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Birgit Götz

Ab geht die Post! NT

500 Spiele zu 55 biblischen Geschichten als fix und fertige Gruppenstunden mit Kindern von 8 bis 12 Jahren

buch+musik

In unseren Veröffentlichungen bemühen wir uns, die Inhalte so zu formulieren, dass sie Frauen und Männern gerecht werden, dass sich beide Geschlechter angesprochen fühlen, wo beide gemeint sind, oder dass ein Geschlecht spezifisch genannt wird. Nicht immer gelingt dies auf eine Weise, dass der Text gut lesbar und leicht verständlich bleibt. In diesen Fällen geben wir der Lesbarkeit und Verständlichkeit des Textes den Vorrang. Dies ist ausdrücklich keine Benachteiligung von Frauen oder Männern.

Impressum

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© 4. unveränderte Auflage 2020

buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart 2016

All rights reserved.

buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart

ISBN Buch 978-3-86687-160-1

ISBN E-Book 978-3-86687-161-8

Verlag Haus Altenberg GmbH, Düsseldorf

ISBN Buch 978-3-7761-0328-1

ISBN E-Book 978-3-7761-0329-8

Lektorat: Punkt.Landung, Mirja Wagner, Marburg

Umschlaggestaltung: Beate Schmid Grafik Design, Heimsheim

Gestaltung und Satz: Beate Schmid Grafik Design, Heimsheim

Bildrechte Umschlag und Inhalt: © hibrida13, Fotolia

Bildrechte Autorenfoto: privat

www.ejw-buch.de

Da geht die Post ab!

„Na, welche biblische Geschichte wurde euch heute in der Jungschar erzählt?“ „Äh ... weiß ich nicht mehr!“ „Und was habt ihr sonst noch gemacht?“ „Ich durfte mich in einen großen Pappkarton setzen. Dann wurde der Deckel zugemacht und ich habe die Hand durch ein Loch nach draußen gesteckt. So musste ich verschiedene Gegenstände ertasten. Ah, jetzt fällt mir auch die Geschichte wieder ein: Da war ein blinder Mann, der gebettelt hat. Als Jesus vorbeigekommen ist, hat Jesus ihn wieder sehend gemacht!“

Wer biblische Geschichten einfach nur hört, vergisst sie schnell. Wer sie hört und sieht, kann sie sich etwas besser merken. Wer sie aber hört, sieht und dazu etwas spielt, der kann etwas von dem nachempfinden, was die Menschen damals in der Bibel erlebt haben. So bleibt die biblische Geschichte nicht mehr eine Geschichte von damals, sondern wird eine Geschichte von heute, von uns selbst. Eingebettet in ein passendes Spieleprogramm wird die Bibelgeschichte Mittelpunkt der Gruppenstunde und ist kein pures „Anhängsel“. Spiele und Geschichte sollen zusammenpassen. Weil Spiele eine emotionale Beteiligung der Kinder fordern, bleiben sie in Erinnerung. Das gilt dann auch für die biblische Geschichte, die im direkten Zusammenhang mit dem Spieleprogramm steht. Eine Auswertung und Reflexion am Ende der Gruppenstunde kann helfen, das Erzählte und Erlebte zusammenzubringen und die biblische Geschichte nicht so schnell wieder zu vergessen.

Aufbau der Kapitel

Die Kapitel dieses Praxisbuches sind alle identisch aufgebaut, um die Benutzung möglichst einfach zu halten. So ist auf den ersten Blick erkennbar, an welcher Stelle im jeweiligen Kapitel welche Elemente (Fragen, Spiele, Vorlesegeschichte) zu finden sind. Diese können natürlich – je nach Bedarf – auch individuell angepasst oder in der Reihenfolge getauscht werden. Diese fix und fertigen Gruppenstundenentwürfe sind besonders für Mitarbeitende geeignet, die bislang nur wenig Erfahrung haben oder die sich (aus Zeitgründen) für die Vorbereitungen nicht alles selbst ausdenken können oder wollen.

Durch ein Einstiegsspiel sollen die Kinder mit in das Erleben der biblischen Personen hineingenommen werden.

Zwei Einstiegsfragen bieten die Möglichkeit, sich auch gedanklich auf die Geschichte und das Thema einzustimmen. Hier kann auch das Einstiegsspiel noch einmal aufgegriffen und darüber gesprochen werden.

Die Vorlesegeschichte als freie Nacherzählung des biblischen Textes soll den Inhalt kindgerecht und spannend vermitteln.

Zwei Vertiefungsfragen helfen, noch offene Fragen zu klären und eine Übertragung in das Leben der Kinder zu schaffen. Hier kann der Mitarbeiter / die Mitarbeiterin auch eigene Impulse setzen und den Kindern erzählen, was ihm/ihr selbst an der Geschichte wichtig ist.

Weitere Spiele greifen das Thema der Geschichte oder einen Gegenstand dazu auf und helfen, dass die Inhalte länger in Erinnerung bleiben. Gerade bezüglich der Spiele ist es manchmal sinnvoll, die Reihenfolge zu tauschen und zuerst die Spiele zu spielen und dann im Anschluss die Geschichte zu erzählen. Wenn z. B. Zachäus sein Leben ändert und viel Geld abgibt, ist es nicht sinnvoll, hinterher Spiele zu spielen, bei denen es darum geht, viel Geld zu horten. Sonst verfestigt sich die falsche Aussage. Hier kann die Geschichte den Abschluss bilden.

Vorlesegeschichte

Die Vorlesegeschichte als freie Nacherzählung der biblischen Geschichte ist für all diejenigen gut geeignet, die nicht gern und gut selbst und frei erzählen möchten oder können. Es lohnt sich aber, die Geschichte im Vorfeld zu lesen und auch das Vorlesen ein wenig zu üben.

Alle Geschichten sind am Bibeltext orientiert, beschreiben aber auch den „weißen Rand“ um die Bibeltexte herum und stellen eine Möglichkeit dar, wie es damals gewesen sein könnte. Sie sind an historischen und biblischen Kenntnissen orientiert. Viele Dialoge, die nicht in der Bibel stehen, sind aber frei erfunden, auch die Personen, wenn sie nicht in der Bibel stehen. Dies soll den Kindern dabei helfen, sich das Geschehen von damals besser vorzustellen und die eigene Fantasie zu unterstützen.

Spiele

Die Spiele stehen im Zusammenhang mit der biblischen Geschichte und greifen daraus ein Thema, einen Gegenstand oder eine Situation auf. Ziel des Buches ist es, „die Post“ als Gute Nachricht Gottes nicht als Anhängsel zum restlichen Stundenprogramm zu behandeln, sondern sie mit dem Spieleprogramm zu unterstützen. Die Gruppenstunde kann daher sowohl von der biblischen Geschichte als auch vom Spieleprogramm ausgehend gestaltet werden.

Die Kinder werden oftmals in Gruppen eingeteilt, auch wenn jedes Kind für sich das Spiel meistern könnte. Dies soll dazu dienen, dass sich Einzelne nicht blamieren, sondern Ältere und Jüngere sich ergänzen und kein Kind im Regen stehen gelassen wird. Je nach Gruppe kann dies natürlich auch anders gehandhabt werden.

Die meisten Spiele kommen mit gewöhnlichen Materialien aus, die man entweder zu Hause findet oder für kleines Geld kaufen kann. Die Vorbereitungen zu Hause sind gering, sodass mit diesem Buch und ein wenig Material die Gruppenstunde so gestaltet werden kann, dass die „Post abgeht“.

Spielefinder

Natürlich können auch viele andere biblische Geschichten nach diesem Aufbau erzählt und „bespielt“ werden. Im Spielefinder am Ende des Buches sind die Spiele von A bis Z verschiedenen Kategorien und zum Teil auch Themen zugeordnet. Und wer sich für Geschichten aus dem Alten Testament interessiert, dem sei „Ab geht die Post! AT“ empfohlen.

In der Hoffnung, dass durch dieses Buch die Gute Nachricht-Post von Jesus Christus verbreitet wird

Birgit Götz

Inhaltsverzeichnis

Jesus als Kind und seine Taufe

1. Die Ankündigung und Geburt des Johannes

Lukas 1,5-25.57- 66 • Spiele mit Stift und Papier

2. Die Geburt Jesu

Lukas 2,1-20 • Spiele auf dem Weg zur Krippe

3. Die Sterndeuter aus dem Osten

Matthäus 2,1-12 • Spiele im Dunkeln

4. Jesu Taufe

Matthäus 3,13-17 • Spiele für die Reise

Jesus und seine Jünger

5. Der Fischzug des Petrus

Lukas 5,1-11 • Spiele mit Flaschen

6. Die Sturmstillung

Markus 4,35- 41 • Spiele mit Wind

7. Der sinkende Petrus

Matthäus 14,22-33 • Spiele zum Vertrauen üben

8. Die Fußwaschung

Johannes 13,1-17 • Spiele mit Socken und Schuhen

9. Vom Herrschen und Dienen

Markus 10,35- 45 • Spiele für Gewinner

Heilungen und Wunder

10. Der Hauptmann von Kapernaum

Matthäus 8,5-13 • Spiele auf Kommando

11. Die Heilung des Gelähmten

Markus 2,1-12 • Spiele für Transporteure

12. Die Tochter des Jairus

Markus 5,21-24.35- 43 • Spiele für Starke

13. Die blutflüssige Frau

Markus 5,25-34 • Spiele über unsichtbare Menschen

14. Die Heilung eines Taubstummen

Markus 7,31-37 • Spiele für die Ohren

15. Die Heilung des blinden Bartimäus

Markus 10,46-52 • Spiele für Blinde

16. Die zehn Aussätzigen

Lukas 17,11-19 • Spiele zum Weglaufen und Zurückkommen

17. Der Kranke am Teich Betesda

Johannes 5,2-9a • Spiele mit Zeit

18. Die Auferweckung des Lazarus

Johannes 11,1- 44 • Spiele mit Klopapier

Bilder und Gleichnisse

19. Vom Beten

Matthäus 6,5-13 • Vaterunser-Parcours

20. Vom Schätzesammeln und Sorgen

Matthäus 6,19-34 • Spiele mit Münzen

21. Die Frage nach dem höchsten Gebot

Markus 12,28-34 • Spiele mit Maßen und Mengen

22. Das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden

Matthäus 25,14-30 • Spiele zum Vermehren von Kapital

23. Das Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld

Matthäus 13,3b-9.18-23 • Spiele mit Körnern

24. Der barmherzige Samariter

Lukas 10,29-37 • Spiele für Helfer

25. Der bittende Freund

Lukas 11,5-13 • Spiele um und mit Süßigkeiten

26. Der ungerechte Verwalter

Matthäus 18,23-35 • Spiele mit Luftballons

27. Der Vater und seine zwei Söhne

Lukas 15,11-32 • Spiele auf der Reise

28. Vom Pharisäer und Zöllner im Tempel

Lukas 18,9-14 • Spiele für Angeber

29. Der gute Hirte

Johannes 10,1-16 • Spiele für Hirten

Jesus und die Menschen

30. Die Speisung der 5.000

Markus 6,30- 44 • Spiele mit Zahlen und Würfeln

31. Die kanaanäische Frau

Markus 7,24-30 • Spiele mit Keksen und Bröseln

32. Der reiche Jüngling

Matthäus 19,16-26 • Spiele zur Modenschau

33. Die Berufung des Zöllners Levi

Markus 2,13-14 • Spiele mit Nüssen

34. Jesus und der Sabbat

Markus 2,27; 3,1-6 • Spiele mit Buchstaben und Wörtern

35. Die Salbung in Betanien

Markus 14,3-9 • Spiele zum Riechen und Schmecken

36. Die Segnung der Kinder

Lukas 18,15-17 • Spiele für Kinder und andere

37. Zachäus

Lukas 19,1-10 • Spiele zum Zielen und Treffen

38. Die Hochzeit zu Kana

Johannes 2,1-12 • Spiele zum Kellnern und Feiern

39. Die Ehebrecherin

Johannes 8,1-11 • Spiele mit Steinen

Passion und Ostern

40. Der Einzug in Jerusalem

Markus 11,1-11 • Spiele zum Feiern und Jubeln

41. Die Verleugnung des Petrus

Markus 14,43-72 • Spiele um die Wahrheit

42. Jesu Kreuzigung und Tod

Markus 15 • Spiele zum Weglaufen

43. Ostern

Lukas 24,1-10 • Spiele mit Eiern (als Symbol für das Leben)

44. Die Jünger auf dem Weg nach Emmaus

Lukas 24,13-35 • Spiele zum Weitersagen und Weitergeben

Pfingsten und die ersten Christen

45. Das erste Pfingstfest

Apostelgeschichte 2,1- 41 • Spiele mit verschiedenen Sprachen

46. Die Heilung eines Gelähmten

Apostelgeschichte 3,1-10 • Spiele mit Geld, Gold und anderen Schätzen

47. Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat

Apostelgeschichte 5,12- 42 • Spiele für Könige und Nachfolger

48. Stephanus

Apostelgeschichte 6 – 7 • Spiele zum Diskutieren und Theater spielen

49. Der Kämmerer aus Äthiopien

Apostelgeschichte 8,26 - 40 • Spiele zum Begreifen mit allen Sinnen

50. Die Bekehrung des Paulus

Apostelgeschichte 9,1-19a • Spiele mit Licht und Schatten

51. Der Hauptmann Kornelius

Apostelgeschichte 10,1- 48 • Spiele mit vielen Tieren

52. Die Befreiung des Petrus

Apostelgeschichte 12,1-19 • Spiele mit Verfolgern

53. Lydia wird Christin

Apostelgeschichte 16,1-15 • Spiele auf dem Weg

54. Paulus und Silas im Gefängnis

Apostelgeschichte 16,16- 40 • Spiele zur Musik

55. Paulus in Athen

Apostelgeschichte 17,16-34 • Spiele zum Rätseln und Entdecken

Spielefinder

Spiele von A bis Z

Spiele zu einzelnen Themen

Die Autorin

1. Die Ankündigung und Geburt des Johannes

Bibeltext: Lukas 1,5-25.57-66

Zielgedanke: Gott beginnt seine Geschichte mit einem Wunder. Ihm ist nichts unmöglich!

Einstiegsspiel

Montagsmaler

Die Kinder werden in zwei Gruppen (oder mehr) eingeteilt. Jede Gruppe erhält einen Gegenstand, der Lärm macht (z. B. Glocke, Hupe, Triangel, Topfdeckel, Blockflöte usw.). Jede Gruppe bestimmt eine Person als Lärmmacher.

Ein Kind aus einer Gruppe kommt nach vorn und muss einen vorgegebenen Begriff malen, der von allen Gruppen gleichzeitig erraten werden soll. Wenn eine Gruppe meint, ihn erraten zu haben, macht der Lärmmacher Lärm. So kann der Schiedsrichter / die Schiedsrichterin besser unterscheiden, wer die Zeichnung zuerst erraten hat. Die Gruppe nennt den Begriff. Ist es der gesuchte Begriff, bekommt sie 1 Punkt. Nun malt ein Kind einer anderen Gruppe einen vorgegebenen Begriff usw.

Material: großes Plakat, Edding, Glocke, Hupe, Triangel, Topfdeckel, Blockflöte usw., Begriffe

Einstiegsfragen

Wie ist es, wenn man etwas erklären muss, ohne dabei sprechen zu dürfen?

Gibt es Momente in deinem Leben, in denen du sprachlos bist und nicht weißt, was du sagen sollst? Oder hast du so etwas schon mal erlebt?

Vorlesegeschichte

Etwas müde und abgekämpft kommt er in Jerusalem an. Der Weg wird mit jedem Mal beschwerlicher, so kommt es ihm vor. Er ist eben älter geworden, da läuft man die Strecke nicht mehr so leicht. Aber vielleicht hat ihn auch die schlechte Stimmung zu Hause so niedergedrückt. Zacharias freut sich zwar auf die Woche Dienst im Tempel, aber etwas bedrückt ist er schon. Seine Frau Elisabeth leidet. Nicht körperlich, nein, da ist alles in Ordnung. Aber sie kann keine Kinder bekommen. Darunter leidet sie. Die anderen Frauen im Dorf verachten sie deshalb. „Noch nicht mal ein Kind kann sie auf die Welt bringen! Das kriegen doch sogar die Tiere hin! Was kann Elisabeth überhaupt?“ Wenn Elisabeth zum Brunnen geht, wird getuschelt. Wenn ein Geburtstag gefeiert wird, ist sie nicht eingeladen.

Lang haben die beiden schon für ein Kind gebetet. Aber Gott hat ihr Gebet bis heute nicht erhört. Jetzt sind sie alt – zu alt, da bringt auch beten nichts mehr. Traurig hat sich Elisabeth von Zacharias verabschiedet. Und diese Trauer hat ihn den ganzen Weg begleitet. Hoffentlich kann ihn diese Woche Priesterdienst Gott wieder näherbringen und ihm Hoffnung geben – für sich und für Elisabeth.

Zacharias ist ausgelost worden, das Räucheropfer für Gott anzuzünden. Er allein vor Gott, stellvertretend für das Volk – welche Ehre! Das passiert einem Priester nur ein- oder zweimal im Leben. Und das Los trifft Zacharias jetzt, wo er Hoffnung gut gebrauchen kann. Als alles bereit ist, geht Zacharias ganz allein in das Allerheiligste, um für Gott den Weihrauch anzuzünden und für das Volk Israel zu beten. Viele Menschen stehen vor dem Tempel und warten darauf, dass Zacharias sie anschließend segnet.

Doch da steht plötzlich noch ein Mensch. Zacharias erschrickt! Wer ist das? Und wo kommt dieser Mensch her? „Hab keine Angst!“, sagt der Mensch. „Gott hat dein Gebet erhört. Elisabeth wird einen Sohn bekommen, den sollst du Johannes nennen. Es wird ein besonderes Kind sein, denn er wird viele Menschen wieder zum Glauben an Gott führen. Und damit wird er alles für den Retter vorbereiten, den Gott auf die Welt schickt!“ „Wie kann ich glauben, dass das stimmt?“, fragt Zacharias. „Meine Frau ist alt, sie kann doch kein Kind mehr bekommen!“ Da antwortet der Mensch: „Ich bin Gabriel, ein Engel Gottes. Weil du das nicht glauben kannst, wirst du stumm sein, bis Johannes geboren ist.“ Dann ist der Engel plötzlich verschwunden. Zacharias ist noch ganz verdutzt. Was ist da gerade passiert? Stimmt das alles, was der Engel gesagt hat?

Er denkt lange darüber nach. Die Menschen vor dem Tempel werden langsam unruhig. Wo bleibt Zacharias? Sie wollen seinen Segen. Da – endlich kommt er. Zacharias hebt die Hand, um sie zu segnen. Aber es kommt nichts aus seinem Mund heraus. Der Engel hat also recht. Zacharias ist stumm.

Nach seinem Tempeldienst geht Zacharias wieder nach Hause. Diesmal ist der Weg nicht anstrengend. Zacharias brennt darauf, Elisabeth zu erzählen, was er erlebt hat. Ach ja, erzählen geht ja nicht. Er wird es aufschreiben. Und tatsächlich! Nach neun Monaten wird Johannes geboren. Zacharias kann wieder sprechen und Gott dafür loben!

Vertiefungsfragen

Warum hat Zacharias dem Engel nicht geglaubt?

Glaubst du, dass Gott sein Versprechen (z. B. „Ich bin jeden Tag bei dir“) dir gegenüber hält? Wie erlebst du das?

Spiele mit Stift und Papier

Biblische Geschichten malen und erraten

Die Kinder werden in zwei Gruppen (oder mehr) eingeteilt. Jede Gruppe erhält einen Gegenstand, der Lärm macht (z. B. Glocke, Hupe, Triangel, Topfdeckel, Blockflöte usw.). Jede Gruppe bestimmt eine Person als Lärmmacher. Ein Kind aus einer Gruppe kommt nach vorn und muss eine vorgegebene biblische Geschichte malen, die von allen Gruppen gleichzeitig erraten werden soll. Die biblische Geschichte sollte der Gruppe bekannt sein, z. B. Adam und Eva im Paradies, Abraham unter dem Sternenhimmel, Mose teilt das Meer, Daniel in der Löwengrube, Jesus wird geboren, Jesus geht auf dem Wasser, Zachäus, Jesus am Kreuz usw. Wenn eine Gruppe meint, die Geschichte erraten zu haben, macht der Lärmmacher Lärm. So kann der Schiedsrichter / die Schiedsrichterin besser unterscheiden, wer die Geschichte zuerst erraten hat. Die Gruppe nennt die Geschichte. Ist die Antwort richtig, bekommt sie 1 Punkt. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Material: großes Plakat, Edding, Glocke, Hupe, Triangel, Topfdeckel, Blockflöte usw., biblische Geschichten

Galgenmännchen

Die Kinder werden in Gruppen eingeteilt und müssen einen Begriff erraten, der nur durch jeweils einen Unterstrich pro Buchstabe dargestellt ist. Abwechselnd nennen sie einen Buchstaben, von dem sie vermuten, dass er in diesem Wort vorkommt. Kommt dieser Buchstabe in dem Wort vor, so wird er von der Spielleitung aufgeschrieben und die Gruppe darf einen weiteren Buchstaben nennen. Dies geht so lange, bis sie einen Buchstaben nennt, der nicht in dem Wort enthalten ist. Die Gruppe bekommt dafür einen Strich (kann auch in Form eines Galgenmännchens sein) und die nächste Gruppe darf einen Buchstaben nennen. Welche Gruppe errät zuerst das gesuchte Wort?

Material: großes Plakat, Edding, Begriffe

Klatsch und Tratsch

Jedes Kind erhält ein DIN-A5-Papier und einen Stift. Das Papier wird hochkant verwendet. Jedes Kind schreibt den Namen einer männlichen Person auf das Blatt. (Ist die Person berühmt oder allen bekannt, wird die Geschichte witziger.) Dann faltet sie das geschriebene Wort nach hinten und gibt das Blatt nach links zum nächsten Kind weiter. Als nächstes schreibt jedes Kind eine weibliche Person auf den Zettel unter den Falz, knickt dies ebenfalls nach hinten und gibt das Blatt nach links weiter. (So wird auch mit allen weiteren Zeilen verfahren.) Weitere Sätze, die geschrieben werden sollen: Wo trafen sie sich? Was sagte er zu ihr? Was sagte sie zu ihm? Was wurde daraus? Was sagt die Welt dazu? Sind alle Fragen beantwortet, wird das Blatt noch ein letztes Mal nach links weitergegeben. Dann wird es auseinandergefaltet und jedes Kind liest den Klatsch und Tratsch, der entstanden ist, vor.

Material: für jedes Kind ein DIN-A5-Papier und einen Stift

Warum und Weil

Jedes Kind erhält einen Stift und ein DIN-A5-Papier und schreibt eine Warum-Frage auf das Blatt, z. B. „Warum ist die Banane krumm?“, „Warum haben Elefanten Rüssel?“. Dann faltet es die Frage nach hinten und gibt das Blatt nach links zum nächsten Kind weiter. Das nächste Kind schreibt eine Antwort darauf, die mit „Weil“ beginnt. Dies kann mehrmals wiederholt werden, bis das Blatt voll ist. Dann wird es auseinandergefaltet und jedes Kind liest Fragen und Antworten vor.

Material: für jedes Kind ein DIN-A5-Papier und einen Stift

Punkt um Punkt

Alle Kinder erhalten ein Blatt DIN-A4-Papier und einen Stift. Auf ihrem Blatt markieren sie ziellos eine festgelegte Anzahl an Punkten, z. B. 20. Dann wird das Blatt nach links zum nächsten Kind weitergegeben. Jetzt wird ein Oberthema vorgegeben, z. B. Tiere, Gegenstände, Obst und Gemüse, Fahrzeuge, Menschen o. Ä. Dann muss jedes Kind die 20 Punkte so mit geraden Linien verbinden, dass daraus das gewünschte Objekt entsteht. Die Punkte müssen dabei nicht unbedingt die Endpunkte sein, sie können auch mitten auf einer Linie liegen. Alle Punkte müssen in dem Bild integriert sein. Anschließend werden die Bilder vorgestellt.

Variante: Es kann auch ohne Oberthema gezeichnet werden. Dabei entstehen oft witzige und kreative Bilder.

Material: für jedes Kind ein DIN-A4-Papier und einen Stift

2. Die Geburt Jesu

Bibeltext: Lukas 2,1-20

Zielgedanke: Gott macht sich klein und kommt auf die Welt, um uns zu begegnen.

Einstiegsspiel

Volkszählung

Alle Kinder füllen einen kurzen Informationsbogen über sich aus, der nur mit Ja oder Nein beantwortet werden kann. Die Mitarbeitenden werten die Informationsbögen schnell aus. Anschließend wird eine Information vorgelesen und die Kinder müssen schätzen, auf wie viele Kinder das jeweilige Ergebnis zutrifft. Wer am besten tippt, gewinnt.

Fragen für den Informationsbogen können sein:

Ich war schon einmal in Griechenland.

Ich habe ein Haustier.

Der Vorname meiner Mutter beginnt mit einem Buchstaben aus der ersten Hälfte des Alphabets (A-M).

Meine Augenfarbe ist blau.

Ich habe mehr als ein Geschwister.

Ich wurde in ... (Name der nächsten Stadt) geboren.

Die letzte Frage ist dann auch die Überleitung zur Vorlesegeschichte.

Material: Informationsbogen, Papier und Stifte

Einstiegsfragen

In welcher Stadt wurdest du geboren?

Gibt es ein besonderes Ereignis rund um deine Geburt, das deine Eltern dir erzählt haben?

Vorlesegeschichte

„Auch das noch!“ Josef seufzt. Der Kaiser will alle Menschen zählen. Er will wissen, wie mächtig er ist. Er will es schwarz auf weiß sehen, wie viele Menschen zu seinem Volk gehören. Viele Menschen müssen reisen, um sich registrieren zu lassen. Denn das geht nur in der Geburtsstadt der Vorfahren. Was für ein Aufwand! Und das, wo Maria bald das Kind bekommen soll.

Seltsam war das gewesen. Maria war schwanger geworden, obwohl sie noch nicht mit Josef zusammen war, so richtig zusammen. Zuerst wollte Josef sie klammheimlich verlassen. Aber im Traum hatte Gott ihm klargemacht, dass das Kind nicht von einem anderen Mann, sondern von Gott persönlich ist. Seltsam. So ganz kann Josef das nicht glauben.

Aber was soll er sonst machen? Sich von Maria trennen? Sie allein ihrem Schicksal überlassen? Nein, dazu hat er sie zu lieb.

Gemeinsam machen sie sich auf nach Bethlehem. Die Straßen sind verstopft. Viele Menschen sind unterwegs. An manchen Orten herrscht totales Chaos. Auch in Bethlehem. Maria und Josef finden kein einziges freies Bett mehr. Obwohl Maria schon Wehen hat und das Baby gleich auf die Welt kommt, macht ihr niemand Platz. Nur bei den Tieren finden sie Unterschlupf. Dort kann Maria ihr Kind zur Welt bringen. Der Futtertrog dient als Bettchen für den Kleinen. Das ist alles andere als gemütlich. Trotzdem sind Maria und Josef glücklich.

Auch für die Hirten macht niemand Platz. In der Stadt sind sie nicht gern gesehen. Sie riechen nach Schaf. Sie haben raue Hände. Ihre Haut ist faltig durch die viele Sonne. Sie wirken etwas unheimlich. Tag und Nacht sind sie bei ihren Schafen.

Jetzt ist es Nacht. Die meisten Hirten schlafen am Feuer. Ein paar halten Nachtwache. Plötzlich wird es taghell! Ein Engel steht vor ihnen: „Fürchtet euch nicht! Ich verkündige euch heute eine Botschaft, die euch sehr freuen wird: Heute ist der lang versprochene Retter geboren, der die Menschen mit Gott versöhnen wird. Ihr werdet ihn so erkennen: Er ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.“ Und noch viel mehr Engel kommen dazu und singen ein Loblied für Gott. Und dann ist plötzlich alles wieder dunkel. Die Hirten sind hellwach. „War das alles echt? Oder haben wir nur geträumt?“, fragen sie sich. „Wir werden es nur herausbekommen, wenn wir uns auf den Weg machen und das überprüfen.“

Gesagt, getan. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach diesem Kind, von dem der Engel gesprochen hat. Sie müssen nicht lange suchen, hier draußen kennen sie sich ja aus. Und tatsächlich! Sie finden das Baby in der Futterkrippe. Und sie spüren: Das ist ein besonderes Kind.

Vertiefungsfragen

Warum hat Gott nicht dafür gesorgt, dass sein Sohn in einem Palast zu Welt kommt?

Warum haben die Menschen der schwangeren Maria keinen Platz gemacht?

Spiele auf dem Weg zur Krippe

Weg nach Bethlehem

Auf dem Boden wird ein Feld mit 4 x 4 oder 5 x 5 Feldern markiert, z. B. durch DIN-A4-Papier. Es gibt nur einen Weg, der von der einen Seite des Feldes auf die andere Seite führt. Es darf dabei nicht diagonal gegangen werden. Nur die Spielleitung hat einen Lösungsplan. Die Kinder werden in zwei Gruppen eingeteilt, die von den gegenüberliegenden Seiten starten. Ein Kind stellt sich auf ein Papier und die Spielleitung sagt, ob dieser Weg richtig oder falsch ist. Ist es richtig, darf das Kind auf ein weiteres Papier treten. Ist es falsch, geht es zurück und die gegnerische Gruppe ist an der Reihe. Im nächsten Zug geht ein anderes Kind aus der Gruppe auf ein Papier und versucht so, den Weg auf die andere Seite zu finden. Alle müssen sich den Weg gut merken. Es dürfen sich keine Notizen gemacht werden. Gewonnen hat die Gruppe, die zuerst alle Kinder der Gruppe auf die andere Seite gebracht hat.

Material: 16 oder 25 Blatt DIN-A4-Papier, Lösungsplan

Unterschriftentest

Maria und Josef müssen sich in eine Liste eintragen. Aber wer kann die Unterschriften denn lesen? Alle Kinder schreiben ihre Unterschrift groß und möglichst unleserlich auf ein DIN-A4-Blatt, auf die Rückseite schreiben sie ihren Namen leserlich. Die Blätter werden eingesammelt und allen gezeigt. Die Kinder müssen erraten, wem welche Unterschrift gehört. Wer rät am besten?

Material: DIN-A4-Papier und Stifte

Landkarten lesen

Die Kinder werden in kleine Gruppen eingeteilt und erhalten einen gezeichneten Grundriss des Gemeindehauses oder Geländes, auf dem man sich befindet. Allerdings ist kein Raum beschriftet, an dem man sich orientieren kann. Ein Ort ist mit einem roten Kreuz gekennzeichnet. Mit Hilfe der Karte müssen die Kinder diesen Ort suchen. Dort liegt für jede Gruppe eine Babywindel bereit. Wer ist zuerst dort?

Material: je Gruppe eine Landkarte und eine Babywindel

In Windeln gewickelt

Für jede Gruppe liegt eine angezogene Babypuppe bereit. Auf „Los!“ muss die Puppe ganz ausgezogen werden, mit der Windel der vorherigen Station gewickelt und wieder ganz angezogen werden. Die schnellste Gruppe gewinnt.

Material: pro Gruppe eine Babypuppe mit Kleidern, Babywindel der letzten Station

Namensgebung

Das Mitarbeiterteam hat die Bedeutung der Namen der Kinder aus einem Namensbuch auf einzelne Zettel geschrieben, die nun für alle sichtbar aufgehängt werden. Die Kinder müssen erraten, welche Bedeutung zu welchem Namen gehört. Wer seine Bedeutung weiß, sollte sich dabei zurückhalten.

Variante: Ist der Besuch der Gruppenstunde unregelmäßig, können auch bekannte Vornamen ausgewählt werden, zu denen die jeweilige Bedeutung zugeordnet werden muss.

Material: Papier und Stifte, Namensbuch, Klebestreifen o. Ä. zum Aufhängen

Wache halten

Jeweils zwei Kinder spielen gegeneinander. Jedes Kind bekommt eine angezündete Kerze (Teelicht) in die Hand. Auf „Los!“ muss es versuchen, die Kerze des anderen auszublasen, ohne dass seine eigene dabei erlischt. Es gewinnt, wer seine Kerze am längsten brennen lassen kann. Achtung Wachsflecken!

Variante: Es können auch gleichzeitig alle gegen alle spielen.

Material: Streichhölzer/Feuerzeug, pro Kind ein Teelicht

Frohe Botschaft

Die Kinder werden in Zweierteams aufgeteilt und erhalten auf einem Zettel eine „frohe Botschaft“ (z. B. Geburt eines Kindes, Hochzeit von A und B, eine Eins in Mathe, Sonnenschein am Wochenende, usw.). Darüber müssen sie einen Frohe-Botschaft-Text schreiben, allerdings darf in dem Text die frohe Botschaft selbst nicht erwähnt werden. Anschließend wird der Text den anderen vorgelesen. Die Gruppe muss den Inhalt der frohen Botschaft erraten. Wem gelingt dies?

Material: Themen für eine frohe Botschaft, Papier und Stifte

Himmlische Chöre

Von einer Weihnachts-CD werden die ersten Takte eines Weihnachtsliedes vorgespielt. Die Lieder können auch gesummt oder Versteile vorgelesen werden. Die Kinder müssen erraten, um welches Lied es sich dabei handelt. Wer errät die meisten Lieder?

Material: Weihnachts-CD oder Liederbuch, CD-Player

Eilende Hirten

Die Kinder werden in zwei Gruppen (oder mehr) aufgeteilt. Jedes Kind muss nun einzeln den Weg nach Bethlehem zur Krippe gehen. Dazu ist ein kleiner Parcours aufgebaut. Auf „Los!“ muss das erste Kind Hut, Mantel und Stock anziehen/nehmen, den Parcours meistern, niederknien, zurückrennen und alles ausziehen. Dann ist das nächste Kind an der Reihe. Welche Gruppe ist zuerst fertig?

Material: 2 Hüte, 2 Mäntel, 2 Stöcke (bei mehr Gruppen die Anzahl jeweils erhöhen)

3. Die Sterndeuter aus dem Osten

Bibeltext: Matthäus 2,1-12

Zielgedanke: Schon von Anfang an soll für alle Völker klar sein, dass Jesus der Herr ist.

Einstiegsspiel

Licht im Dunkeln

In einem Raum, der gut verdunkelt werden kann, sind mehrere Plakate und Poster aufgehängt, verschiedene Gegenstände stehen auf einem Tisch oder im Regal. Ein Plakat/Poster von einem Sternenhimmel sollte auch dabei sein. Findet das Spiel im üblichen Gruppenraum statt, sollten es neue, den Kindern unbekannte Plakate/Poster und Gegenstände sein. Der Raum wird verdunkelt und die Kinder werden hereingeführt. Nun leuchtet der Mitarbeiter / die Mitarbeiterin maximal 5 Sekunden auf ein Plakat/Poster oder die Gegenstände. Die Kinder müssen sich das, was beleuchtet wird, gut merken. Dann stellt der Mitarbeiter / die Mitarbeiterin Fragen dazu, z. B.:

Welche Gegenstände stehen im Regal?

Wie viele Blumen sind auf dem Poster zu sehen?

Wer trägt einen Hut?

Das letzte angeleuchtete Bild sollte das mit dem Sternenhimmel sein.

Material: Plakate/Poster, Bild mit einem Sternenhimmel, Reißnägel oder Klebeband, verschiedenen Gegenstände, starke Taschenlampe

Einstiegsfragen

Wie kannst du dich im Dunkeln orientieren?

Wer hat sich schon einmal mit Sternbildern beschäftigt und weiß etwas darüber?

Vorlesegeschichte

„Also, das ist wirklich seltsam.“ Caspar hält eine Hand über die Augen, um besser sehen zu können. Er blickt hoch konzentriert in den Nachthimmel. „Das beobachte ich jetzt schon zum zweiten Mal in diesem Jahr.“ „Was hast du denn entdeckt?“, fragt Balthasar. Er hat ebenfalls die Sterne beobachtet und sich immer mal wieder Notizen gemacht. „Da, das helle Licht. Ich meine, das sind Jupiter und Saturn, die sich umkreisen.“ Caspar zeigt in den Nachthimmel. Balthasar blickt angestrengt nach oben. „Ja, du könntest recht haben. Lass mal schauen, wo befinden sich die beiden Planeten? Mmh ... Das müsste das Sternbild der Fische sein.“ Caspar nickt. Er kann seinen Blick nicht vom Nachthimmel abwenden, so sehr fasziniert ihn dieses seltene Schauspiel. „Was bedeutet das?“, fragt er schließlich. „Wir gehen zu Melchior, der sitzt drinnen und studiert die Bücher. Er weiß das bestimmt“, gibt Balthasar zur Antwort.

„Also“, Melchior rollt einige Schriftrollen auf, nachdem er der Beschreibung von Caspar zugehört hat, „Jupiter ist der Planet des Weltenherrschers. Das Sternbild der Fische ist das Land im Westen, also Syrien und Palästina. Und der Saturn ist der Schutzstern des Volkes Israel.“ Er rollt die Schriftrollen wieder zusammen. „Und was bedeutet das?“, fragt Caspar aufgeregt. „Ich denke“, überlegt Melchior, „es könnte bedeuten, dass im Volk Israel ein neuer Weltenherrscher geboren wurde.“ Die drei Sterndeuter schauen sich an. Das wäre ja ein Ding! Seit ein paar Jahren erforschen sie den Himmel, um ihrem Großkönig die Zukunft vorauszusagen. Bislang haben sie aber nichts entdeckt, was so spannend ist wie dieses helle Licht am Himmel.

„Ich will dorthin und den neugeborenen Weltenherrscher suchen!“ Caspar ist ganz aufgeregt. „Kommt! Das ist einmalig, so etwas werden wir nie wieder erleben!“ „Ich würde ja mitkommen, aber was sagen wir unserem Großkönig?“, fragt Melchior. Schweigen. Balthasar ist der Nüchternste der Drei: „Wir sagen ihm einfach die Wahrheit. Denn wenn es wirklich der Weltenherrscher ist, der da geboren wurde, dann wird er es auch so herausfinden.“ „Gut, das machen wir“, sagt Melchior. „Außerdem sollte unser Großkönig doch ein Interesse daran haben, sich mit dem Weltenherrscher gutzustellen. Wir können ihm doch vorschlagen, dass wir dorthin gehen und dem Weltenherrscher Geschenke bringen. Dann wird er nicht gegen uns Krieg führen.“

„Gut, dann lasst uns ins Bett gehen, morgen packen wir zusammen, gehen zum Großkönig und reisen dann weiter Richtung Westen! Ich kann es kaum erwarten!“ Caspar ist glücklich. Er wird reisen und den Weltenherrscher persönlich kennenlernen. Ob er heute Nacht überhaupt noch einschlafen kann?

Vertiefungsfragen

Gott hat von Anfang an auf der ganzen Welt bekannt gemacht, dass er der Weltenherrscher ist. Wie kannst du heute davon weitererzählen?

Wenn Jesus der neue Weltenherrscher ist, was bedeutet das dann für dein Leben / unseren Alltag / die Politik?

Spiele im Dunkeln

Im Dunkeln unterwegs

Im ganzen Haus werden Leuchtsterne (oder andere Leuchtfiguren) versteckt. Dann werden alle Lichter gelöscht. Jedes Kind bekommt eine Taschenlampe. Auf „Los!“ muss jedes versuchen, so viele Leuchtsterne wie möglich zu finden. Wer hat die meisten?

Material: viele Leuchtsterne oder andere Leuchtfiguren, für jedes Kind eine Taschenlampe

Im Dunkeln orientieren

Wenn sich alle Kinder kennen und mit Namen vorgestellt haben, werden sie in zwei Gruppen eingeteilt. Dann wird der Raum komplett verdunkelt. Nun bekommen sie eine Aufgabe, die sie im Dunkeln erledigen müssen, z. B. „Stellt euch der Größe nach auf!“, „Stellt euch nach der Schuhgröße auf!“, „Stellt euch nach der Haarlänge auf!“, usw. Wenn eine Gruppe meint, dass sie die Aufgabe richtig ausgeführt hat, ruft sie „Stopp!“ und das Licht wird angeschaltet. Die Mitarbeitenden kontrollieren das Ergebnis. Ist es richtig, bekommt die Gruppe 1 Punkt.

Material: keines

Sardinendosenverstecken

Ein Kind, das sich verstecken muss, wird ausgewählt. Anschließend wird das Haus abgedunkelt und das Kind zieht los, um sich zu verstecken. Die Gruppe zählt gemeinsam bis 30. Dann zieht jedes einzelne Kind los, um das versteckte Kind zu finden. Hat man es gefunden, versteckt man sich auch dort. Hat sich das Kind z. B. hinter einer Tür versteckt, stellt man sich ebenfalls hinter diese Tür zu dem versteckten Kind. Dies geht so lange, bis auch das letzte Kind das Versteck gefunden hat. So werden es in dem Versteck immer mehr Kinder. Dasjenige Kind, das zuerst das versteckte Kind gefunden hat, darf sich neu verstecken, während die Gruppe z. B. hinter der Tür stehen bleibt und bis 30 zählt. Die Verstecke sind möglicherweise ziemlich eng, aber das macht es besonders lustig und dann auch leichter, das versteckte Kind zu finden.

Material: keines

Knicklichtfangen

Alle Kinder bekommen zwei Knicklichter, die sie knicken und sichtbar an den Armen oder Schuhen befestigen. Vielleicht muss dazu Klebeband verwendet werden, da die Steckverbindungen in der Bewegung schnell wieder aufspringen. Dann wird der Raum abgedunkelt oder das Spiel findet draußen im Dunkeln statt. Ein Kind ist der Fänger / die Fängerin und muss versuchen, die anderen Kinder abzuschlagen. Wer abgeschlagen wurde, bleibt stehen und wedelt mit seinem Knicklicht. Ein anderes Kind, das noch nicht gefangen wurde, kann dieses Kind wieder befreien, indem es das Kind abschlägt und „Frei!“ ruft. Gelingt es dem Fänger / der Fängerin, alle anderen Kinder abzuschlagen?

Variante: Es können so auch alle anderen Fangspiele gespielt werden. Auf eine sichtbare Begrenzung des Spielfeldes, z. B. durch Knicklichter, ist zu achten.

Material: Knicklichter, Klebeband

Knicklicht-Boule

Die Kinder werden in Gruppen nach Anzahl der Knicklichtfarben eingeteilt. Jede Gruppe erhält pro Kind vier Knicklichter in ihrer Farbe. Jeweils zwei geknickte Knicklichter werden zu einem Kreis zusammengesteckt und die Steckverbindungen werden zusammengeklebt, da sie beim Werfen vielleicht auseinandergehen. Die Spielleitung hat aus einem geknickten Knicklicht ebenfalls einen Kreis (kleines Knicklicht) gesteckt. Von einer Startlinie aus wird das kleine Knicklicht geworfen. Die Gruppen müssen nun versuchen, ihre Knicklichter abwechselnd so nah wie möglich an das kleine Knicklicht zu werfen. Alle Knicklichter, die am Ende das kleine Knicklicht berühren, erhalten 1 Punkt. Welche Gruppe hat die meisten Punkte?

Material: pro Spieler 4 Knicklichter, Klebeband

Kontinente

Sechs Kontinente (Nordamerika, Südamerika, Europa, Afrika, Asien, Australien), die durch Matten, Kissen oder Reifen dargestellt werden, liegen im Kreis auf dem Boden. Ihr Name wird erklärt, aber nicht beschildert. Nun sagt die Spielleitung, zu welchem Kontinent die Kinder reisen müssen. Das Kind, das als letztes dort ankommt, scheidet aus (oder bekommt 1 Minuspunkt).

Variante: Die Kontinente werden durch die Erdplatten verschoben. Die Spielleitung gibt nun an, um wie viel die Kontinente in welche Richtung verschoben sind und nennt dann einen Zielkontinent, z. B.: „Jeder Kontinent ist um zwei im Uhrzeigersinn verschoben. Geht nach Australien!“ Nun müssen die Kinder gut überlegen und dann schnell den richtigen Kontinent aufsuchen. Das Spiel wird so lange gespielt, bis nur noch ein Kind übrig bleibt oder das erste Kind 10 Minuspunkte hat.

Material: 6 Matten / Kissen / Reifen

4. Jesu Taufe

Bibeltext: Matthäus 3,13-17

Zielgedanke: Durch die Taufe wird deutlich, wer zu Gott gehören und ab jetzt mit ihm leben will.

Einstiegsspiel

Der Mond ist rund

Alle Kinder sitzen im Kreis. Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin bittet die Kinder, ihm oder ihr gleich das nachzumachen, was er oder sie nun vormacht: „Der Mond ist rund, der Mond ist rund, hat zwei Augen, Nas‘ und Mund!“ Dabei malt der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin mit dem Zeigefinger zweimal einen großen Kreis in die Luft und deutet in diesem Kreis dann Augen, Nase und Mund an. Anschließend schlägt er oder sie die Beine übereinander. Nun sollen die Kinder der Reihe nach dasselbe machen. Schlagen sie danach ebenfalls die Beine übereinander, ist es richtig, tun sie es nicht, ist es falsch. Allein mit Hilfe der Bewertung, ob es richtig oder falsch war, sollen die Kinder herausbekommen, wie es richtig geht.

Material: keines

Einstiegsfragen

Wer ist dein Vorbild? Wem machst du etwas nach, z. B. Kleidung, Sport, Redensart?

Manchmal nimmt man sich etwas vor und macht es dann doch nicht. Woran liegt das?

Vorlesegeschichte

„Kommt ihr heute auch mit an den Jordan?“, fragt Naomi ihre Nachbarinnen. „Johannes ist wieder da. Wisst ihr, das ist der mit dem Kamelhaarmantel. Angeblich isst er nur Heuschrecken und Honig von Wildbienen.“ Naomi hat vor Aufregung ganz rote Wangen. Schon einmal hat sie beobachtet, wie Johannes predigt und dann ein paar Menschen im Jordan untergetaucht hat. Das hat sie begeistert. Aber selbst hat sie sich nicht getraut, sich untertauchen zu lassen. „Taufe“ nennt das Johannes. Doch heute, ja, heute will sie auch nach vorne gehen und sich taufen lassen. Vielleicht.

„Was ist? Kommt ihr mit? Ich weiß, er sieht etwas seltsam aus und predigt ungewöhnlich. Aber ich habe das Gefühl, dass Gott ihn geschickt hat. Er soll für den Sohn Gottes den Weg bereitmachen. Das habe ich nicht verstanden, hier gibt es doch überall Wege. Aber vielleicht erklärt Johannes das heute noch einmal.“ Naomis Nachbarinnen überlegen. Dann stimmen sie zu: „Na gut, wenn du so begeistert bist, dann muss er ja gut sein. Wir kommen mit.“ Und so macht sich die kleine Frauengruppe auf zum Jordan.

Wie gut, dass sie schon so früh aufgebrochen sind. Denn viele andere sind auch gekommen. Am Jordanufer ist es ganz schön voll. Einige haben ihr Mittagessen mitgebracht. Sie breiten ihre Decken aus und vertreiben sich die Zeit beim Picknick. Andere freuen sich über die vielen Bekannten, die sie dort treffen. Mit ihnen können sie die aktuellsten Neuigkeiten austauschen. Naomi und ihre Nachbarinnen haben einen guten Platz auf einem kleinen Felsvorsprung ergattert. Hier können sie gut sitzen und haben den Jordan bestens im Blick.

Plötzlich geht ein Raunen durch die Menge. Oben am Hang wird es unruhig. Johannes kommt! Und mit ihm seine Anhänger. Und natürlich auch ein paar besonders fromme Juden, die ihm genau auf die Finger schauen wollen. Die Menschen machen Johannes Platz. Ganz ruhig geht er bis ans Jordanufer. Dann beginnt er, von Gott zu erzählen. Er erzählt von Gottes Liebe zu uns Menschen, von seinem starken Wunsch, mit uns befreundet zu sein. Er erzählt von Gottes Sohn, der bald kommt und uns den Frieden bringt. Manche klatschen immer mal wieder, andere glauben ihm nicht und rufen laut dazwischen. Aber Johannes scheint das alles nicht zu stören.

„Ändert euer Leben! Macht Platz für Gott! Lasst euch im Jordan taufen und abwaschen von allem, was in eurem Leben falsch läuft! Hier und jetzt!“ Da stehen schon die Ersten auf und treten zu Johannes. Ja, sie wollen sich taufen lassen. Ihnen ist es ernst mit Gott. Auch Naomi geht nach vorn. Ihr Herz klopft so laut, dass sie glaubt, alle könnten es hören. Aber Naomi weiß: Das ist die richtige Entscheidung!

Doch dann wird Naomi zur Seite gedrängt. Ein besonders frommer Jude drückt sich an ihr vorbei und stellt sich vor alle anderen, direkt nach ganz vorne. Ein paar sind verärgert, aber die meisten sind erstaunt. Was? Ein Pharisäer will sich taufen lassen? Der hält doch alle Gebote ein, wovon muss der sich reinwaschen lassen?

Auch Johannes hat den sich vordrängelnden Pharisäer bemerkt. Und er sieht noch viele andere Pharisäer, die sich auf den Weg zum Jordanufer gemacht haben. „Ihr Schlangen!“, ruft er ihnen zu. „Glaubt ihr etwa, dass eine Taufe euch in den Himmel bringt? Nein, es ist nicht das Wasser, das in eurem Herzen den Weg zu Gott freimacht. Sondern es ist euer Verhalten. Ändert euer Leben und lasst Gott in euer Herz! Die Taufe ist nur ein Zeichen dafür, dass ihr euer Leben ändern wollt. Also, wollt ihr euch immer noch taufen lassen?“ Einige schauen betreten zu Boden, anderen drängen erst recht nach vorn und rufen laut: „Ja!“ Auch Naomi ist sich sicher: Doch, sie will Gott in ihrem Herzen Platz machen! Heute ist ein besonderer Tag, den sie nie vergessen wird.

Vertiefungsfragen

Wer von euch ist getauft? Was bedeutet dir deine Taufe?

Was muss sich ändern, wenn Menschen mit Gott leben wollen?

Spiele für die Reise

Einkaufen

Die Kinder müssen erraten, wie das Rätsel funktioniert. Alle sitzen im Kreis. Eine Person sagt: „Ich gehe in ein Kaufhaus, zwei Stockwerke hoch und dann nach rechts und kaufe mir ...“ Nun kann alles genannt werden, was die Person zwei Plätze weiter rechts anhat. Die Anzahl der Stockwerke verrät, um wie viele Plätze weitergezählt werden muss, links und rechts gibt an, in welche Richtung gezählt wird. Um zu verwirren, kann man auch hier die Beine übereinanderschlagen, sich am Ohrläppchen ziehen o. Ä. Dies trägt aber nicht zur Lösung bei.

Material: keines

Ich packe meinen Koffer

Die Kinder müssen erraten, wie das Rätsel funktioniert. Eine Person sagt: „Also, ich packe meinen Koffer und nehme ein Handtuch mit.“ Reihum müssen die Kinder ebenfalls etwas einpacken. Die Spielleitung sagt jeweils, ob das möglich ist oder nicht. Eingepackt kann nur etwas werden, wenn die Aussage mit „Also ...“ beginnt. Dabei kann im Verlauf auch der Satz verändert werden, z. B. „Also, ich nehme ein Fahrrad mit.“ Das „Also“ sollte dann immer mehr betont werden, bis alle Kinder das Rätsel gelöst haben.

Material: keines

Botschaften ausführen

Die Kinder werden in zwei oder mehr Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe sollte von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin beobachtet werden können. Die Gruppe wählt ein Kind als Boten aus. Der Bote läuft zur Spielleitung und erhält dort einen Zettel mit einer Aufgabe, die die Gruppe so schnell wie möglich erledigen muss, z. B.:

Legt euch alle auf den Boden und streckt 10 Sekunden lang Arme und Beine in die Luft!

Bildet einen Kreis, haltet euch an den Händen und singt 10 Sekunden lang ein Lied!

Steht alle 10 Sekunden lang auf einem Bein! (Wenn ein Kind umkippt, wird von vorn gezählt.)

Stellt euch hintereinander auf und grätscht die Beine, das hinterste Kind krabbelt durch alle Beine und stellt sich vorne wieder an, dann das nächste, so lange, bis alle Kinder einmal durchgekrabbelt sind.

Wenn die Gruppe die Aufgabe erledigt hat, bringt der Bote den Auftrag zurück und holt den nächsten ab. Welche Gruppe hat zuerst alle Aufgaben erledigt?

Material: Aufgabenzettel für jede Gruppe, Stoppuhr

Den Weg finden