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Über den Autor

Jürgen Nowacki, staatlich geprüfter Betriebswirt und Bankfachwirt (BA), startete seine Karriere als Anlageberater für Sachwerte und Immobilien, bevor er von 1986 bis 2008 für deutsche und US‐amerikanische Broker im internationalen Wertpapiergeschäft tätig wurde. Er ist lizenzierter Broker der größten Handelsplätze in New York für Wertpapiere und in Chicago für das Warentermingeschäft. Als Unternehmensberater betreut er Unternehmen bei Absicherungsstrategien für Devisen‐ und Rohstoffgeschäfte.

Von 2006 bis 2015 amtierte er als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der VTAD, Vereinigung Technischer Analysten Deutschland e.V. Die VTAD organisiert Weiterbildungsmaßnahmen für angehende Trader und Banker, die das weltweit anerkannte Examen zum Technischen Analysten (CFTe) ablegen wollen. Alljährlich veranstaltet die VTAD unter Jürgen Nowackis Leitung die beim Fachpublikum gefragten Frühjahrskonferenzen mit Szenarioprojektionen für das laufende Börsenjahr. Darüber hinaus ist Jürgen Nowacki Buchautor, Seminarveranstalter, Trader‐Coach, Gutachter und Betreiber der Website www.my‐broker.de.

Einführung

Sparbuch gegen Grundbuch oder Zinsen gegen Mieteinnahmen, was ist langfristig besser? In welchen Bereichen Ihrer Vermögensplanung sollten Sie nacharbeiten und wie lässt sich ein einmal eingeschlagener Kurs leicht wieder ändern? In In Sachwerte investieren für Dummies erfahren Sie, dass Korrekturmaßnahmen bei langfristigen Kapitalanlagen etwas ganz Normales sind. Dabei zeige ich Ihnen nicht nur, wie Geldanlagen nicht nur Spaß machen, sondern auch, wie Sie eine Strategie entwickeln, mit der sich erfolgreiche Entscheidungen der Vergangenheit in Zukunft wiederholen lassen.

Kapitalanlagen immer wieder anpassen

Haben Sie zu viele Lebensversicherungen oder Staatsanleihen im Besitz? Es gibt immer einen Weg, Fehlentwicklungen an veränderte Marktgegebenheiten anzupassen und Geld zu sparen. Notenbanken greifen seit den 1960er‐Jahren immer öfter und energischer regulierend in die Geldmengenversorgung von Volkswirtschaften ein (Monetarismus). Nach den Vorstellungen von Monetaristen lässt sich Inflation über eine Ausweitung oder Reduzierung der umlaufenden Geldmenge steuern und so kommt es, dass Japan, die USA und Europa für Billionen Staatsanleihen aufkaufen und dafür Tag und Nacht Geld drucken. Aber eine Notenbank sollte nicht nur die Wirtschaft mit Geld versorgen, sondern auch unabhängig und nur der Geldwertstabilität ihres Landes verpflichtet sein, so lautete das Credo der deutschen Bundesbank bis zur Einführung des Euros. Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) als oberste Währungshüterin das Zepter in der Hand hält, steht sie in der Kritik, nicht nur Währungspolitik zu betreiben, sondern auch wirtschaftspolitisch aktiv zu sein. Das amerikanische Prinzip, demzufolge eine Notenbank nicht nur für Geldwertstabilität, sondern auch für eine prosperierende Konjunktur und niedrige Arbeitslosigkeit verantwortlich ist, greift, so die Kritiker, immer mehr auf die Politik der EZB über.

Die Befürworter einer strikten Trennung zwischen Geld‐ und Wirtschaftspolitik sehen vor allem für Sparer langfristig die große Gefahr, dass andernfalls das Ziel, im Alter von seinen Ersparnissen leben zu können, nicht erreicht wird. Geld ist nicht nur zum Ausgeben da, es besitzt darüber hinaus eine Aufbewahrungs‐ oder Speicherfunktion für die Schaffenskraft der arbeitenden Bevölkerung. Wer in jungen Jahren viel arbeiten und Geld für seine Altersversorgung zurücklegen kann, schafft wesentliche Voraussetzungen dafür, später, wenn die Kräfte nachlassen, vom staatlichen Rentensystem unabhängig zu sein.

Packen Sie es an

Arbeitnehmer, Freiberufler und Selbstständige erkennen zunehmend, dass kein Weg daran vorbeiführt, selbst aktiv zu werden, um die Versorgung ihrer Familien im Alter oder im Fall der Berufsunfähigkeit zu organisieren. Staatliche Hilfen mutieren zunehmend zu einer Basisversorgung, die helfen soll, Notsituationen zu lindern. Wer darüber hinaus mehr benötigt, muss selbst aktiv werden, aber wie? Gute Ratschläge gibt es zuhauf, aber sind sie auch praktikabel?

In diesem Buch geht es nicht darum, Ihnen Angst zu machen, ganz im Gegenteil. Wer sich offenen Auges zielorientiert und emanzipiert selbst um die Früchte seiner Arbeit kümmert, wird die besten Chancen, aber auch Fragen haben. Um diese Fragen zu beantworten, brauchen Sie kein Schema F, sondern einen individuellen Plan, der einfach und flexibel ist. Im Idealfall, und darauf zielt In Sachwerte investieren für Dummies ab, soll die Anlagestrategie zudem Spaß machen. Das Buch ist so aufgebaut, dass Sie es als Nachschlagewerk nutzen können und, davon bin ich überzeugt, es immer wieder und mit Freude zur Hand nehmen werden.

In der ersten Hälfte finden Sie alles Wissenswerte über börsengehandelte Sachwerte, wie Unternehmensanteile (Industrieaktien) und Rohstoffe. In der zweiten Hälfte möchte ich Sie mit Sachwerten vertraut machen, die keinen Börsenwert, dafür aber viel Lebensqualität bieten. Das Entscheidende ist nicht so sehr, was Sie kaufen, sondern mit welcher Risikoverteilung Sie Ihr Ziel verfolgen. »Nicht alle Eier in einen Korb legen«, heißt eine alte Börsenregel. Damit ist gemeint, dass Sie Ihr Risiko wohldurchdacht verteilen sollten. In Kapitel 16 werden Sie etwas zum Thema Entscheidungssystematik finden. Aus Fehlern lernen und ein Schema entwickeln, mit dem sich Ihr Anlageerfolg wiederholen lässt, das ist das Ziel.

Konventionen in diesem Buch

Um Ihnen zu helfen, sich in diesem Buch zurechtzufinden, verwende ich die folgenden Konventionen:

  • Kursiv wird für Fachbegriffe verwendet. Im täglichen Gebrauch finden Sie über das Stichwortverzeichnis schnell die Textstelle, an der der Begriff erklärt wird.

  • Eine nicht proportionale Schriftart wird für Webadressen verwendet. Außerdem finden Sie wichtige Webadressen noch einmal in einer Liste im Anhang.

Törichte Annahmen über den Leser

Jeder Autor muss bestimmte Annahmen über seine Leser machen. Die folgenden Punkte beschreiben, wie ich Sie mir vorstelle:

  • Den Handel mit Aktien und Rohstoffen haben Sie bereits probiert, aber mit mäßigem Erfolg und einigen Kopfschmerzen.

  • »Halten und liegen lassen« hat bei Ihnen genauso schlecht funktioniert wie das schnelle Rein‐raus‐Geschäft mit Aktien und Rohstoffzertifikaten.

  • Sie wollen den Zeitaufwand für Ihre Vermögensverwaltung nicht unnötig ausdehnen.

  • Sie haben in den letzten 20 Jahren einiges Geld in Kapitallebensversicherungen gesteckt und wissen nun nicht, wie Sie sich für die nächsten Jahre bis zur Auszahlung positionieren sollen.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Im allgemeinen Teil erfahren Sie die Hintergründe, warum Sachwerte auf lange Sicht immer teurer werden. Börsengehandelte Sachwerte können ganz schön anstrengend sein, wenn Sie täglich die Kurse verfolgen müssen. Deshalb stelle ich Ihnen in der zweiten Hälfte des Buches Sachwerte und Investmentideen vor, die keineswegs langweilig sind, aber helfen, die Lebensqualität zu steigern, weil sie keine starken Kursschwankungen aufweisen.

Teil I: Sachwerte, die Sie nicht im Stich lassen

Im ersten Teil erkläre ich Ihnen, warum Sachwerte immer teurer werden und überschuldete Staatsgebilde keine Basis für eine langfristige Finanzplanung bieten. Gold und Silber gelten als die Sachwertklassiker, aber es macht einen Unterschied, ob Sie physisches Edelmetall zu Hause lagern oder in Edelmetallzertifikate investieren. Vor‐ und Nachteile halten sich die Waage, also warum nicht die Vorteile übergewichten und die Nachteile, wie Versicherungskosten, reduzieren? Dazu gehören Themen wie Risikostreuung und zusätzliche Gewinnchancen durch Inflationsgewinne mittels Fremdfinanzierung.

Teil II: Börsennotierte Sachwerte

Wenn Sie wissen wollen, was beim Handel mit Goldzertifikaten oder Silberbarren zu beachten ist, können Sie hier fündig werden. Hier gehe ich nicht nur auf Gold‐ und Erdölspekulation ein, sondern auch auf die Eigenarten von Lebensmitteln an den internationalen Rohstoffbörsen oder von Industriemetallen mit ihren jeweiligen Chancen und Risiken. Auch Handelstipps kommen nicht zu kurz, damit Sie einfache Fehler vermeiden und schneller feststellen, ob Sie das Trader‐Gen haben.

Teil III: Nicht börsennotierte Sachwerte

Immobilien sind der Klassiker der nicht börsengehandelten Sachwerte. Wie finden Sie das Anlageobjekt, das zu Ihnen passt, und wie finanzieren Sie es zu Ihrem Vorteil? Denken Sie bereits beim Kauf an den Aldi‐Faktor und an steuerliche Optimierungsmöglichkeiten, wenn es später um den profitablen Verkauf geht. Bevor Sie Immobilien kaufen, sollten Sie sich die Frage stellen, ob Ihnen das wirklich Spaß macht. Ab Kapitel 14 wird es bunt und interessant zugleich, denn Sachwerte sammeln ist nicht nur etwas für Millionäre, sondern auch für kleine Geldbeutel, vorausgesetzt, Sie wollen abseits von tradierten Pfaden investieren und ernten.

Teil IV: Der Top‐Ten‐Teil

Im Top‐Ten‐Teil finden Sie jede Menge Erfolgstipps für Immobilienprofis, Sammler und börsenbegeistere Rohstoffanleger. Welche Fehler lassen sich einfach vermeiden und worauf sollten Sie sich beim Handel und Sammeln fokussieren?

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

  • Hier lohnt es sich, noch einmal nachzulesen und sich die Informationen einzuprägen.
  • Definitionen lassen sich nicht vermeiden, aber sie werden kurz und bündig gehalten – versprochen.
  • Der Tipp: Dieses Symbol finden Sie oft und ich wünsche mir, dass Sie viele davon nutzen können.
  • Texte, die mit diesem Symbol versehen sind, geben Ihnen interessante Hintergrundinformationen.
  • Beispiele gebe ich gern, damit Sie noch schneller zur Kernaussage kommen.
  • Mit Warnungen bin ich nicht sparsam, denn jeder Euro, den Sie nicht verlieren, führt Sie schneller zum Ziel.

Wie es weitergeht

Um dieses Buch sinnvoll nutzen zu können, brauchen Sie einen Internetanschluss, eine gesunde Portion Skepsis und Neugier. Weiterführende Internetadressen von Auktionshäusern oder kostenlosen Chartquellen finden Sie im Anhang. Skepsis brauchen Sie, weil Sie manches, was sich einfach anhört, hinterfragen sollten. Die Antworten finden Sie schnell, wenn Sie sich für das Kapitel, das auf den ersten Blick einfach klingt, etwas mehr Zeit nehmen. Da wir im Smartphone‐Zeitalter häufig über wichtige Textstellen hinweglesen, kann es vorkommen, dass sich der Kern einer Aussage erst beim zweiten Hinschauen erschließt.

… für Dummies‐Bücher sind so konzipiert, dass Sie an einer beliebigen Stelle anfangen können zu lesen. Sie müssen nicht jeden Teil lesen – ja nicht einmal jedes Kapitel. Nutzen Sie das Inhalts‐ und das Stichwortverzeichnis, um bestimmte Themen zu finden, die Sie wirklich interessieren.

Teil I

Sachwerte, die Sie nicht im Stich lassen

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In diesem Teil …

»Eine Nation spart sich arm« oder »… wie sich der Staat auf Kosten seiner Steuerzahler und Sparer saniert« lauten die Schlagzeilen in den Medien, die uns beinahe täglich herausfordern. Fachleute sprechen von einem verlorenen Jahrzehnt für Anleger und empfehlen: Sachwerte anstatt Finanzwerte. In diesem Teil geht es darum, zunächst die Hintergründe aufzudecken, warum die nächste Finanzkrise bereits vor der Tür steht. Mit diesem Hintergrundwissen ausgestattet werden Sie dann erfahren, wie Sie persönlich vorsorgen und Ihr Vermögen vor der nächsten Krise in Sicherheit bringen können.