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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2564

 

Die verlorene Stimme

 

Perry Rhodan trifft auf Weltraumpiraten – die Viertelstunde der Young Boys bricht an

 

Marc A. Herren

 

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In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Die Menschheit in der Milchstraße und im Stardust-System sieht sich den Übergriffen einer Macht ausgesetzt, die sich Frequenz-Monarchie nennt und die Hegemonie in mehreren Galaxien anstrebt.

Die Frequenz-Monarchie hat zwar ihre Hauptstützpunkte in der Lokalen Galaxiengruppe verloren, aber das bedeutet nicht, dass sie geschlagen ist. Auf ihrer Seite agieren mächtige Wesen aus reinem Bewusstsein, die untereinander verfeindeten Mentoren der Vatrox. Gleichzeitig sucht die Frequenz-Monarchie nach ihrer Ultimativen Waffe, dem PARALOX-ARSENAL.

Perry Rhodan hat es währenddessen in die Galaxis Anthuresta verschlagen. Dort begegnet er einem lebenden Anthurianer, dem Repräsentanten eines uralten Volkes, das viele Geheimnisse umgeben. Und er erkundet eine Art Dyson-Sphäre, gebildet aus zwanzigtausend Scheibenwelten um eine Sonne – TALIN ANTHURESTA, das »Wunder von Anthuresta«.

Der Esnur namens Clun'stal begleitet Rhodan nach dem Tod des Anthurianers. An Bord des Obeliskraumers MIKRU-JON fliegen sie in die noch weitgehend unbekannte Sterneninsel. Dort hört Perry Rhodan DIE VERLORENE STIMME …

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der Unsterbliche lauscht einer verlorenen Stimme.

Fellmer Lloyd/Ras Tschubai – Das Konzept stellt einen außergewöhnlichen Kontakt her.

Wolf Lee, Em Dudar, Terrence Dubai, Scotty Sutter und N'ri Bienvenu – Die sogenannten Young Boys gehen wieder gemeinsam in den Einsatz.

Prolog

 

Manchmal träume ich.

Ich stehe auf einer fremden Welt, neben mir ein Wasserlauf. Unschuldig.

Die Berge weit entfernt. Zu weit. Nie werde ich sie erreichen, selbst wenn ich mich dazu entschlösse, genau in diesem Moment den ersten Schritt zu tun.

Aber den tue ich nicht. Stehe wie erstarrt. Wozu auch? Die Strecke ist nicht zu überwinden.

Dann blicke ich wieder auf das unschuldige Wasser, das an mir vorbeifließt. In Richtung der Berge.

Und ich frage mich:

Ob es mittlerweile die Berge erreicht hat?

1.

Dunkelheit

 

Schmerzen.

Unausweichliche, heiße, drängende, akute Schmerzen.

Nacken- und Rückenmuskulatur waren hart wie Granit. Die Kaumuskulatur presste die Zähne so wütend aufeinander, dass er befürchtete, sie könnten brechen.

Er merkte, wie der SERUN Beruhigungs- und Schmerzmittel injizierte. Die feinen Einstiche selbst verschwanden zwischen den Wogen aus Pein.

Von irgendwo kam ein regelmäßiges Pochen, einem Herzen nicht unähnlich. Er lokalisierte die Herkunft des Klopfens in seinem linken Schlüsselbein. Er spürte, dass sich dort etwas ganz Entscheidendes befand – aber das hatte in diesem Moment keine Priorität.

Wann würde die Linderung eintreten? In wenigen Sekunden – oder würden Minuten daraus werden?

Zeit!, dachte Rhodan. Wie viel ist verstrichen?

Er wusste es nicht. Die Dunkelheit, die ihn umhüllte, wurde nur durch einzelne blutrote Stränge durchbrochen.

MIKRU-JON, dachte Perry Rhodan intensiv. Kannst du mich verstehen?

Der Terraner vermochte die zusammengepressten Augenlider nicht zu öffnen, nahm aber an, dass er nach wie vor im Pilotensessel des Raumschiffs saß. Die mentale Kopplung zu MIKRU-JON spürte er indes nicht.

Der Entzerrungsschmerz durch die ungewollte Transition hielt ihn weiter im Griff. Er fühlte sich an alte Zeiten, alte Raumschiffe erinnert. Namen und Gesichter trieben an die Oberfläche eines aufgewühlten Ozeans.

GOOD HOPE

Freyt

Deringhouse

Bully

Guter alter Bully

Perry Rhodan konzentrierte sich auf seine Nackenmuskeln. Weshalb vermochte er sie nicht durch einen simplen geistigen Befehl dazu bringen, sich zu entkrampfen?

»Mmmmm…«, brummte er vor sich hin. »Mmmmm…«

Einen Anfang, dachte er zwischen zwei Schmerzwellen. Er hatte Mühe mit dem Atmen. Sein gesamter Körper war verkrampft.

»Mi… kru …«

Rhodans Krächzen blieb das einzige Geräusch in der gespenstischen Stille, die in der Zentrale von MIKRU-JON herrschte.

Als hätte mich jemand in Watte gepackt, dachte er. Oder in eine Glaskugel gesperrt.

Irgendwo, in weiter Ferne, hörte er ein hohes Sirren. Fast meinte er, ein dünnes Stimmchen darin wahrzunehmen, aber es gab keine Kinder an Bord von MIKRU-JON.

Nur …

Perry Rhodan konzentrierte sich auf seinen Atem. Sog langsam Luft ein, hoffte, dass der zusätzliche Sauerstoff seinem Körper helfen würde.

Wer war sonst noch an Bord des Raumschiffs?

Rhodan erinnerte sich wieder. Unten warteten rund fünfzig Raumlandesoldaten mit ihrem Kommandanten, Captain Curi Fecen.

Die Ablenkung tat ihm gut. Er spürte, wie sich im Nacken ein warmes Kribbeln ausbreitete. Vorzeichen auf den Genesungsprozess?

MIKRU-JON!, dachte er erneut. Melde dich!

Endlich ließen die Schmerzen im Nacken ein wenig nach, der Griff der unsichtbaren Hand löste sich.

Rhodan drehte den Kopf leicht. Es fühlte sich an, als bemühe er alte spröde Gummibänder.

Aber es gelang.

Der erste Erfolg. Und jetzt die Krönung: Öffne die Augen!

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sich aus der Dämmerung verschwommene Silhouetten schälten.

Neben Rhodans Pilotensitz lag eine hünenhafte Gestalt. Ihr Gesicht war schwarz wie die Flecken, die vor Rhodans Augen sinnlose Muster zeichneten.

Das Konzept Lloyd/Tschubai war bewusstlos. Für die beiden psi-sensiblen Bewusstseine, die sich den Körper Ras Tschubais teilten, musste die aufgezwungene Transition besonders destruktiv gewesen sein.

Durch die Helmscheibe des SERUNS sah Rhodan, wie sich die breiten Nasenflügel Tschubais schwach bewegten.

Rhodan versuchte den Kopf stärker in die Richtung des anderen zu bewegen, aber es gelang ihm nicht. Er verdrehte die Augäpfel, soweit es ging. Es fühlte sich an, als würde eine heiße Nadel durch die Stirn getrieben.

Er blinzelte mühsam, gab sich Mühe zu röcheln, um die Stille zu durchbrechen. Der Zellaktivator unter seinem linken Schlüsselbein pochte stärker.

In unmittelbarer Nähe des Konzepts lagen zahllose weiße Kristalle auf dem Boden. Die größten vom Umfang eines Kinderkopfes, die kleinsten winzige glitzernde Staubkörnchen. Zusammengesetzt ergäben sie das Wesen namens Clun'stal. Nun lag der Esnur zersplittert da, ein dreidimensionales Puzzle, das nur sich selbst zusammenfügen konnte.

Dann verschwand der Schmerz. Abrupt, beinahe brutal, als wäre in Rhodans Gehirn ein Schalter umgelegt worden, der alle Muskeln schlagartig entspannen ließ. Verhärtete, überanstrengte Muskelstränge lockerten und erholten sich in Sekundenbruchteilen.

Rhodan fühlte sich leicht und entspannt, fast so, als wäre er gestorben und würde die körperliche Existenz hinter sich lassen.

Wieder hörte er das hohe Sirren. Diesmal war er fast sicher, darin die Stimme eines Kindes zu erkennen.

»SERUN!« Seine eigene Stimme klang weit entfernt, beinahe ätherisch. »Verbindung zu Captain Curi Fecen!«

»Die Anzugpositronik meldet den Captain als bewusstlos und in Behandlung durch die Medoeinheit.«

»Wie viele Soldaten werden von ihren Anzügen als einsatzbereit gemeldet?«

»Keine.«

Rhodan löste die Sicherheitsgurte des Pilotensessels. Sein SERUN und der Zellaktivator hatten ganze Arbeit geleistet. Der Terraner kam sich befreit, förmlich beschwingt vor.

Er erhob sich, machte ein paar Schritte. Im Headup-Display fand er die Bestätigung, dass die Schwerkraft exakt ein Gravo betrug – er fühlte sich mindestens zwanzig Kilo leichter.

Der Terraner gab seiner Anzugpositronik den Befehl, sich mit Lloyd/Tschubais Gegenstück zu verbinden.

Die Werte des Konzepts schienen allesamt in Ordnung zu sein. Rhodan fand keinen Grund zur Beunruhigung.

Erneut rief er Mikru. Die holografische Projektion der Schiffsintelligenz ließ nach wie vor auf sich warten.

Rhodan fühlte sich hilflos. Nacheinander betätigte er mehrere Instrumente, versuchte es mit verbalen Befehlen – erfolglos. Nicht einmal eine Anzeige veränderte sich.

Er seufzte. Das Gefühl der Leichtigkeit verlor sich nicht. Rhodan empfand es als unangemessen in Anbetracht der Situation.

Der Terraner wandte sich den Bildschirmen und Anzeigen zu. Taster und Orter lieferten keine Daten, die Displays blieben stumpf und leer.

Die Holoprojektion an der Wand, die ein Fenster darstellte, schien irgendwann während der gewaltsamen Transition eingefroren zu sein.

Sie zeigte mehrheitlich undeutliches Grau vor einem Vorhang aus Schwärze.

Die Psi-Materie!, dachte Rhodan. Sie ist mit uns transitiert.

Vor seinem inneren Auge sah er noch einmal, wie sich die Haube der Sonde in Nichts auflöste. Die graue Kugel, die darunter wie ein Ausstellungsstück geruht hatte, verlor ihre Form, wurde zu diffusem grauem Nebel, der sich in alle Richtungen ausbreitete. Ein dünner Faden, eine Art Nabelschnur, verband den wabernden Schwaden mit der Sonde, die sich auf MIKRU-JON zubewegte. Unaufhaltsam. Der partiell verstärkte Schutzschirm hatte sie nicht einmal bremsen können.

Die Sonde hatte direkt an der Außenhülle des Obelisken angedockt, während die Psi-Materie sich in perfekter Kugelform um MIKRU-JON verteilte.

Kurze Zeit später erfolgte die Zwangstransition.

Rhodan blickte auf die Zeitanzeige des SERUNS. Er hatte fast fünf Minuten verloren – falls die Angabe korrekt war.

Es gelang ihm, die Darstellung des Holofensters zu verschieben. Die Sonde war immer noch da. Die hauchdünne Nabelschnur verband sie mit der grauen Wolkenschale, die das Schiff umgab.

Ein Schirm aus Psi-Materie, dachte Rhodan. Bei ES …

Er zog den B-Controller heraus, den er von der Superintelligenz erhalten hatte. Das Gerät erwies sich nach wie vor als unbrauchbar. Es lieferte weder Informationen zu ihrem aktuellen Standort, noch konnte der Terraner damit auf die bereits programmierte Psi-Materie zugreifen.

Rhodan bemerkte, wie sich seine Nackenhärchen aufstellten. Langsam drehte er sich um.

Zwischen ihm und dem Pilotensitz flimmerte die Luft, als würde sie an dieser Stelle stark erhitzt.

Die Umrisse einer Frau schälten sich aus dem Geflimmer.

»Mikru«, flüsterte Rhodan.

Die schlanke Gestalt des Avatars fügte sich langsam zusammen.

Zu langsam.

Mikru hatte ganz offensichtlich Mühe, den Avatarkörper aufzubauen. Rhodan fragte sich einmal mehr, wie eng die Verbindung zwischen Mikru und MIKRU-JON war. Vermochte sich der Körper nicht aufzubauen, weil das Schiff Beschädigungen erlitten hatte? Oder waren es wieder einmal die Einflüsse der Psi-Materie, die auf Mikru einwirkten?

»Ich brauche deine Unterstützung«, sagte der Terraner. »Ich kann auf die Schiffssysteme nicht zugreifen. Die mentale Brücke baut sich nicht mehr auf.«

Kaum war Mikru halbwegs manifestiert, zerflossen ihre Umrisse bereits wieder. Rhodan glaubte für den Bruchteil einer Sekunde Gesichter und Staturen fremder Wesen zu erkennen.

»Mikru, ich muss wissen, wie es um das Schiff bestellt ist. Gab es Beschädigungen? Funktionieren die Reparaturroutinen?«

Mikru schaffte es nicht, sich zu stabilisieren.

Rhodan sprach in flimmernde Luft hinein. Seine Worte kamen nicht an. Mikrus Schemen verschwand, löste sich in Nichts auf.

Er blickte auf die reglose Gestalt des Konzepts Lloyd/Tschubai, auf den Kristallsplitterteppich, der einmal der eineinhalb Meter große Humanoide Clun'stal gewesen war.

Rhodan drehte sich um die eigene Achse.

Gespenstische Stille. Kein Zugriff auf die Schiffssysteme. Nur die rein optische Außenübertragung funktionierte, die den Kokon aus Psi-Materie zeigte.

Rhodan hätte genauso gut immer noch bewusstlos oder im Griff der Muskelkrämpfe sein können – er war zur Tatenlosigkeit verurteilt, fühlte sich nutz- und hilflos.

Und da war dieses Kind. Irgendwo, in weiter Ferne. Sang es?

Die Zeit schien Atem zu schöpfen.

Dann kam der Alarm. Nach der unnatürlichen, erdrückenden Stille erschien Rhodan das kurze Aufheulen der Sirene wie der biblische Posaunenstoß vor Jericho.

Die Zeit lief wieder an.

Und Rhodan war erleichtert über den Adrenalinschub, der heiß und belebend durch seinen Körper schoss.

2.

Alarm

 

Mikru kehrte zurück.

Sie gewann Körperlichkeit. Ihre Augen blickten ernst, der Avatar wirkte unnatürlich gestreckt.

»Wie steht es um MIKRU-JON?«, fragte Rhodan.

»Die Versetzung erfolgte über Tausende von Lichtjahren«, sagte die Frau mit ihrer unpassenden männlichen Stimme. »In Verbindung mit den Emissionen der nahen Psi-Materie kam es zu schwerwiegenden Störungen und Schäden. Die Transition kam so abrupt, dass keine Dämpfungsfelder aufgebaut werden konnten.«

»Wann wird MIKRU-JON wieder vollständig hergestellt sein?«

»Die Systeme werden behutsam hochgefahren«, wich Mikru aus. »Wir dürfen nichts überstürzen. Bisher halten sich die Schäden in engen Grenzen …«

Rhodan sah prüfend in Mikrus Gesicht. Verheimlichte sie ihm irgendetwas?

»Ich werde das Gefühl nicht los, dass der Alarm nichts mit den Folgen der Nottransition zu tun hat«, sagte er langsam.

»Da hast du recht«, antwortete Mikru.

Es waren nur ein, vielleicht zwei Millimeter, aber Rhodan sah genau, wie Mikru ein wenig in sich zusammenfiel, als würde plötzlich ein großes Gewicht auf ihren schmalen Schultern lasten.

»MIKRU-JON ist in Gefahr«, sagte der Avatar. »Die Nahortung hat Signaturen in unserer unmittelbaren Nähe erfasst, die nur einen Schluss zulassen: Da draußen ist mindestens ein Schiff, das uns beobachtet.«

Rhodans Gedanken rasten. Handelte es sich um eine freundliche oder feindliche Annäherung? Einen Rettungseinsatz?

»Wie lange schon?«

»Der Zeitpunkt lässt sich nicht genau bestimmen«, sagte Mikru leise. »Die Orter mussten zuerst kalibriert werden. Durch den Mantel aus Psi-Materie gelangen nur kleinste Bruchteile höherwertiger Informationen.«

»Wir haben keine automatischen Notrufe ausgesendet?«

Ein Anflug von Bestürzung zog über Mikrus Gesicht. »Weshalb sollten wir das, Perry?«

Rhodan winkte ab. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass gerade solche Fragen in Situationen wie dieser nicht gestellt wurden – weil man sie fälschlich für überflüssig hielt. Dabei brachten sie manchmal überraschende, sogar zielführende Antworten – allerdings blieben sie weitaus öfter genau das: überflüssig.

»Könnte es sein, dass nicht das Schiff es war, das zu uns kam, sondern dass wir zu ihm transitiert sind?«

»Es könnte.«

Rhodan musste trotz der beunruhigenden Situation lächeln. »MIKRU-JON besitzt keine Informationen über den genauen Ablauf der Nottransition?«

Mikru schüttelte in perfekt menschlicher Manier den Kopf. »Leider nicht. Bisher deutete alles darauf hin, dass wir an einem zufälligen Ort materialisiert sind. Aber es kann auch ganz anders sein.«

Rhodan nickte. »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich tatsächlich um ein Schiff oder einen Pulk aus Schiffen handelt und nicht um etwas anderes, beispielsweise eine Raumstation?«

»Die Signaturen deuten auf eher kleinere Objekte. Noch arbeiten die Systeme an der Interpretation. Selbstverständlich könnte auch eine Station oder eine Raumsonde Muster ausstrahlen, die auf Schirmfelder und Antriebssysteme hindeuten.«

Rhodan überlegte. Sollte er Mikru fragen, ob sie diesen seltsamen Singsang ebenfalls wahrnahm? Er entschied sich dagegen. Es fühlte sich falsch an.

»Dann gehen wir vorerst davon aus, dass es sich um mindestens ein Raumschiff handelt, das durch die Psi-Materie angelockt worden ist.«

Psi-Materie.

Der geheimnisvolle und schwer zu bändigende Stoff barg ein geradezu unglaubliches Energiepotenzial.

Bereits die Psi-Materie, die derzeit MIKRU-JON umgab, könnte die Energieversorgung eines gesamten Sonnensystems über Jahrtausende gewährleisten. Von den anderen Anwendungsmöglichkeiten – inklusive der militärischen Durchschlagskraft – einmal abgesehen.

Rhodans SERUN meldete sich mit einer positiven Nachricht. Die ersten Raumlandesoldaten hatten das Bewusstsein wiedererlangt. Die Medoeinheiten ihrer Anzüge gaben die Gesundheitswerte durch.

Der Terraner kniff kurz die Augen zusammen, als er die Namen dieser Soldaten las. Einigen von ihnen war er bereits begegnet – aber in diesem Augenblick kam er nicht darauf, welche Gemeinsamkeit sie verband.

Ratlos sah sich Rhodan um.