grundsätzen jene Festigkeit zu geben, die uns allein, selbst im bittersten Schmerze, auf der Bahn der Tugend erhält.

Meine Schwester, welche sechs Jahr älter ist als ich, diente ihr als Kammerjungfer. Färber, ein junger Mensch, der die Ökonomie des Guts besorgte, verliebte sich in sie. Ihr Herz war längst sein, sie entdeckten sich der gnädigen Frau, und diese, die so gern gute Menschen glücklich sah, gab ihre Einwilligung zur Heirath und eine ansehenliche Summe, mit welcher mein Schwager ohne Schwierigkeit diese vortheilhafte Pachtung übernahm, und nun ganz in der Lage war, die er sich wünschte, um meine Schwester heirathen zu können.

Ich war damahls sechszehn Jahr. Noch, wie des gestrigen erinnere ich mich des Tags, wo ich mit Tränen von meiner Schwester schied, die ihrer Bestimmung folgte, und fröhlich mit dem Manne ihres Herzens in die Ferne zog. Zwar nur ein Raum von wenig Meilen lag zwischen uns, aber doch war er noch immer zu groß für die Liebe, mit der ich an ihr hing. Du weinst um Philippinen, sagte die gnädige Frau, als sie meinen Schmerz bemerkte. Auch ich empfinde ihren Verlust, doch der Gedanke, daß sie glücklich ist, macht mich wieder heiter, und auch Dich, mein Kind, wird er nach den ersten Tagen ihrer Abwesenheit freundlich über ihre Entfernung trösten.

Trennung ist nun einmal das Loos des menschlichen Lebens, und wenn uns nur kein Unglück von unsern Lieben scheidet, so läßt sie sich mit leichtem Muthe ertragen. Ich sehe dem Augenblick entgegen, wo auch Du von mir ziehen wirst, und doch, so ungern ich Dich auch entbehren würde, so würde ich doch, und müßte es schon morgen sein, Dir eben so wenig Hindernisse in den Weg legen, wie Deiner Schwester, denn der Beruf eines Mädchens ist, eine glückliche Gattin, eine gute Mutter zu sein.

Tief prägten sich diese Worte in meine Seele, und wenn die Zukunft in der schönsten Gestalt vor mir stand, die ihr meine Fantasie zu geben vermochte, so waren immer die Vorstellungen: glückliche Gattin und Mutter, mit in die süßen Bilder verschmolzen, die ich mir von meinen kommenden Tagen entwarf.

Ich zog nun an Philippinens Stelle zu meiner Wohlthäterin, aber leider nur, um ihr durch die zärtlichste Pflege drei traurige Wochen hindurch so viel Dankbarkeit zu bezeugen, als in meinen Kräften stand. Eine schmerzliche Krankheit überfiel die edle Frau, und ihr Leben verlor sich in eine dumpfe Bewußtlosigkeit, viel zu früh für alle die, die sie umgaben.

Mein Kummer war so groß, wie mein Verlust. Ich kehrte in das Haus meiner Eltern zurück, und obgleich der beständige Umgang mit der gnädigen Frau, und die Sorgfalt, die sie auf meine Erziehung verwandt, mir vielleicht einen höhern Grad von Bildung verliehen hatte, als ich in dem Kreise der Meinigen fand, so wurde es mir doch leicht, die Pflichten meines damaligen Standes zu erfüllen. Die herzliche Güte meiner Eltern, die ich zärtlich liebte, diente mir immer mehr und mehr zur Aufmunterung, ihnen ihr Alter leicht und bequem zu machen. So gingen zwei Jahre ruhig hin, ich lebte still und einsam, und war zufrieden.