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Fußnoten

Vermutlich gehörte Ovid zu den tresviri monetales, nicht zu den tresviri capitales (die letzteren waren für die Auspeitschung von Strafgefangenen zuständig).

M. v. Albrecht, Große römische Autoren, Band 3, Heidelberg 2013, S. 163171.

Erwägenswert freilich W. Stroh 1979 (Ovid wähnt sich in Sicherheit, wenn er Liebesgeschichten des Mythos als Vehikel benutzt, um die augusteische Ehegesetzgebung zu verspotten); ein Überblick über die bisherigen Vermutungen: J. C. Thibault, The Mystery of Ovid’s Exile, Berkeley / Los Angeles 1964. Die gelegentlich vertretene Meinung, das carmen seien die Metamorphosen, findet keinerlei Anhalt im Text der Verbannungsgedichte. Im Gegenteil: Die Metamorphosen (die zum Zeitpunkt der Relegation erst im Konzept fertig waren) konnten trotz Ovids Verbannung erscheinen (trist. 1,7).

Zenons ἐρωτιϰὴ τέχνη (Diogenes Laertios 7,34).

Hierüber Athenaios 5, S. 220 f.; vgl. 8, S. 335.

M. v. Albrecht, »Von Tibull zu Ovid«, in: M. v. A., Große römische Autoren, Band 3, Heidelberg 2013, S. 163171.

M. Weber, Die mythologische Erzählung in Ovids Liebeskunst. Verankerung, Struktur und Funktion, Frankfurt a. M. 1983.

Vgl. M. v. Albrecht, in: Große römische Autoren, Band 3, S. 205215.

Es gibt nicht wenige Berührungen der Liebeskunst mit Lukrez. Besonders auffällig ist der rhetorische Passus über den Selbstbetrug der Verliebten, die Mängel der Geliebten als Vorzüge interpretieren (M. v. Albrecht, Große römische Autoren, Band 3, Heidelberg 2013, S. 3639.

Th. Zielinski, Marginalien (1905), wiederabgedr. in: Ovid, hrsg. von M. v. Albrecht und E. Zinn, Darmstadt 1968, S. 205 (Wege der Forschung, 92); W. Stroh, »Simulatio. Zu einer rhetorischen Technik in Ovids liebesdidaktischen Gedichten«, in: Neue Literatur (Bukarest) 23,6 (1972) S. 8285; W. Stroh, »Rhetorik und Erotik. Eine Studie zu Ovids liebesdidaktischen Gedichten«, in: Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft N. F. 5 (1979) S. 117132.

M. Weber, Die mythologische Erzählung in Ovids Liebeskunst. Verankerung, Struktur und Funktion, Frankfurt a. M. / Bern 1983.

Vgl. M. v. A., Römische Poesie, Heidelberg 1977, Tübingen 21995, S. 6379.

Zahlreich sind seine Neologismen, z. B. Substantive auf -men, Adjektive auf -fer und -ger.

M. v. A., Die Parenthese in Ovids Metamorphosen und ihre dichterische Funktion, Hildesheim 1964 (2. Auflage 1994); wichtig zum Stil der Liebeskunst: U. Kettemann, Interpretationen zu Satz und Vers in Ovids erotischem Lehrgedicht, Frankfurt a. M. / Bern 1979.

M. v. Albrecht, »Zur Funktion der Tempora in Ovids elegischer Erzählung (Fast. 5,379414)«, in: Ovid, hrsg. von M. v. A. und E. Zinn, Darmstadt 1968, S. 451467.

Zur Verbindung von Erfahrung und Venus vgl. auch Tib. 1,8,3 f.

M. v. Albrecht, Ovid. Eine Einführung, Stuttgart 2003, S. 84130, bes. S. 116.

M. v. A., Große römische Autoren, Band 3, Heidelberg 2013, S. 269277.

W. Stroh, »Tröstende Musen. Zur literarhistorischen Stellung und Bedeutung von Ovids Exilgedichten«, in: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, hrsg. von H. Temporini und W. Haase, II 31,4, Berlin 1981, S. 264447.

Vgl. Varros theologia tripertita bei Augustinus, De civitate Dei 6,5.

Reich an Fehlinformationen: E. Borneman, Das Patriarchat. Ursprung und Zukunft unseres Gesellschaftssystems, Frankfurt a. M. 1975; z. B. S. 471 f. Richtigstellungen hierzu: In 1,5 wird die Geliebte mit ihrer eigenen Zustimmung besiegt (wohl das Gegenteil von Sadismus); in 1,7 will Ovid dafür bestraft werden, dass er die Frisur seiner Dame zerstört hat (ein witziges juristisches Gedankenspiel); in 2,4 geht es nicht um Züchtigung, sondern um Liebkosung; in 3,4 fürchtet sich die Frau nicht etwa vor dem Liebhaber, sondern vor der Heimkehr des Ehemannes.

In: Ovid, Metamorphosen, Buch 10. Mythen um Orpheus, übers. von E. Zinn, ill. von M. Henninger, Heidenheim 1969, S. IX–XVII, bes. S. XIII.

Eine moderne, ausgewogene und sehr lesenswerte Beurteilung von Ovids Frauenbild liefert Katharina Volk, Ovid. Dichter des Exils, Darmstadt 2012, S. 102117.

Die Streichung dieser Verse durch Ehwald (dem Kenney folgt) beruht offensichtlich nicht auf textkritischen Erwägungen, sondern auf unovidischem Untertanengeist.

Zur Überlieferung vgl. R. J. Tarrant, in: L. D. Reynolds (Hrsg.), Texts and Transmission, Oxford 1983, S. 257286. – Zum Fortwirken vgl.: M. v. Albrecht, Rom: Spiegel Europas, Heidelberg 1968, passim; I. Glier, Artes amandi. Untersuchungen zu Geschichte, Überlieferung und Typologie der deutschen Minnereden, München 1971; C. Martindale, Ovid Renewed. Ovidian Influences on Literature and Art from the Middle Ages to the Twentieth Century, Cambridge 1988; G. May, D’Ovide à Racine, Paris 1949; F. Munari, Ovid im Mittelalter, Zürich 1960; Ovide en France dans la Renaissance, Vorwort von H. Lamarque und G. Soubeille, Toulouse 1981; E. K. Rand, Ovid and his Influence, Boston 1925, Nachdr. 1963; K. Stackmann, »Ovid im deutschen Mittelalter«, in: Arcadia 1 (1966) S. 231254; W. Stroh, Ovid im Urteil der Nachwelt, Darmstadt 1969; S. Viarre, La survie d’Ovide dans la littérature scientifique des XIIe et XIIIe siècles, Poitiers 1966; L. P. Wilkinson, Ovid Recalled, Cambridge 1955, S. 366444.

L. P. Wilkinson, Ovid Recalled, Cambridge 1955, S. 366398 [zum Mittelalter].

Ebd., S. 399438 [zur Renaissance].

Außer H. Dörrie, Der heroische Brief, Berlin 1968; vgl. noch W. Schubert, »Quid dolet haec? Zur Sappho-Gestalt in Ovids Heroiden und in Christine Brückners Ungehaltenen Reden ungehaltener Frauen«, in: Antike und Abendland 31 (1985) S. 7696.

G. E. Lessing, Laokoon oder über die Gränzen der Malerei und Poesie, Kap. XXI. Von hier aus versteht man, dass Simone Viarre der Kunst Ovids kinematographische Qualitäten zuschreibt (L’image et la pensée dans les Métamorphoses d’Ovide, Paris 1964).

Die Kenntnis dieses Textes verdanke ich Corinna Bottiglieri.

Zu Shakespeare und Milton: L. P. Wilkinson, Ovid Recalled, Cambridge 1955, S. 410438.

Gegen Herder, der Ovid am Maßstab des Natürlichen und Nationalen misst, verteidigt Goethe Ovids Dichtertum (»was ein vorzügliches Individuum hervorbringe, sei doch auch Natur«, Dichtung und Wahrheit 2,10; W. A. 1,27, S. 319 f.). Dieses Argument Goethes lässt sich übrigens heute gegen die Behauptung anführen, Ovids elegische Frauengestalten seien Ergebnisse einer womanufacture (doch richtet sich das unkünstlerische Wortungeheuer ohnehin selbst).

M. v. Albrecht, Rom: Spiegel Europas, Heidelberg 1988, Tübingen 21998, S. 207278, 433469, 613616, 627632.

»Brief an Harriet Monroe, 1671922«, zit. bei W. Stroh, Ovid im Urteil der Nachwelt, Darmstadt 1969, S. 130.

M. v. A., Rom: Spiegel Europas, Heidelberg 1988, Tübingen 21998, S. 517568.

Ovid, Metamorphosen. Buch 10. Mythen um Orpheus, übers. von E. Zinn, ill. von M. Henninger, mit einer Einleitung von K. Kerényi, Heidenheim 1969.

Verwandlungen des Zeus. Erotische Miniaturen, Stuttgart 1970. Vgl. auch Mac Zimmermann, Daphne und Apoll, s. Mac Zimmermann, Ölbilder, Zeichnungen, Graphik, Katalog zur Ausstellung im Kulturhaus, Wiesloch 1980.

M. v. A., Rom: Spiegel Europas, Heidelberg 1988, Tübingen 21998, S. 433469.

M. v. A., »De recentioris aetatis poetis Torquato Tasso, Wolfgango Goethe, Alexandro Puschkin Artis amatoriae Ovidianae imitatoribus atque censoribus«, in: M. v. A., Scripta Latina, Frankfurt 1989, S. 7189.

»Shakespeares Mädchen und Frauen«, in: Heinrich Heine, Werke, Band 2, hrsg. von Wolfgang Preisendanz, Frankfurt a. M. 1968, S. 737 f.

Endnoten

steuert: Ich lese reguntur statt moventur.

Der Sohn der Phillyra: der Kentaur Chiron, der Lehrer des jungen Achill (des Enkels des Aeacus).

Phoebus: Apollo, der Gott der Weissagung und der Dichtung.

Clio und ihre Schwestern: die Musen.

den Phryger: Paris, der Helena raubt, was den Troianischen Krieg auslöst.

Säulenhalle des Pompeius: am Pompeius-Theater, in der Region des Circus Flaminius.

die Sonne … getreten ist: d. h. im Juli. Der Löwe von Nemea wurde von Hercules erlegt und dann unter die Sterne versetzt.

die ihre: die Porticus Octaviae, geweiht von Augustus’ Schwester Octavia zu Ehren ihres Sohnes Marcellus.

die livianische: Porticus Liviae, benannt nach der Gattin des Augustus.

diejenige: Die Halle rings um den palatinischen Apollotempel, den Augustus zum Dank für seinen Seesieg bei Actium weihte, war mit Marmorgruppen geschmückt. Die fünfzig Töchter des Danaus (Enkelinnen des Belus, daher Beliden) töteten ihre Vettern, die fünfzig Söhne ihres Onkels Aegyptus, auf Befehl ihres Vaters in der Hochzeitsnacht.

Adonis: Das Fest des orientalischen Gottes Adonis wurde mit großem Pomp begangen und zog viel Publikum an. In hellenistischer Zeit dachte man sich den schönen Adonis als Jäger, der von einem Eber getötet und von seiner Geliebten Venus betrauert wurde.

den geheiligten siebten Tag: den Sabbat.

der Göttin in Kuhgestalt: Gemeint ist die ägyptische Göttin Isis, von den Griechen mit Io identifiziert, die von Iuppiter geliebt und in eine Kuh verwandelt wurde.

Tempel der Venus: Am Caesarforum befand sich der Tempel der Venus Genetrix. Mit ihm scheint ein Heiligtum der Quellgöttinnen der appischen Wasserleitung, mindestens aber Statuen dieser Najaden, verbunden gewesen zu sein.

erwünschte: Ich lese petita (mit Bentley und Madvig) für petenda. Die Stelle ist korrupt, Bentleys Verbesserung m. E. nur eine Lesehilfe.

geheiligt: Ich lese sollemni (mit Madvig) statt sollemnia.

Forum: Als es noch kein Amphitheater gab, wurde das Forum für Gladiatorenkämpfe verwendet.

von beiden Meeren: vom adriatischen und vom tyrrhenischen Meer, d. h. aus Ost und West.

des Vaterlandes Vater: ein Ehrentitel des Augustus.

Persien: Danaës Sohn Perseus hat von Andromeda einen Sohn namens Perses, den Stammvater der Perser.

in den achaemenischen Tälern: Die Achaemeniden waren die persische Herrscherdynastie. »Achaemenisch« heißt hier so viel wie persisch oder parthisch.

vor der Stadt: Aricia.

durch das Schwert: Der Priester trug den Titel rex und erwarb das Amt, indem er seinen Vorgänger im Zweikampf tötete.

Thalia: eine der Musen.

auf ungleichen Rädern: bezieht sich auf das elegische Versmaß, in dem auf den (längeren) Hexameter ein (etwas kürzerer) Pentameter folgt.

vom aonischen Gott: Aonien ist ein alter Name von Boeotien, in dessen Hauptstadt Theben Dionysos (Bacchus) geboren ist; zu seinem Gefolge gehören die zuvor erwähnten Bacchantinnen.

Europa: Iuppiter näherte sich Europa in Gestalt eines Stieres und entführte sie auf seinem Rücken über das Meer.

Io: Iuppiter verwandelte seine Geliebte Io in eine Kuh.

eine Kuh aus Ahornholz: Dieses Kunstgebilde schuf der berühmte Daedalus.

die Kreterin: Aërope, die ihren Schwager Thyestes liebte. Aëropes Mann Atreus tötete daraufhin die Kinder des Thyestes und setzte sie seinem Bruder als Mahlzeit vor. Der Sonnengott wandte sich vor Entsetzen ab und kehrte nach Osten zurück.

seine Tochter: Scylla, die Tochter des Nisus, raubte ihrem Vater die Zauberhaare, denen er seine Macht verdankte, und überbrachte sie dem feindlichen König Minos, der jedoch ihre Liebe zurückwies. Hier ist sie mit einer anderen Scylla gleichgesetzt, die von Circe aus Eifersucht in ein Meerungeheuer verwandelt wurde.

Der Atride: Agamemnon, König von Mykene, wurde nach seiner Rückkehr aus dem Troianischen Krieg von seiner Frau Clytaemnestra im Bade ermordet.

Crëusa: Iason, der mit Medea verheiratet war, verliebte sich in Crëusa aus Korinth (Ephyra). Darauf ermordete Medea ihre und Iasons gemeinsame Kinder. Jener Nebenbuhlerin schickte sie als Geschenk ein vergiftetes Kleid, das sie in Flammen zugrunde gehen ließ.

Phoenix: Sohn des thessalischen Königs Amyntor, wies die Liebesanträge seiner Stiefmutter zurück, wurde von ihr verleumdet und von seinem Vater geblendet.

Hippolytus: Sohn des Theseus, erfuhr ein ähnliches Schicksal, als er die Liebe seiner Stiefmutter Phaedra verschmähte.

Phineus: arkadischer König, verstieß seine Gattin Cleopatra und heiratete Harpalyce, die ihn veranlasste, seine Söhne zu blenden.

Kalenden: der Monatserste. Der März war dem Mars, der April der Venus heilig; gemeint ist also der erste April.

mit kleinen Figuren: Ovid scheint die tönernen Puppen zu meinen, die im Dezember als Geschenke am Saturnalienfest eine Rolle spielten. Der allgemeine Sinn der Stelle ist klar: Man soll Tage vermeiden, an denen man verpflichtet ist, etwas zu schenken.

die Plejaden: Der Untergang der Plejaden (8.–11. November) bringt Sturm.

des … Böckleins: Das Sternbild des Böckleins geht Anfang Oktober unter.

an dem Tag: Am 16. Juli 387 (390) v. Chr. erlitten die Römer durch die Gallier eine schwere Niederlage. Diesen größten Unglückstag des römischen Kalenders empfiehlt Ovid den Liebenden, weil an diesem Tag die Geschäfte geschlossen sind, das Mädchen also (ebenso wie am jüdischen Sabbat) keine Geschenke erwarten kann.

Täfelchen: Wachstäfelchen, das übliche Material, auf dem Briefe geschrieben wurden.

den Eunuchen: Die Göttermutter Cybele wurde von verschnittenen Priestern verehrt.

Der Text in diesem Vers ist wohl korrupt.

Das Mädchen von Cnossus: Ariadne, hier auf Naxus (Dia).

Mimalloniden: Bacchantinnen.

»Hymenaee«: Anrufung des Hochzeitsgottes.

»Euhion, euhoe«: Anrufungen des Dionysos (Bacchus).

Vater der Nacht: Bacchus heißt so wegen seiner nächtlichen Feiern.

dem Mann: bzw. dem ständigen Begleiter.

er müsse mehr sehen: Möglicherweise ist daran gedacht, dass der Verwalter (procurator) seine Vertrauensstellung zu erotischen Zwecken missbraucht. – Das Distichon 587 f. wurde von Bentley getilgt.

Juno und Pallas: Juno, Minerva (Pallas) und Venus ließen den Königssohn und Hirten Paris entscheiden, welcher von ihnen der Vorzug gebühre. Er entschied sich für Venus und erhielt zum Lohn Helena, was zum Troianischen Krieg führte.

Phalaris: Der Erzgießer Perillus erfand einen ehernen Stier als Marterwerkzeug. Der sizilische Tyrann Phalaris ließ ihn seine Erfindung selbst einweihen.

Phoebe: Phoebe und Hilaїra, die Töchter des messenischen Leucippus, waren mit Idas und Lynceus verlobt und wurden, während sie als Priesterinnen ein Opfer vollzogen, von Castor und Pollux geraubt.

zwischen dem Mädchen von Scyrus und dem haemonischen Mann: Der aus Thessalien (Haemonien) stammende Achill wurde von seiner Mutter Thetis bei dem König Lycomedes von Scyrus in Frauenkleidung versteckt gehalten. Er verliebte sich dort in die Königstochter Deïdamia.

die Göttin: Venus. Sie trug beim Parisurteil den Sieg über Juno und Minerva davon; vgl. auch Anm. 52 zu Buch 1.

die Schwiegertochter: Helena.

Aeacus’ Spross: Achills Vater Peleus war ein Sohn des Aeacus.

in einer anderen Kunst: Pallas (Minerva) war Schutzgöttin der Weberei und des Krieges.

die pelische Lanze: Der Schaft dieser Lanze war auf dem Berg Pelion in Thessalien gewachsen.

vom Baum der Pallas: Der Sieger in den Olympischen Spielen bekam einen Kranz aus Ölzweigen; der Ölbaum war der Pallas (Minerva) heilig.

Der Vers ist korrupt (hoc multi non valuisse putant). Ich lese mit Hollis hoc nulli non valuisse puta!

der Actoride: Patroclus, Achills bester Freund; er ließ sich nicht mit dessen Mädchen ein.

Pirithous: der beste Freund des Theseus, dessen Gattin Phaedra hieß.

Pylades: Freund des Orestes; dieser war mit Hermione verheiratet.

wie Phoebus die Pallas: Phoebus Apollo und Pallas Athene waren Geschwister.

Hesiod: Ovid nennt Hesiod (aus Ascra) an erster Stelle, weil er der Ahnherr der didaktischen Poesie ist, einer Gattung, zu der auch die Liebeskunst gehört. Der Maeonier: Homer.

der Priamussohn: Paris.

mit der geraubten Gattin: Helena.

Amyclae: Stadt in Lakonien südlich von Sparta, Heimat der Helena.

Hippodamia: Tochter des Oenomaus von Pisa in Elis, wurde dem Pelops zuteil, der ihren Vater im Wagenrennen durch List besiegte.

Cytherea: Beiname der Venus nach ihrem Kultort Cythera, einer Insel vor der Südspitze von Lakonien, wo die Göttin aus dem Schaum des Meeres an Land gestiegen sein soll.

Erato: die Muse der erotischen Poesie.

eingesperrt hatte: Das Labyrinth wird nicht erwähnt.

die tegeaeische Jungfrau: »tegeaeisch« heißt hier so viel wie arkadisch. Tegea war die bedeutendste Stadt im südöstlichen Arkadien. Gemeint ist Callisto, die Bärin.

durch die ätherischen Lüfte: Die höhere Luftregion galt als feuriger.

und zügelt unentwegt seinen Lauf: Ich folge hier Hertzberg: »Langsam stets steuert er hin auf der Bahn.« Anders Lenz: »Und behält seinen Kurs bei.«

der clarische Gott: Apollo. Klaros: Stadt in Ionien mit Apollon-Tempel und -Orakel.

was er … abrupft: Es handelt sich um das sogenannte Hippomanes, einen zähen Körper auf der Stirn des neugeborenen Fohlens.

der marsische Singsang: In Italien galten die Frauen des Volkes der Marser als Hexen wie in Griechenland die thessalischen.

Das Mädchen vom Phasis: Medea.

den Sohn Aesons: Iason.

Nireus: Homer nennt Nireus den schönsten der Griechen, daher dichtete man ihm eine Leidenschaft für diesen Jüngling an.

des odrysischen Feldherrn: »odrysisch« steht hier für thrakisch. Der Thrakerkönig Rhesus (hier als Odryser bzw. Sithoner bezeichnet) wurde bei Nacht von Diomedes und Odysseus überfallen (s. das zehnte Buch der Ilias).

mit Dolons Mordblut: Dolon war ein trojanischer Kundschafter, den Odysseus und Diomedes gefangennahmen, ausfragten und dann töteten. Dolon wollte ursprünglich Achills Pferde stehlen.

der chaonische Vogel: die Taube. Sie heißt chaonisch, weil sie dem Iuppiter von Dodona heilig ist; Dodona liegt in Epirus (Chaonien).

die nonacrinische Atalante: Nonacris ist der nördliche Teil Arkadiens. – Atalante ist die Tochter des Iasus. Milanions Nebenbuhler ist der Kentaur Hylaeus (2,191), den Atalante später tötete, als er ihr Gewalt antun wollte.

die … ›Hunde‹: der schlechteste Wurf.

der Stein: Die Spielsteine beim Brettspiel waren aus Glas, Edelstein, Elfenbein oder Wachs. Die eine Partei hatte weiße, die andere schwarze Steine.

unter ionischen Mädchen: im Dienste der Königin Omphale in Lydien.

der tirynthische Heros: Hercules.

Cynthius: Apollon. Er leistete aus Liebe Hirtendienste bei dem König Admetus von Pherae in Thessalien.

durch Matronenkleider getäuscht: Nach dem Abzug der Gallier von Rom forderten die Latiner von den Römern das Recht, mit ihnen Ehen zu schließen. Sie belagerten die Stadt und verlangten, man solle ihnen vornehme Frauen und Jungfrauen ins Lager schicken. Die Römer sandten verkleidete Sklavinnen und überfielen das feindliche Lager bei Nacht. Ovid setzt an die Stelle der Latiner die Gallier. Der Gedenktag für das Ereignis waren die Nonae Caprotinae (7. Juli).

Amaryllis: Vgl. Vergil, Hirtengedichte 2,52. Corydon erwähnt dort Kastanien, die einst Amaryllis liebte. »Ovid deutet parodisch das Präteritum so aus, dass jetzt keine Amaryllis mehr besonders entzückt von einem so wohlfeilen Geschenk sein werde.« (Hertzberg, z. St.)

Taube: Ich lese columba statt corona.

die heimlichen Wonnen der Nacht: Ich lese quae clam gaudia noctis habes (mit Ellis). Die Stelle ist in den Handschriften korrupt.

uns … bedrängt … schlaff macht: Ich lese premimur, modo solvimur statt premitur, modo solvitur.

der aonische Gott: vgl. Anm. 26 zu Buch 1. – Die eifersüchtige Frau wird hier mit einer Bacchantin verglichen.

Die Barbarin vom Phasis: Medea, die aus Kolchis stammte (dort mündet der Phasis ins Schwarze Meer), tötete ihre Söhne, weil ihr Gemahl Iason eine andere liebte.

die Schwalbe: Gemeint ist Procne. Sie erfuhr, dass ihr Mann Tereus ihre Schwester vergewaltigt hatte. Aus Rache tötete sie ihren Sohn und setzte sein Fleisch dem Vater als Speise vor; sie wurde in eine Schwalbe verwandelt.

überprüfe: Man muss, bevor man ein Wachstäfelchen neu beschreibt, die Spuren der alten Korrespondenz sorgfältig beseitigen, damit die Adressatin nichts zwischen den Zeilen lesen kann.

der Atride mit einer einzigen Frau: Gemeint sind Agamemnon und seine Frau Clytaemnestra.

Chryses: Vater einer Kriegsgefangenen, die Agamemnon liebte und zunächst nicht herausgeben wollte.

Lyrnesierin: die Tochter des Briseus, die Achill vorübergehend an Agamemnon abtreten musste.

die Priamustochter: Cassandra, die Agamemnon als Beute mit nach Hause brachte.

den Sohn des Thyestes: Aegisthus, der Geliebte Clytaemnestras (die hier als Tochter des Tyndarëus bezeichnet wird).

Alcathous: ein Heros der Stadt Megara.

Kraut: vielleicht die Rauke.

Erato: vgl. Anm. 7 zu Buch 2.

ist … da: Ich lese adest (mit Heinsius) statt obest.

ihr eigener Mann: Es kann auch der ständige Begleiter gemeint sein.

durch Vulcans List: Vulcan, mit Beinamen Mulciber, der hinkende Gott des Feuers und der Schmiedekunst, ist der Ehemann der Venus, der Kriegsgott Mars ihr Geliebter.

Das habe ich euch verboten: Ich lese hoc vetui. vos ecce vetat (mit den alten Herausgebern) statt hoc vetiti vos este: vetat (Ehwald).

Dione: die Mutter der Venus, hier Beiname der Venus.

in Geheimschrift: P. Brandt in seinem Kommentar stellt auch mit sympathetischer Tinte geschriebene Briefe zur Wahl. Weniger wahrscheinlich ist eine ganz andere Erklärung der Stelle, die eine geheime Gebärdensprache der Hand meint. Excipere (aufgreifen) passt am besten zu Briefen.

durch Feuer- und Wasserriten: Bei der feierlichsten Form der Eheschließung brachte der Bräutigam der Braut an der Schwelle seines Hauses Wasser und Feuer entgegen. Bei den bequemeren Formen der gesetzlichen Ehe wurde dem Hochzeitszug eine Fackel vorangetragen und die Braut mit Wasser besprengt.

die Riten der Ceres: die eleusinischen Mysterien.

Tantalus: Er erlitt seine Höllenstrafe, weil er ausplauderte, was er am Tisch der Götter gehört hatte.

Cytherea: vgl. Anm. 6 zu Buch 2.

Die Verse gehören wahrscheinlich nicht hierher (s. Kenney z. St.).

Gorge: Eine Gorge ist Tochter der Althaea; inwiefern Althaea ihr an Schönheit überlegen war, wissen wir nicht. Man hat offenbar bisher noch nicht bemerkt, dass Ovid auf die Verbindung einer Gorge mit ihrem eigenen Vater anspielt, aus der Tydeus entsprungen sein soll. Dann wäre die Pointe hier die Torheit des Vaters, der die unerfahrene Tochter der erfahrenen Mutter vorzieht. Vgl. Apollodor 1,8,5.

Briseïs: Sie wurde von Achill in Lyrnessus gefangengenommen.

den Danaern: den Griechen.

den Danaern: vgl. Anm. 57 zu Buch 2.

Penthesilea: Amazonenkönigin.

Dione: Venus, vgl. Anm. 48 zu Buch 2.

der jüngere Atride: Menelaus, der ältere: Agamemnon.

der Oeclide: Amphiaraus.

den Phylaciden: Protesilaus. Er kehrte auf die Bitten seiner Gattin Laodamia aus dem Totenreich zurück, um sie noch einmal zu umfangen; sie folgte ihm dann in den Tod.

die Ehefrau aus Pagasae: Alcestis, die Gemahlin Admets (Sohn des Pheres). Sie ging an Stelle ihres Gatten in den Tod.

die Tochter des Iphis: Euadne. Sie stürzte sich bei der Bestattung ihres Gemahls in den brennenden Scheiterhaufen.

des Aesoniers: Iason, Sohn des Aeson.

Phyllis: Von Demophoon verlassen, erhängte sie sich und wurde in einen Mandelbaum verwandelt. In Thrakien gab es bei Eïon einen Ort, der »Die neun Wege« hieß; dort wurde später Amphipolis gegründet. Vor ihrem Selbstmord eilte Phyllis hier neunmal sehnsuchtsvoll dem Geliebten entgegen. Nach ihrem Tode streuten die Bäume teilnehmend ihre Blätter auf ihr Grab.

Elissa: Dido.

Cytherea: vgl. Anm. 6 zu Buch 2.

Der Dichter: Stesichorus. Es handelt sich um das berühmte Beispiel einer Palinodie, eines poetischen Widerrufs.

Therapnae: Heimatort der Helena (in der Nähe von Sparta gelegen).

die rosenfingrige Göttin: Aurora, die Morgenröte.

Aeneas: Sohn des Anchises.

Harmonia: Tochter des Mars.

der idalischen Göttin: Venus, nach Idalium benannt, einem Vorgebirge und einer Stadt auf Zypern; dort ein Tempel und Hain der Liebesgöttin.

Tatius: Titus Tatius, sagenhafter Sabinerkönig, Mitregent des Romulus.

Palatium: Auf ihm befand sich der Tempel des palatinischen Apollo und die Wohnung des Augustus.

mit cyllenischem Schildpatt: nach Cyllene, einem Gebirge im Nordosten Arkadiens, wo Merkur geboren und erzogen wurde. Er ist der Erfinder der Lyra, die aus einer Schildkrötenschale hergestellt wurde.

des Hercules und des … Musenchors: Hercules und die Musen hatten einen Tempel am Circus Flaminius.

Phrixus und Helle: Nephele (»Wolke«) entzieht ihre Kinder Phrixus und Helle der Verfolgung durch ihre Stiefmutter Ino.

Paphos: Stadt auf Zypern, Kultort der Venus, der die Myrte heilig war.

Cepheus’ Tochter: Andromeda.

Seriphos: eine der Kykladeninseln im Ägäischen Meer.

geflochtene: Ich lese nexas statt lapsas.

Bona Dea: Zu den Riten der Bona Dea hatte kein Mann Zutritt; gemeint ist: Das Mädchen soll sich in strengster Klausur frisieren lassen.

Partherfrauen: Die Parther sind hier als sprichwörtliche Feinde der Römer erwähnt.

Sidonierin: Europa.

trojanischer Räuber: Paris.

dem pharischen Fisch: Ein solcher ägyptischer Fisch ist nicht bekannt; Blümner konjiziert phariae vestis (feine ägyptische Leinwand).

Sisyphus’ Sohn: Odysseus, Sohn des Laertes, galt als Sohn des Sisyphus.

das Plektrum: Damit wurde die Cithara geschlagen.

der rhodopeïsche Orpheus: Rhodope: ein Gebirge in Thrakien.

den Drillingshund: Cerberus, den Höllenhund. Orpheus stieg in die Unterwelt hinab, um seine jung verstorbene Gattin Eurydice heraufzuholen.

Rächer der Mutter: Amphion rächte seine Mutter Antiope an der Dirce; die Mauern der Stadt Theben sollen sich durch sein Saitenspiel von selbst zusammengefügt haben.

des … Greises von Teos: Anakreon (559478 v. Chr.), berühmter Lyriker.

der Dichter: der Komödiendichter Menander.

Properz … Gallus … Tibull: die römischen Vorgänger Ovids in der Liebeselegie (1. Jh. v. Chr.).

das Vlies …, von dem Varro sang: das Argonautenepos des Varro Atacinus (geb. 82 v. Chr.). – Phrixus flüchtete mit seiner Schwester Helle auf dem Widder mit dem Goldenen Vlies nach Kolchis; unterwegs ertrank Helle in dem nach ihr benannten Hellespont.

das berühmteste Werk: Vergils Aeneis.

Lethestrom: Strom des Vergessens in der Unterwelt.

im Knöchelspiel die Würfe: Der Knöchel ist länglich und hat an vier Seiten Augen (zwei bleiben unbezeichnet und sind abgerundet); dagegen ist der Würfel kubisch und auf allen sechs Seiten bezeichnet. Der schlechteste Wurf hieß »Hund« (alle vier Würfel haben dieselben Augenzahlen), der beste hieß »Venus« (jeder Würfel weist eine andere Zahl auf).

die eiskalte Virgo: eine römische Wasserleitung.

der tuskische Fluss: der Tiber.

Säulenhalle des Pompeius: vgl. Anm. 6 zu Buch 1.

im Zeichen der Jungfrau: In diesem Zeichen steht die Sonne Ende August.

die paraetonischen Schiffe: von Paraetonium, einer befestigten Grenzstadt im ägyptischen Libyen. Ovid spielt hier auf die Schlacht bei Actium (31 v. Chr.) an, bei der Augustus Marcus Antonius und Cleopatra besiegte. Apollo war der Gott von Actium und der Schutzgott des Augustus, dem dieser auf dem Palatin einen prächtigen Tempel errichten ließ.

die Bauten: Gemeint sind die Säulenhalle der Octavia (der Schwester des Augustus) und diejenige der Livia (seiner Gattin). Sein Schwiegersohn Agrippa ließ zum Andenken an den Sieg von Actium und denjenigen über Sextus Pompeius (36 v. Chr.) bei Naulochus eine Säulenhalle erbauen. Für den letzteren Sieg wurde er mit der corona rostrata (navalis) (»Siegeskranz der Seeschlacht«) ausgezeichnet.

Kuh von Memphis: die ägyptische Göttin Isis, vgl. 1,77.

die drei Theater: das Theater des Pompeius, das des Marcellus und das des Balbus.

Apelles: berühmter griechischer Maler, Zeitgenosse Alexanders des Großen. Sein Gemälde »Venus Anadyomene« befand sich im Aesculaptempel auf Kos. Daher nennt man ihn Apelles von Kos, obwohl er aus Colophon oder Ephesus stammt.

Ennius: aus Rudiae in Calabrien (239169 v. Chr.), der größte römische Dichter der älteren Zeit.

Danaë: Acrisius von Argos hielt seine Tochter Danaë in einem Turm eingesperrt. Vgl. Anm. 74 zu Buch 3.

Andromeda: Sie sollte gefesselt einem Meerungeheuer zum Fraß vorgeworfen werden. Perseus tötete das Ungeheuer.

appischen Nymphen: Die appische Wasserleitung (mit den zugehörigen Nymphenstatuen) befand sich in der Nähe des Venustempels.

Theseus: Er ließ Ariadne im Stich und steht deshalb im Rufe der Treulosigkeit.

Inachus’ Tochter: Isis (Io).

während: Ich lese dumque statt quodque.

herb: Ich lese edure (mit Heerwagen) statt eduro. Vergil (Vom Landbau 4,145) verwendet das Adjektiv in Bezug auf Birnen. Ovid sucht hier diese rustikale Nuance, nicht den optischen Eindruck (also nicht mit Heinsius eduro ore).

Pallas: Die Göttin gab das Flötenspiel auf, weil sie dabei ihr Gesicht verziehen musste.

Stab: Der Centurionenstab wurde vom Centurio geführt, der eine Hundertschaft befehligte.

Nemesis: eine Geliebte des Dichters Tibull.

Cynthia: die Geliebte des Properz.

Lycoris: die Geliebte des Elegikers Cornelius Gallus.

Corinna: die Geliebte Ovids in den Liebeselegien.

die Pieriden: die Musen, nach dem Makedonen Pieros benannt, der als ihr Vater oder als Stifter ihres Kultes in Thespiai galt.

kurz: Ich lese brevis statt gravis.

Thaïs: Es gab mehrere berühmte Hetären dieses Namens.

Stab: der Freiheitsstab, mit dem der Vertreter des Sklaven diesen vor Gericht berührte, zum Zeichen, dass er nun frei sein sollte.

Argus: Der hundertäugige Argus wurde von Juno zur Bewachung der in eine Kuh verwandelten Io eingesetzt und von Merkur getötet.

eine Spülung: nach dem Coitus.

Acrisius: König von Argos, Vater der Danaë. Iuppiter näherte sich dieser in Gestalt eines goldenen Regens, ein Mythos, der die trivialisierende Deutung nahelegte, die Wächter seien bestochen worden.

Sistrum: Klapper aus Blech und Metallstäbchen. Es wurde beim Gottesdienst der Isis verwendet. Diese Göttin heißt die »pharische Kuh«, weil die Griechen sie mit Io identifizierten, die in eine Kuh verwandelt wurde. »Pharisch« bedeutet so viel wie ägyptisch (von Pharos, einer kleinen Insel bei Alexandria, die den berühmten, von Ptolemaeus Philadelphus erbauten Leuchtturm, eines der sieben Weltwunder, trug).

Bona Dea: vgl. Anm. 28 zu Buch 3.

der Zweitschlüssel: lat. adultera clavis ist der ehebrecherische Schlüssel.

an spanischen Hängen: Spanischer Wein wurde weniger geschätzt, aber in diesem Falle tat er seinen Dienst.

wer du auch sein magst: Ich lese es statt est.

Luft: griech. und lat. aura. Das Missverständnis von Vers 698701 wird schon hier vorbereitet. Vgl. auch 3,728.

Thyrsus: Die schwärmenden Bacchantinnen trugen mit Efeu und Weinranken umwundene Thyrsusstäbe in der Hand.

der cyllenische Spross: Cephalus war ein Sohn Merkurs, der im Cyllenegebirge im Nordosten Arkadiens geboren war.

Priamus’ Sohn: Paris.

Sohn der Venus: der Liebesgott Amor.

Glaube auch nicht … frei herabwallt: »Entweder spielt Ovid auf eine uns unbekannte Sage an, oder er meint die thessalischen Frauen überhaupt, die sich bei Ausübung ihrer orgiastischen Zauberriten die Haare lösten.« (Lenz z. St.)

Lucina: die Geburtsgöttin, Beiname der Juno.

Dreifuß … Ammon: Gedacht ist an die Orakel des delphischen Apollo und des ägyptischen Iuppiter Ammon.

fordert, wird: Ich lese poscit statt poscet.

nicht wollen: Ich lese nolit statt nolet.

Schwanengespann: Die Schwäne sind der Liebesgöttin Venus, aber auch dem Dichtergott Apollo heilig.

Einleitung

Kennt einer in diesem Volk die Liebeskunst nicht, so lese er dieses Gedicht und sei danach ein Meister in der Liebe! Kunst steuert1 Schiffe, die mit Segel und Ruder angetrieben werden, Kunst lenkt leichte Wagen, Kunst muss auch Amor lenken. [5] Automedon ging geschickt mit Wagen und geschmeidigen Zügeln um, Tiphys war auf dem Argonautenschiff Steuermann. Mich hat Venus zum Lehrmeister für den zarten Amor bestellt. So mag ich denn Amors Tiphys und Automedon heißen. Er ist zwar wild, so dass er sich oft gegen mich sträubt, [10] aber er steht noch im Knabenalter, das bildsam ist und sich lenken lässt. Der Sohn der Phillyra2 bildete Achill als Kind im Zitherspiel aus und dämpfte seinen wilden Sinn durch die sanfte Kunst. Er, der so oft die Bundesgenossen, so oft die Feinde erschreckt hat, soll den Greis, so alt er auch war, sehr gefürchtet haben; [15] die Hände, die Hektor zu spüren bekommen sollte, streckte er hin, um Hiebe zu empfangen, wenn der Lehrer es verlangte. Chiron ist der Lehrer für Achill, ich bin es für Amor. Beide Knaben sind wild, beide von Göttinnen geboren. Doch auch des Pflugstiers Nacken bequemt sich unter das schwere Joch, [20] und das stolze Pferd scheuert mit dem Zahn das Gebiß. So wird mir Amor nachgeben, mag er mir mit seinem Bogen die Brust auch noch so tief verwunden, mag er auch seine Fackeln schütteln und schwingen! Je schwerer mich Amor getroffen, je heftiger er mich gebrannt hat, desto besser tauge ich zum Rächer für die mir zugefügte Wunde. [25] Ich will nicht lügen, o Phoebus3, du hättest mir deine Künste verliehen; mich mahnt auch keine Vogelstimme aus der Luft, und Clio und ihre Schwestern4 sind mir nicht erschienen, während

[35] Erstens bemühe dich, einen Gegenstand für deine Liebe zu finden, der du jetzt als Rekrut in der Liebe zum ersten Mal deinen Dienst antrittst. Die nächste Aufgabe ist, das Mädchen deiner Wahl durch Bitten zu erweichen; die dritte, der Liebe lange Dauer zu verleihen. So weit unser Plan. Auf diesem Feld wird unser Wagen seine Spur ziehen, [40] an dieser Wendemarke unser eilendes Rad scharf vorbeistreifen.

Wo sind Mädchen zu finden?

[45][50]