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Nr. 1445

 

Gensklaven für Uulema

 

Spione auf der Großbaustelle – ein Roboter wird umprogrammiert

 

von K. H. Scheer

 

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Der doppelte Schock der galaktischen Heimkehrer aus Tarkan, sich fast um 700 Jahre verspätet zu haben und die Heimat durch eine undurchdringliche Barriere abgeschottet zu finden, an der schon viele Raumfahrer gescheitert sind, ist längst überwunden.

Inzwischen schreibt man das Frühjahr 1144 NGZ, und die galaktische Barriere ist für einige schon durchaus passierbar geworden. So haben die CIMARRON, mit Perry Rhodan an Bord, und die BLUEJAY mittels des von Geoffry Waringer entwickelten Pulswandlers die erste Absperrung längst durchbrechen und mit den Widdern, den von Homer G. Adams geleiteten Widerständlern, die im Untergrund agieren, Kontakt aufnehmen und selbst den Viren-Wall überwinden können. Auf Arhena, der Stützpunktwelt von WIDDER, gelandet, erfährt Perry Rhodan, dass die Cantaro, die neuen Herren der Milchstraße, im Begriff sind, eine große Sache in Angriff zu nehmen.

Zielort der gegnerischen Bemühungen ist Uulema, der dritte Planet der weißen Normalsonne Shirica, die etwa 34.800 Lichtjahre vom Solsystem entfernt liegt.

Widder, Tarkan-Rückkehrer und Freihändler sind gleichermaßen interessiert an den Vorgängen im Shirica-System. Denn den Cantaro geht es offensichtlich um GENSKLAVEN FÜR UULEMA ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Yart Fulgen – Ein junger Plophoser.

Ondri Nettwon und Aktet Pfest – Zwei erfahrene Geheimagenten.

Tetch Wossonow – Ein Bote von WIDDER.

Perry Rhodan und Gucky – Der Terraner und der Ilt gemeinsam im Einsatz.

Pedrass Foch – Ein Gefangener der Cantaro.

1.

 

Was zu viel war, war zu viel!

Vor einer guten Viertelstunde hatte ihn eine übermütig lachende Frau ins Wasser gestoßen und dabei übersehen, dass er nicht schwimmen konnte. Er hatte lediglich die Füße baden wollen.

Der Tümpel besaß einen Durchmesser von etwa zwanzig Metern. Seine Tiefe schien dagegen unermesslich zu sein.

Yart Fulgen hatte leider nirgendwo einen Halt gefunden, reichlich Wasser geschluckt und in Todesangst um sich geschlagen, bis er zufällig die Wurzel eines Ufergewächses umklammern konnte.

Sie hatte ihm die Rückkehr zur sauerstoffhaltigen Luft des Planeten Uulema ermöglicht. Die schwimmende Frau hatte es nicht einmal bemerkt.

Kaum gerettet, hatten sich zwei blutsaugende Parasiten an Fulgens Waden geheftet und versucht, ihm den letzten Rest seiner Daseinsfreude zu rauben.

Yart hatte sie hustend und wasserwürgend beschimpft, schließlich aber eingesehen, dass diese Art von Reaktion zwecklos war.

Ein kräftiger Sprühnebel aus der Druckflasche des Ungeziefervertilgers hatte die beiden Riesenblutegel endlich in die Flucht geschlagen.

Anschließend hatte der Plophoser getreu den Verhaltensregeln mit der Desinfektion der beiden Wunden begonnen. Sie waren beachtlich groß. Auf Uulema schienen die niederen Lebewesen besonders kräftige Gebisse, Saugnäpfe oder sonstige Angriffswerkzeuge zu besitzen.

Zwischendurch hatte Fulgen, unterschwellig neiderfüllt, die beiden schwimmenden, tauchenden und umherspritzenden Gefährten beobachtet.

»Unerhört leichtsinnig, im Wasser herumzualbern«, hatte er lautstark genörgelt.

Die Antwort der vergnügt prustenden Frau terranischer Abstammung hatte er nicht verstanden. Auch die Rufe des Überschweren waren gewissermaßen an seinem Ohr vorbeigestrichen.

Das hatte aber nicht an Yarts Hörvermögen gelegen, sondern an der Geräuschentwicklung des Reptils, das sich ungeniert durch zerberstende Schachtelhalmgehölze vorarbeitete. Sein Ziel war der Tümpel, an dessen Rand Fulgen hockte und mittendrin sich zwei noch ahnungslose Galaktiker aufhielten.

Nie zuvor hatte Yart Fulgen ein derart großes Ungeheuer gesehen. Es war fast so lang wie der Teich breit war. Seine Dicke entsprach ungefähr Fulgens Körperlänge. Das waren immerhin 182 Zentimeter.

Er war sich auch gar nicht besonders sicher, ob es sich bei dem Schlangenmonstrum um ein Reptil handelte. Es konnte auch eine Echse sein. Vielleicht auch etwas, wofür man noch keinen wissenschaftlich fundierten Begriff gefunden hatte. Der zahnbewehrte Rachen des Tieres sah jedenfalls nicht nach dem Maul einer Schlange aus.

Das Monstrum hatte fünfzehn Meter vor Fulgens Standort haltgemacht und zu spucken begonnen.

Der giftgrüne Strahl aus anscheinend hochwirksamer Säure war nahe dem Ufer eingeschlagen. Er hatte die dort abgelegten Kombinationen und Flugaggregate der beiden Schwimmer getroffen. Sie brodelten und wallten nun mit der natürlichen Umweltmaterie um die Wette.

Deshalb hatte Fulgens Selbsterhaltungstrieb soeben signalisiert, was zu viel wäre, wäre zu viel!

 

*

 

Viel Platz zur Flucht hatte der Plophoser nicht. Der Tümpel war annähernd kreisförmig und fast rundum von steilen, poliert wirkenden Felswänden eingeengt. Man hatte ihn durch Zufall entdeckt.

Fulgen war von seiner tiefverwurzelten Ordnungsliebe bewogen worden, seine abgelegten Kleidungsstücke und Ausrüstungsgüter nicht einfach auf den Boden zu werfen; so wie es seine beiden Mitstreiter getan hatten.

Sein Kombi lag sorgsam gefaltet auf einem unbewachsenen Fels. Dort gab es keinen Bewuchs, der sie hätte verschmutzen können.

Flugaggregat und Gerätegürtel hatte er sogar im Schatten des Steins abgelegt, um sie vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Dieser Basaltbrocken war wahrscheinlich sein Glück gewesen. Das Ungeheuer hatte ihn nicht bemerkt. Oder noch nicht!

Wieder vernahm Fulgen das Geräusch. Es klang, als hätte jemand die Tülle eines unter Hochdruck stehenden Wasserschlauchs zu hastig aufgedreht.

Diesmal zischte die ätzende Säurefontäne über das Ufer hinweg und schlug mitten im Teich ein. Ondri Nettwon bemerkte es zuerst. Ihr Schrei gellte über das Wasser, das an der Stelle des Einschlags chemisch zu reagieren begann. Dämpfe stiegen auf.

Yart Fulgen handelte in angeborener Weise. Ein Kämpfer war er nie gewesen. Wenn jemand von Reaktionsschnelligkeit sprach, dann pflegte Fulgen darüber nachzudenken, welche Sinnes- und Muskelprozesse damit verbunden waren. Bewusst trainiert hatte er eine solche Schnelligkeit nie. Sein Dasein als Syntron-Statistiker auf Stiftermann III hatte ihm für derartige Übungen auch keine Zeit gelassen.

Er befolgte auch diesmal das Gebot seiner Instinkte. In Panik geriet er nicht, weil sein Gehirn viel zu sehr mit dem Durchdenken der Sachlage beschäftigt war.

Während Ondri und Aktet Pfest Leben und Gesundheit nur durch waghalsige Tauchmanöver retten konnten, raffte Yart seine Habseligkeiten zusammen und begann zu rennen.

Weit kam er nicht. Nach einigen Sprüngen geriet ihm die Kombination zwischen die Beine und brachte ihn zu Fall.

Sein Schmerzensruf wurde vom lauter werdenden Hilfegeschrei des Überschweren unhörbar gemacht. Das Schlangenmonstrum zwängte seinen schuppigen Leib weiter nach vorn. Schließlich ragte der riesige Schädel zwei Meter weit über das Ufer hinweg. Eine röhrenförmige Zunge zuckte daraus hervor, glitt wieder in den Rachen zurück und wurde erneut sichtbar.

Fulgen glaubte feststellen zu können, dass die Speischlange nicht nur das Ziel suchte, sondern auch damit beschäftigt war, ihr Giftreservoir wieder aufzufüllen. Schließlich hatte sie schon zweimal eine gewaltige Ladung auf die Reise geschickt.

Fulgen ließ seine hinderliche Kombination liegen, griff nach dem Gerätegürtel und hastete davon.

Weiter vorn begann die steil aufragende Felswand. Rechts war das für ihn tödliche Wasser, und links vom Ufer erstreckte sich sumpfiger Boden, in dem die Urweltgewächse ihre Wurzeln eingegraben hatten.

Keuchend erreichte er einen vorgelagerten Abhang, von dem aus er zu dem Monstrum hinüberblicken konnte.

Aktet Pfests Kopf tauchte soeben wieder über der Wasseroberfläche auf. Sofort vernahm Yart die laute Stimme des Überschweren.

»Schieß doch endlich, du verd...«

Ehe der massige Schädel wieder verschwand, hielt Yart eine beschwichtigende Handbewegung für richtig. Aktet Pfest übersah natürlich den wahren Ernst der Sachlage.

Nur hundert Meter entfernt waren die Konturen einer gigantischen Robotmaschine sichtbar geworden. Vor einer halben Stunde war sie noch weit entfernt gewesen. Das bewies dem Plophoser, dass ihr Arbeitstempo wesentlich größer war als angenommen.

Der Aushub-Former war damit beschäftigt, eine unglaublich große Baugrube in den Boden des jungfräulichen Planeten zu brechen. In ihr sollten die Fundamente für ein Bauwerk noch unbekannter Architektur verankert werden.

Fulgen zog seinen Zyklop-vierfach-Komber aus dem am Gürtel befestigten Etui. Er konnte sich aus Widerwillen gegen waffentechnische Einrichtungen nicht entschließen, den Fachbegriff Holster zu benutzen.

Der Z4K wurde ihm von Tag zu Tag unheimlicher. Die Waffe gehörte zu den geheimsten Entwicklungen galaktischer Technik und wurde normalerweise nur von sehr hochstehenden Cantaro geführt. Sie mussten zumindest den Rang eines Vollkommen-Sprechers besitzen.

Fulgen war auf abenteuerliche Weise in den Besitz eines der sagenumwobenen Superstrahler gekommen. Natürlich hatte er die Betriebsanleitung gewissenhaft studiert, auch wenn diese Anleitung darüber hinaus ein genial getarnter Impulsgeber für spezielle Ortungsgeräte gewesen war.

Das Schlangenungeheuer spie seinen dritten Säurestrahl über das Ufer hinweg. Aktet Pfest konnte gerade noch untertauchen, ehe sich über seinem Standort erneut Reaktionsdämpfe entwickelten.

Die Kontrollanzeige des im Z4K integrierten Mikrocomputers stand auf Paralysebeschuss. Fulgen ahnte unterschwellig, dass eine derart sanfte Behandlung unangemessen war. Das Urweltmonstrum erweckte nicht den Eindruck, als würde es darauf mit einer vorübergehenden Erstarrung reagieren.

Nur deshalb entschloss sich der Plophoser, das Programm zu ändern und den syntronischen Feuerleitcomputer anzuweisen, auf Hochenergie-Thermostrahl umzuschalten. Die Bestätigung erschien sofort im Klarsichtfenster des hinter dem Magazin angebrachten Griffstücks.

Bedächtig richtete er den von Feldspiralen umgürteten Abstrahllauf auf den riesigen Schädel der Schlange. Sie zögerte immer noch, in den Tümpel vorzudringen. Vier der vorderen Krummfüße standen aber schon im Wasser. Demnach kroch die Schlange nicht, sondern lief!

Fulgen nickte zufrieden. Wieder ein Umwelträtsel gelöst!

»Feuern!«, hallte es übers Wasser. So verzweifelt konnte nur ein Mann in höchster Not schreien.

Yart vermutete in Kenntnis statistischer Unterlagen, dass weder der Überschwere noch Ondri Nettwon ausdauernde Schwimmer waren. Wie hätten sie es auch werden sollen? Die Agenten der galaktischen Widerstandsorganisation WIDDER hatten nur selten Gelegenheit, ihre Körper dem erfrischenden Nass anzuvertrauen. Immerhin würden die Gefährten noch eine Minute durchhalten können; sagte er sich!

Ondri schluckte bereits Wasser. Lange würde sie die notwendigen Tauchmanöver nicht mehr durchstehen.

Yart drückte trotzdem noch nicht ab. Für ihn war eine Anweisung schon immer bedeutsam gewesen. Wenn er eine solche Anweisung überdies noch als sachlich richtig erkannt hatte, war sie zu einer Art von Offenbarung geworden. Ein erst neunundzwanzigjähriger Mann, der durch die Hölle cantarischer Knechtschaft gegangen war, konnte kaum anders handeln.

Jetzt, knapp vier Wochen nach seiner Befreiung aus der Zwangsdiktatur, hatte er erneut Anweisungen erhalten. Diesmal aber von einem Galaktiker namens Perry Rhodan und vom Chef der Widder, Homer G. Adams.

Danach war im Bereich des Planeten Uulema alles zu vermeiden, was die hier arbeitenden Cantaro-Roboter auf die heimlich gelandeten Agenten hätte aufmerksam machen können.

Man durfte von ihnen nicht gesehen und selbstverständlich auch nicht ortungstechnisch ausgemacht werden. Die an sich primitiven Baumaschinen hätten die Ortungsergebnisse zwar nicht eigenständig verwerten, sie aber an später nachkommende Intelligenzen weiterleiten können.

Aus diesem Grund dachte Fulgen gar nicht daran, die Hilferufe zu befolgen – wenigstens nicht sofort! Sein Hochenergieschuss musste unter allen Umständen von einer starken Energieemission der Aushubmaschine überlagert werden.

Er sah zu dem Robot-Ungetüm hinüber. Die aus seiner Vorderfront hervorbrechenden Strahlungsschauer waren gepulste Desintegrator-Entladungen modifizierter Art.

Sie lösten pro Arbeitsgang enorme Erdreichmengen auf und verwandelten sie in blauschimmernde molekulare Ballungsfelder. Jene verschwanden nach jedem Aushubvorgang im Innern der Maschine, wo die turbulent reagierenden Moleküle geordnet, energetisch vorkomprimiert und schließlich in einer variabel schaltbaren Hochdruck-Energieform zu fester Materie zurückverwandelt wurden.

Die Endprodukte der Pressvorgänge waren bedarfsmäßig geformte Quader von extrem hoher Dichte und Festigkeit. Gleich nach ihrem Entstehen wurden sie mit einem integrierten Kleintransmitter zu einer zweiten, als Empfänger dienenden Baumaschine abgestrahlt und von ihr unter Bindungsmittelzugabe in das entstehende Fundament eingefügt.

Yart wartete mit stoischer Geduld auf den richtigen Augenblick. Die syntronische Zielerfassung seines Z4K hielt den Abstrahllauf unverrückbar auf die Stelle gerichtet, die Fulgen nur einmal anvisiert und als Treffpunkt eingegeben hatte. Er brauchte nur noch abzudrücken.

Solange er die Waffe ungefähr in Zielrichtung hielt, war eine Schussverwacklung nicht mehr möglich. Die Energieaufwandsberechnung hatte der Mikrocomputer ebenfalls selbstständig vorgenommen. Er hatte den abzugebenden Thermostrahl bereits nach Dichte und Gesamtumfang des Ziels fokussiert und dosiert. Er musste absolut vernichtend sein, andernfalls hätte der Mikrosyntron eine Negativdiagnose bekanntgegeben.

Über der Baumaschine begann die Luft zu flimmern. Einen Augenblick später riss das Flimmern ab und machte einer glasig wirkenden Erscheinung Platz. Der Aushub-Former strahlte wieder einige Quader an den Fundamentleger ab.

Fulgen krümmte den Zeigefinger. Ein sonnenheller Glutstrom fuhr aus dem Lauf. Yart spürte das Rucken der nach hinten schlagenden Waffe, deren einseitig gleichgerichtete Energiefreigabe nicht völlig rückstoßarm war.

Gleißendes Licht peinigte seine Augen. Das Dröhnen des Mündungsschlags und das Peitschen gewaltsam verdrängter Luftmassen entlang der Strahlbahn ließen ihn aufstöhnen. Für ihn war es eine Tortur, mit diesem Teufelserzeugnis terranisch-siganesischer Technik hantieren zu müssen.

Seine geblendeten Augen nahmen ein seltsames Gebilde wahr. Es ragte nahe dem Ufer turmhoch in den Himmel, begann zu wanken und fiel auf den Boden zurück.

Yart registrierte nur unterbewusst, dass sich das Ungeheuer im Todeskampf hochgeschnellt hatte. Als er wieder etwas klarer sehen konnte, lag der in Nervenreflexen um sich schlagende Restkörper inmitten der schenkelstarken Schachtelhalme. Sie wurden geknickt wie morsche Späne. Der Schädel des Monstrums war spurlos verschwunden.

Fulgen ignorierte die berstenden Geräusche und richtete sich auf. Sein Z4K hatte automatisch gesichert. Die Mikrosyntronik hatte das eingegebene Ziel als nicht mehr bedrohlich eingestuft.

Besorgt spähte der Plophoser zu der Baumaschine hinüber. War die Energieentladung registriert worden? Hatte er sich richtig verhalten?

Seine Hände bebten. Die Feuerräder vor seinen Augen verschwanden allmählich. Auch sein Gehörsinn regenerierte sich.

Zu dem Zeitpunkt wurde ihm auch wieder klar, dass er außer einer Unterhose aus Synthomaterial nichts auf dem Körper trug. Natürlich – er war dem Beispiel der Gefährten gefolgt, obwohl er eigentlich nur die Füße hatte baden wollen.

Yart Fulgen schaute prüfend an sich hinunter. Seine kurze Unterhose war viel zu weit und zu groß. Sie sah einfach lächerlich aus und unterstrich noch den schmächtigen Bau seines Körpers. Im Magazin der Widder auf dem Stützpunktplaneten Arhena hatte sich keine passende Unterkleidung finden lassen.

Yart war verführt, an dem hellroten Monstrum herumzuzupfen, aber dazu bot ihm Aktet Pfest keine Gelegenheit mehr.

Der Springerabkömmling erreichte soeben das Ufer. Obwohl er an eine Schwerkraft von 2,1 Gravos gewöhnt war, hatten seine Muskelbündel die Grenze ihrer Leistungskraft erreicht. Es schien doch einen Unterschied zwischen Bewegungsfolgen im ungewohnten Wasser und solchen auf dem festen Land zu geben.

Pfest schwamm auf der linken Körperseite. Mit dem rechten Arm hielt er Ondri Nettwons Kopf über Wasser. Sie war anscheinend bewusstlos geworden. Oder war sie gar ertrunken?

Yart Fulgen ahnte, dass ihm einige schwere Minuten bevorstanden. Aktet Pfest war Jahrgang 1075 NGZ. Soeben 69 Jahre alt geworden, zählte er zu jenen langjährigen Widder-Kämpfern, die in bestimmten Situationen überhaupt keinen Spaß verstanden.

Fulgen begann zu transpirieren. Dennoch wollte er so schnell wie möglich helfen und alles tun, um seine Handlungsweise zu erklären.

Schritt für Schritt den steinigen Untergrund mit den Füßen betastend, stieg er den vorgelagerten Hang hinunter. Er bemerkte erst jetzt, dass er sich die empfindlichen Fußsohlen bei seiner Flucht vor dem Urweltgeschöpf wundgescheuert hatte. Hier und da schienen sich spitze Gegenstände eingegraben zu haben.