Dr. med. Ulrich Kübler

Das Geheimnis der Spurenelemente und Aminosäuren

Zellstruktur

Inhaltverzeichnis

Vorwort

Wie alles begann

Was bedeuten Aminosäuren in unserem Leben?

Mineralstoffe und Spurenelemente

Zusammenfassung

Literatur

Der Autor

Vorwort

Als ich mich 1978 in München als Arzt niederließ, beauftragte ich externe Labore mit der Durchführung der Analysen des Blutes meiner Patienten. Nach kurzer Zeit und Kontrollanalysen stellte ich fest, dass die abgelieferten Werte dem Beschwerdebild des Patienten nicht immer zugeordnet werden konnten, oft nur Hausnummern waren. Einen wirklich präzisen Nachweis der meisten Aminosäuren und Spurenelemente konnten die gängigen Autoanalyzer nicht leisten. Diese Beobachtung stand an der Wiege unseres eigenen Labors, das wir gründeten, um Spurenelemente und Aminosäuren mit einem selbst entwickelten Verfahren messen zu können.

In der Zeit, als ich beschloss den Menschen durch genauere Diagnosen und personalisierte Therapien zu helfen, kamen mir der Zufall und mein Interesse für die Luftfahrt zu Hilfe. Ich las in einer Flugzeugzeitschrift, dass die Firma Mobil Öl in Hamburg beim Betanken der Flugzeuge vor den Transatlantikflügen eine Analyse der Inhaltsstoffe des Turbinenschmieröles durchführte. Ich erkundigte mich, was und womit analysiert wurde. Die getesteten Metalle teilte man mir nicht mit, aber die Analysegeräte: Es handelte sich um ein Atomemissionsgerät, also ein Gerät, in dem ein mehrere Tausend Grad heißes Plasma erzeugt wird. Die Temperatur entspricht der Oberfläche der Sonne, das Plasma ist magnetfeldstabilisiert.

Nach monatelangen Recherchen fand ich heraus, welches damals der weltweit beste Plasmabrenner war – konstruiert vom Massachusetts Institute for Technology (MIT). So gelangte ich an eine Technologie, die in der Militärluftfahrt die beste Ölanalytik erlaubte. Inzwischen war das Militär dazu übergegangen, das Turbinenöl von Jagdflugzeugen regelmäßig auf Metallabrieb zu kontrollieren, insbesondere dann, wenn die Maschinen im Tiefflug über Wüsten geflogen waren oder Vulkanasche inhaliert hatten. Die Siliciumatome der Asche führen dann zu einem Abrieb, z. B. an Titan. Mit dieser Technik ist man in der Lage, ein Metallatom in einer Tonne Öl zu finden. Sie können sich vorstellen, wie genau wir die Metalle im menschlichen Blut messen konnten, nachdem wir uns dieses Gerät angeschafft und die Spektrallinien entsprechend für den menschlichen Einsatz optimiert hatten.

Mittlerweile ist unsere Messung der Spurenelemente auf die neueste ICP-OES (inductively coupled plasma-optical emission spectrometry) Technik umgestellt, womit nochmals eine höhere Präzision erreicht wird.

Bei der Aminosäure-Analytik verwenden wir eine andere Methode und Technologie: Wir pressen das Serum durch ein molekulares Sieb. – Das klingt einfacher als es ist. Dieses Sieb musste zunächst konstruiert werden. Es besteht aus einer Metallsäule, welche mit einem Kationenaustauscher, basierend auf Polystyrol, gefüllt ist. Zusammen mit einem ausgefeilten System aus verschiedenen Flüssigkeiten und extrem hohem Druck von bis zu 100 bar werden die im Serum enthaltenen Aminosäuren voneinander getrennt. So tropft Aminosäure für Aminosäure aus der Trennsäule und wir können nach entsprechender Anfärbung die Menge exakt bestimmen. Dieser Vorgang ist sehr aufwendig und zeitraubend. Er dauert für die Bestimmung der essenziellen Aminosäuren des menschlichen Serums rund anderthalb Stunden. Innerhalb dieser Zeit kommt es auf sehr konstante Bedingungen sowohl des Druckes als auch der Temperatur an.

Nicht jeder Mensch nimmt ausreichende Nährstoffe auf. Zum Beispiel ist nicht jedes Verdauungssystem intakt: Oft ist der Darm mit Bakterien fehlbesiedelt, die einen Teil der Aminosäuren und Spurenelemente für sich rauben, oder die Bauchspeicheldrüse stellt zu wenig Eiweiß spaltende Enzyme bereit. Das kann eine Folge sein von: Stress, seelischer Belastung, toxischen Substanzen aus der Umwelt, einem Übermaß an Alkohol oder einer Erkrankung.

Was folgt daraus? Wer effiziente Gesundheitsvorsorge wünscht, sollte sich nicht nur auf das kleine Blutbild verlassen, sondern den Kupfer-/Eisen- und den Kupfer/Zink-Quotienten sowie die Aminosäure Methionin überprüfen. Damit lassen sich zum Beispiel die zu Krebs führenden Zelldifferenzierungsstörungen und Autoimmunitäten schon in heilbaren Vorstadien erkennen.

Diese Elemente haben bei der normalen Routineanalytik keinen Platz. Ihre genaue technische Bestimmung ist sehr aufwendig. Labore, die nicht regelmäßig auf diesem Gebiet analytisch tätig sind, können meist auch keine präzisen Werte abgeben, oft fehlt es schon an etablierten Normwerten. Ein großes Geheimnis ist auch die Probenvorbereitung. Das beginnt schon mit der richtigen Blutabnahme und setzt dann korrekten Serumversand voraus.