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Anne Chebu
Anleitung zum Schwarz sein

Anne Chebu, geb. 1987 in Nürnberg, hat in Ansbach Multimedia und Kommunikation studiert und arbeitet als TV-Journalistin und Moderatorin.

Seit mehreren Jahren engagiert sie sich in der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e. V. (ISD)

Anne Chebu

Anleitung
zum Schwarz sein

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Anne Chebu
Anleitung zum Schwarz sein

Inhalt

Vorwort

Wie kam es zu diesem Buch?

Fakten und Begriffe

Rassismus – das große Unwort

Exotismus

Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus

Fremdbezeichnung – Selbstbezeichnung

Politisch korrekte Bezeichnungen

Warum wird Schwarz groß geschrieben?

Schwarze deutsche Geschichte

Alltagsrassismus

Die Frage »Woher kommst du?«

Thema Haare

Schwarz sein für AnfängerInnen

Minenfelder des Alltags: ›Witze‹

Rassistische Witze von Schwarzen

Schwarz sein – Schritt für Schritt: Das Phasen-Modell

Schwarze Identitäten

Schwarze Selbstwahrnehmung, Schwarzes Selbstwertgefühl

Nächste Mutprobe

Weiße Fragen, weißer Blick

Black Facing privat: Die Faschingszeit

Pippi Langstrumpfs N-König-Vater

Schwarz geboren, zum Neger gemacht – ein Leserbrief von Jonas Hampl

Können Sie sich ausweisen? Sonst werden wir Sie ausweisen …

Einen Schritt weiter – eine Gruppe gründen

Schluss

Literatur- und Medienverzeichnis

Bücher

Internet

Film und Fernsehen

Widmung

Für meine Familie,

die, die schon da waren,

und die, die noch kommen.

Die, die mit mir das gleiche Blut teilen,

und die, die mit mir die gleichen Erfahrungen teilen.

Für meine Mutter, die mich stets beschützt hat, wahrgenommen hat

und mir Selbstbewusstsein und Glauben geschenkt hat.

Für meinen Vater, der schon so viel länger als ich stark sein musste

und Kämpfe geführt hat, in einer Gesellschaft, in der er lange allein war.

Sein Lachen und Weglachen der unangenehmen Dinge, hat mir ermöglicht, das Leben mit einer Leichtigkeit zu sehen und nicht zu verbittern

Schwarz

Schwarzsehen

Schwarzmalen

Schwarzer Peter

Schwarzer Tag

Schwarze Haut

Ich bin nicht schwarz

Sondern braun

Black Power

Black is beautiful

Schwarze Zahlen

Kleines Schwarzes

Schwarze Farben

Farben meiner Haut

Färbungen

Hautfärbungen

Ich bin Schwarz.

Vorwort

Wenn ich auf der Straße einer / einem Schwarzen begegne, gibt es zwei verschiedene Reaktionen: die einen lächeln, nicken mir zu und begrüßen mich, die anderen blicken zu Boden oder sitzen im Café am Nachbartisch und stieren verkrampft in ihre Kaffeetassen, als würden sie sich im Kaffeesatz-Lesen üben. Sie wollen auf keinen Fall Blickkontakt. Vielleicht, weil ich sie daran erinnere, wer sie selbst sind.

Aber wenn man ihnen keine weitere Aufmerksamkeit schenkt, kann man bemerken, wie sie einen heimlich mit einer gewissen Neugierde ansehen.

Es ist die Ablehnung der eigenen Hautfarbe auf der einen Seite, auf der anderen Seite steht das Interesse und der innere Wunsch, jemanden zu betrachten, kennenzulernen oder zu sprechen, der so ist wie man selbst. Oder möchte man gerade nicht hinschauen und grüßen, weil man sich damit selbst ›besonders‹ macht – weil Weiße sich ja auch nicht einfach so grüßen?

Seitdem ich mich bewusst mit meinem Schwarzsein auseinandersetze, werde ich plötzlich mit mitleidigen Stimmen von weißen Bekannten gefragt, ob ich denn so schlimme Probleme mit meiner Hautfarbe hätte.

Ich sage dann immer, dass, wenn ich ein Problem hätte, ich mich ja gar nicht so intensiv mit der Thematik beschäftigen könnte. Denn dann hätte ich dafür keine Kraft und erst recht keinen Mut.

Erst einmal führt man wohl den ›Kampf‹ mit sich selbst und dann wird man aktiv und geht nach außen.

Natürlich bedeutet es für einige Weiße, dass etwas nicht in Ordnung sein kann, wenn man etwas anders macht, als sie es gewohnt sind: sich mit seiner Hautfarbe und zwangsweise auch mit ihrer auseinanderzusetzten. Vielleicht bekommen sie auch Angst, dass sie etwas falsch machen.

Weiße Menschen kommen nicht in die Situation, sich Gedanken über ihre Hautfarbe machen zu müssen, da sie in Deutschland der Mehrheitsgesellschaft angehören und eigentlich überall auf der Welt besondere Privilegien genießen.

Das hört natürlich keiner gerne, und niemand möchte von jemand daran erinnert werden, der dieses ›Privileg‹ nicht teilt.

Nein, dass ich mit erhobenem Kopf durch dieses mehrheitlich weiße Land gehe, ist kein Problem, das ich habe.

Ich denke, dass ich das ›Problem‹ eher zuvor hatte.

Im Ungewissen zu sein, Dinge nicht benennen zu können, ist das nicht eher ein Problem?

Ich vergleiche das gerne mit einem Schmerz zwischen den Rippen. Man weiß einfach nicht, woher er kommt. Man kann nichts dagegen tun. Man versucht, eine weniger schmerzliche Position zu finden, verbiegt sich und letztlich schmerzt alles noch viel mehr.

Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht man, was da zwischen den Rippen steckt: ein Schwert. Erst jetzt kann man sich überlegen, ob man es dort stecken lässt oder versucht, es herauszuziehen.

Ich sehe allem gerne mit offenen Augen entgegen. Auch wenn es unangenehm ist.

Das interessante ist, dass das einem die Angst vor vielen Dingen nimmt.

Denn wenn wir ehrlich sind, treffen wir nicht die freie Entscheidung, uns mit unserer Hautfarbe auseinanderzusetzten. Wir tun es schon seit jeher: die ganze Zeit, jeden Tag, von Geburt an.

Wir können uns aber überlegen, ob wir noch einen Schritt weiter gehen und uns bewusst mit unserer Schwarzen Identität auseinandersetzten wollen?

Wollen wir uns bewusst werden, wer wir eigentlich sind und was unsere Geschichte ist? Möchten wir bewusster durchs Leben gehen?

Zugegeben, das macht das Leben nicht unbedingt einfacher.

Aber zu wissen, wer man ist, macht einen stark. Eine Gruppe zu haben, die einem Halt gibt, schenkt einem Energie. Dann kann man so gut wie alles schaffen. Und wenn man doch auf unüberwindbare Schwierigkeiten stößt, ist man zumindest nicht alleine.

Wie kam es zu diesem Buch?

Durch meine Arbeit in der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e. V. (ISD) habe ich Menschen getroffen, die an verschiedenen Punkten ihres Schwarzseins sind. Beim alljährlichen Bundestreffen kommen sie dann mit ihren teilweise sehr unterschiedlichen Einstellungen und Meinungen zusammen. Das kann gerade für ›Neulinge‹ verwirrend und sogar erschreckend sein. Damit sich alle wohl fühlen, habe ich einen Willkommens-Workshop ins Leben gerufen.

Und ich stellte immer wieder fest, dass gerade junge Schwarze Menschen viele Fragen haben und verunsichert sind, wenn sie beginnen, sich mit ihrer Hautfarbe auseinanderzusetzen.

Gerade Schwarze, die in einem rein weißen Umfeld groß geworden sind, fehlt oftmals der Zugang oder eine Ansprechperson zu afrodeutschen Themen.

Es sind Verunsicherungen bei Begrifflichkeiten der Selbstbezeichnung, bis hin zu Verunsicherungen, ob man sich der Schwarzen Community überhaupt anschließen kann, soll oder ›darf‹ – ist man denn ›Schwarz genug‹ dafür? Gehört man denn überhaupt irgendwo dazu?

Da der Wissensstand anfangs noch niedrig ist, ist es manchmal schwer, Vorträgen oder Diskussionen zu folgen, die die Schwarze Wissenschaft betreffen und einen gewissen Fundus an Wissen voraussetzen. Die Flut der Informationen kann einen überrollen.

Doch was gibt es zu wissen? Wo kann man etwas nachschlagen und warum wird Schwarz groß geschrieben?

All diesen Fragen möchte ich in Anleitung zum Schwarz sein nachgehen.

Es sind keine Patentrezepte und natürlich kann man nicht alles verallgemeinern. Ich möchte anhand von Beispielen und Theorien, die ich in Gesprächen oder aufgrund meiner eigenen Erfahrungen entwickelt habe, einen Einblick in Schwarze, deutsche Lebenswelten geben. Ich hoffe, dass sich der / die ein oder andere wiedererkennt und das Buch eine erste Orientierungshilfe bietet.

Fakten und Begriffe

Rassismus – das große Unwort

Spricht man von Rassismus läuten gleich alle Alarmglocken.

Das Wort mit R ist ein Unwort.

Sagt man: »Diese Aussage war rassistisch«, hört man als Antwort: »Ich bin kein Rassist!«

Das eine wird mit dem anderen gleichgesetzt.

Doch was ist eigentlich Rassismus und wer ist ein Rassist? Nur Neo-Nazis oder am Schluss wir alle?

In unserem alltäglichen Sprachgebrauch wird Rassismus mit Rechtsextremismus gleichgesetzt. Deswegen reagieren Leute allergisch, wenn man sie darauf aufmerksam macht, dass ein Wort in ihrem Satz rassistisch war.

Denn für sie heißt das, dass man sie ins rechte Lager einordnet.

Doch was ist das eigentlich, Rassismus?

»Rassismus bezeichnet sowohl Einstellungen (Vorstellungen, Gefühle, Vorurteile) als auch Handlungen, die die Verachtung, Benachteiligung, Ausgrenzung und Unterdrückung bis hin zur physischen Vernichtung von Menschen dadurch legitimieren bzw. in die Tat umsetzen, dass sie eine Auswahl vorhandener körperlicher Merkmale zu ›Rassenmerkmalen‹ zusammenstellen und diese meist negativ bewerten. Durch ihre Verabsolutierung können schließlich unterschiedliche Macht- und Lebenschancen einzelner Menschen oder ganzer Menschengruppen begründet werden. […]«1

»Rassismus ist also […] die Theorie, dass es verschiedene Menschen ›Rassen‹ gibt, die über bestimmte Veranlagungen verfügen […]. Rassismus ist nicht erst die negative Reaktion auf einen angeblichen Unterschied, sondern bereits die Behauptung des Unterschieds.«2

Es gibt viele detaillierte Rassismus-Definitionen. Für mich ist Rassismus wie ein großes Netz, das aus vielen kleinen und größeren Knoten besteht. Diese sind miteinander verbunden. Dieses Netz ist größer, als man es sich vorstellt. Denn es beginnt mit komischen Fragen auf Partys, geht über sogenannte No-Go-Areas im Osten bis hin zu immer wieder produzierten Bildern in Medien, Schulbüchern und der Politik und schließt sogar Mord mit ein.

All das ist Rassismus, natürlich in unterschiedlichen Ausprägungen. Wenn wir nicht direkt bedroht werden, handelt es sich meist um sogenannte Alltagsrassismen, wie gewisse Fragen oder Wörter. Alltagsrassismus wird von manchen auch ›Champagner-Rassismus‹ genannt. Denn meist beinhaltet er mehr oder weniger ›Luxusprobleme‹, die zwar nerven, aber nicht lebensbedrohlich sind.

Rassismus findet immer dann statt, wenn sich Menschen aufgrund äußerer Merkmale wie Hautfarbe oder auch der Beschaffenheit der Haare diskriminiert fühlen. Also alleine schon die Aussage »Es gibt einen Unterschied, weil du Schwarz bist« ist rassistisch und transportiert Vorurteile, Stereotype, Klischees und Erwartungen.

Diese Ausschließungen basieren meist auf Annahmen aus der Kolonialzeit, die sich bis heute gehalten haben. Dazu kommen Dinge, die man vielleicht nicht oder sehr schwierig machen kann, weil man Schwarz ist (z.B. Nürnberger Christkind werden), oder machen muss, weil man Schwarz ist (z.B. als Schauspieler nur Drogendealer spielen oder ein Referat über Afrika halten).

Wenn davon ausgegangen wird, dass du wegen deiner Hautfarbe etwas gut machen kannst, nennt man das ›positiven Rassismus‹. Er schreibt dir eine besondere Begabung zu, nur weil du Schwarz bist. Zum Beispiel, dass du gut singen oder Basketball spielen kannst. Für mich gibt es keinen ›positiven Rassismus‹. Denn wie gesagt, die Annahme, dass es (biologische) Unterschiede zwischen Schwarz und weiß gibt, ist schon rassistisch.

Denn Schwarz und weiß sind keine eigenen Menschenrassen. Alle Menschen gehören derselben ›Rasse‹ an und diese heißt: Mensch.

Ich verwende im Alltag gerne den Begriff ›rassifizierend‹. Er ist den meisten Menschen weniger bekannt und somit wohl weniger ›erschreckend‹, und er beschreibt gut das Phänomen Alltagsrassismus. Der Philosoph Arnold Farr sagt, dass etwas »rassistisch« ist, wenn die Person es bewusst tut.3 »Rassifizierend« hingegen fällt keine Aussage darüber, ob bewusst oder unbewusst Rassismen wiedergegeben wurden, ob es sich also um ein rassistisches Verhalten ›ohne böse Absicht‹ handelt.

Eine solche unbewusste rassistische Reproduktion ist zum Beispiel das Bild Schwarzer Menschen auf Plakaten von ›Hilfsorganisationen‹, die Schwarze Menschen als Opfer darstellen. Schwarzsein wird mit dem kolonialen Blick gesehen, der den Schwarzen als passives Wesen wahrnimmt.4 Dabei wollen diese Organisationen mit ihrer Arbeit eigentlich etwas Gutes bewirken, verhalten sich dabei aber in ihrer Werbepolitik rassistisch.

Rassifizierende Merkmale sind aber auch Bilder, die bewusst produziert werden. Zum Beispiel, wenn Schwarze als ›Buschmänner‹ mit wulstigen Lippen, Baströckchen und Knochen im Haar dargestellt werden. Dann ist diese Figur eine rassifizierende Darstellung – und zwar mit voller Absicht.

Neben den nervigen Alltagssituationen gibt es außerdem den strukturellen Rassismus, der das (berufliche und private) Leben beeinflusst. Darunter versteht man, jenen Rassismus der von gesellschaftlichen Institutionen – Polizei, Justiz, Arbeitsamt, Bildungseinrichtungen etc. – ausgeübt wird oder in den Normen und Denkmustern der Mehrheitsgesellschaft wirkmächtig ist.

Wenn zum Beispiel in Schulbüchern rassistische Texte stehen oder ein falsches Afrikabild vermittelt wird, dann ist das struktueller Rassismus.

Diese Art von Rassismus betrifft häufig auch die persönliche Freiheit. Wenn ich zum Beispiel ständig von PolizistInnen kontrolliert werde, schränkt das meine Freiheit ein. Das Gleiche gilt, wenn ich in der Schule rassistische Inhalte lernen muss, die mich verletzen.

Exotismus

Mit Exotismus ist der Blick gemeint, mit dem die westliche Welt Fremdes betrachtet, wenn sie dabei ausschließlich ›exotische‹ Aspekte berücksichtigt.5

Vielen ist jedoch nicht bewusst, dass die Bezeichnungen ›Exot‹, ›exotisch‹ oder ›rassig‹ rassistisch sind. Und damit meine ich nicht ihre Verwendung in Bezug auf Nahrungsmittel, sondern in Bezug auf Personen. Oft werden derartige Begriffe sogar als Komplimente gesehen. Doch sie sind das genaue Gegenteil.

Ein ›Exot‹ ist letztendlich ein Fremder, der einen »gewissen Zauber ausstrahlt«6. Durch diese Aussage wird wiederum festgelegt, dass ›Weißsein‹ die Norm ist und der ›Exot‹ eine Abweichung von dieser (weißen) Norm darstellt.7

Des Weiteren steckt der sogenannte ›Exot‹ voller stereotyper, ihm auferlegter Verhaltensmuster und Eigenschaften. Er gilt als wild, triebhaft, unbändig.

Dass Menschen als »exotisch« beschrieben werden, hat eine lange Tradition. Ebenso lang ist die Geschichte ihrer Diskriminierung. So fanden von 1870 bis 1940 ›Völkerschauen‹ in deutschen Tiergärten und Zirkussen statt, in denen Schwarze Menschen (und andere ›Exoten‹ wie z.B. ›Lappländer‹) wie Tiere ausgestellt und vorgeführt wurden. Sie wurden als »Wilde« präsentiert. Paradoxerweise lebten viele dieser Schwarzen Personen schon seit mehreren Generationen in Deutschland und waren genauso deutsch wie die weißen Zuschauer, die kamen, um sie zu begaffen. Bedenkt man, wie prüde die damalige Zeit war und wie hochverschlossen Frauen sich damals kleideten, kann man sich vorstellen, wieso Schwarzen Frauen bis heute das Bild der besonders freizügigen, erotischen Frau anhaftet. Denn Schwarze Frauen wurden gezwungen, halbnackt in den Afrika-Schauen herumzuspringen und -zutanzen.

Der Begriff ›Exotin‹ ist also vorbelastet und eignet sich nicht dafür, eine gut aussehende Frau zu beschreiben, vielmehr findet durch ihn »[…]eine klare (Hetero) Sexualisierung und Hierarchisierung statt […]«. Die Bezeichnung impliziert bereits den Wunsch des Besitzenwollens. Letztlich ist das ›Exotische‹ immer nur Beiwerk und wird nur so lange akzeptiert, wie es nicht die Norm infrage stellt.8

Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus

In Zeitungen und in Nachrichtensendungen ist häufig die Rede von fremdenfeindlichen Übergriffen, obwohl es sich nicht um solche handelt. Fremdenfeindlichkeit bedeutet, dass sich die Aggression gegen eine Person richtet, die sofort als fremd wahrgenommen werden kann. Das könnte ein Tourist sein, der eindeutig als solcher erkennbar ist, da er beispielsweise mit einem Reiseführer in der Hand, orientierungslos herumirrt und ›touristische Kleidung‹ trägt.

Eine Person, die jedoch in Deutschland geboren, aufgewachsen ist, hier lebt, arbeitet und die deutsche Sprache fließend spricht, ist nicht fremd – ganz egal, welche Hautfarbe sie hat.

Eine rechtsextremistische Tat äußert sich dadurch, dass der Täter sich zu dieser als solche bekennt und / oder sich in »spezifischen Vereinigungen organisiert«. Ist dies nicht der Fall, dann handelt es sich um »privat rassistische« Motive des Täters.

Dass Täter, die aus rassistischen Motiven heraus handeln, pauschal als Neo-Nazis bezeichnet werden, ist letztendlich eine weitere Form, das Problem an den Rand der Gesellschaft zu schieben. Somit wird verdrängt, dass Rassismus und rassistische Taten inmitten unserer Gesellschaft stattfinden.9

Fremdbezeichnung – Selbstbezeichnung