Welche Fledermaus ist das?
Ein Erfolgsmodell
Hufeisennasen
Glattnasen
Bulldoggfledermäuse
Beobachten und bestimmen
Abkürzungen im Bestimmungsteil
L = Länge; FS = Flügelspannweite; G = Gewicht
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Ein Erfolgsmodell
Mit über 1000 Arten sind die Fledermäuse und Flughunde nach den Nagetieren die zweitartenreichste Säugetierordnung. Ihre Entwicklungsgeschichte lässt sich inzwischen 52,5 Millionen Jahre zurückverfolgen.
Parallel zu den Vögeln entwickelten kleine Säugetiere damals die Fähigkeit zum aktiven Flug. Als Flügel dienten ihnen dünne, hochelastische und sehr reißfeste Häute, die sie zwischen den extrem verlängerten Fingerknochen ausspannten und die sich noch weiter vom Arm über den Rumpf bis zu den Hinterbeinen fortsetzten.
Dass die Fähigkeit zum Fliegen auf gewölbten Tragflächen eine Erfolgskonstruktion war, beweisen die heute lebenden, sehr zahlreichen Vertreter der zoologischen Ordnung der Handflügler (Chiroptera).
Mit den Ohren sehen
Während die im Westen von Wyoming/USA gefundene, primitivste aller bisher bekannten Fledermäuse noch an allen zehn Fingern Krallen wie ihre vierfüßigen Vorfahren trug und auch noch über kein Echoortungsystem verfügte, waren alle sieben in der ehemaligen Ölschiefergrube im hessischen Messel bei Darmstadt gefundenen 47 Millionen Jahre alten fossilen Fledermausarten bereits aktive Echoorter. Durch die Entwicklung eines ausgefeilten akustischen Echoortungssystems gingen sie ihren gefiederten Flugkonkurrenten aus dem Weg. Die Messeler Fledermausgesellschaft konnte schon in der Dunkelheit auf Nahrungssuche fliegen. Mithilfe dieser Echoortung konnten die nächtlichen Räuber sich nicht nur orientieren, sondern auch kleine sich bewegende Beuteinsekten lokalisieren und identifizieren. Das belegen die Konstruktion ihrer knöchernen Gehörorgane des Innenohrs und die gut erhaltenen Mageninhalte, die ausschließlich aus Insektenresten bestehen.
Begabte Jagdstrategen und schlaue Beute
Bis heute praktizieren die meisten Fledermäuse den Insektenfang. So unterschiedlich wie ihre Beute und ihre Jagdgebiete sind dabei die Ortungslauttypen und die Jagdstrategien der Nachtjäger. Einige Hufeisennasen-Arten sind perfekt für die Ansitzjagd spezialisiert: An kleine Zweige kopfunter geklammert, orten sie vorbeifliegende Insekten, hechten ihnen kurz hinterher, um wieder zum Ansitzplatz zurückzukehren und dort nach dem Verzehr auf die nächste Beute zu warten.