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Verliebt sein kann jeder.

Aber eine dauerhafte Beziehung trotz Gewöhnung, Genervtsein und Gewichtszunahme nicht nur zu führen, sondern auch zu genießen und sich gegenseitig zu bereichern, das erfordert weitaus mehr. Werner Bartens zeigt, wie dies gelingen kann, wie man Beziehungsstress und Ehestreit konstruktiv wendet – und welch heilsame Wirkungen eine vital-glückliche Partnerschaft hat.

 

 

Werner Bartens

Partnerglück

Wie eine gesunde
und dauerhafte
Beziehung gelingt

Insel Verlag

 

 

eBook Insel Verlag Berlin 2017

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Erstausgabe, 2017.

© Insel Verlag Berlin 2017

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Umschlaggestaltung: zero-media.net, München

eISBN 978-3-458-73026-2

www.suhrkamp.de

Inhalt

 

 

Vorwort: Sieben Schritte bis zum verflixten siebten Jahr

 

Wie Beziehungen gesundmachen: Liebe auf Rezept

Warum Ehen immer noch Bestand haben: Wer zusammenbleibt

Wo bleibt die Zärtlichkeit: Was Sex und Nähe vermögen

Wenn Partnerglück bedroht ist: Herausforderungen im Alltag

Wie der richtige Blick auf die Beziehung gelingt: Jenseits des Optimierungswahns

Wer auf Dauer der oder die Richtige ist: Sich gut finden

Wie konstruktiver Streit gelingt: Zoffen ohne Zoff

 

Ausführliches Inhaltsverzeichnis

Vorwort: Sieben Schritte bis zum verflixten siebten Jahr

 

 

Verliebt sein kann jeder. Die Schwärmerei am Anfang ist sogar ziemlich leicht. Aber eine dauerhafte Beziehung trotz Gewöhnung, Genervtsein und Gewichtszunahme nicht nur zu führen, sondern auch zu genießen und sich gegenseitig zu beglücken, das erfordert weitaus mehr. Es gehört wohl zu den schwierigsten Aufgaben im Leben, einander auch nach vielen Jahren der Partnerschaft noch liebevoll, zugewandt und neugierig zu begegnen. Was für eine Herausforderung, den anderen nicht nur zu ertragen, sondern sich aneinander zu freuen und auch dann noch neue Seiten des Partners zu entdecken, wenn man längst alles voneinander zu kennen glaubt!

Dabei lohnt sich das Miteinander aus vielerlei Gründen, auch wenn die Schmetterlinge im Bauch schon seit Jahren kaum noch ihre Flügel heben. Sich verstehen und vertrauen, voneinander wissen, mit dem Partner wachsen und die Herausforderungen des Alltags immer wieder gemeinsam bewältigen, das kann ungeheuer befriedigend sein. Außerdem sind langjährige Partnerschaften ein erstaunlicher Jungbrunnen: Längst ist erwiesen, dass ein liebevoller Umgang miteinander nicht nur auf vielfache Weise bereichernd ist, sondern auch etliche Krankheiten lindern oder gar verhindern hilft. Sogar die Prognose von Krebspatienten fällt günstiger aus, wenn sich die Kranken bei ihrem Partner aufgehoben und geborgen fühlen.

Zuwendung, Nähe und das gute Gefühl, geliebt zu werden, lassen gleichermaßen Seele und Körper gesunden. Positive Gefühle füreinander stärken beispielsweise das Immunsystem und verbessern auf diese Weise die Abwehrkräfte. Sie senken das Schmerzempfinden und halten die Blutgefäße elastisch und offen. Der medizinische Nutzen einer gelingenden Beziehung ist beeindruckend. Von der banalen Erkältung bis hin zu Schlaganfall, Herzinfarkt und Tumorleiden beobachten Wissenschaftler die heilsamen Wirkungen einer vitalisierend beglückenden Partnerschaft. Die Effekte sind zahlreich. Liebe müsste eigentlich auf Rezept verschrieben werden.

Das Hohelied auf die Liebe kann man zwar gar nicht euphorisch genug anstimmen. Die zahlreichen Vorteile und der Nutzen eines fürsorglichen Miteinanders bedeuten jedoch keineswegs, dass jeder aufkeimende Konflikt in Harmoniesauce ertränkt werden soll. Deshalb geht es im Folgenden auch nicht nur um den medizinisch-therapeutischen Wert langjähriger Partnerschaften und die ebenso beglückenden wie gesundheitsförderlichen Auswirkungen inniger Zweisamkeit. Vielmehr soll auch aufscheinen, wie konstruktives Streiten gelingt, warum lebhafte Auseinandersetzungen zwar die Würze einer vitalen Beziehung sind, chronische Kränkungen aber krankmachen – und weshalb Männer in Beziehungen oft die Verletzlicheren sind. Schließlich können ständiges Gezänk und dauernde Missachtung die Lebenserwartung sogar verringern. Dabei ist ein gesundes und glückliches Miteinander möglich. Das geht. Wirklich. Entlang von sieben großen und vielen kleinen Schritten soll der Weg zu einer gelingenden Partnerschaft aufgezeigt werden.

Warum gerade sieben Schritte? Mittlerweile werden mehr als 40 Prozent aller Ehen in Deutschland geschieden. Als verheiratetes Paar sind die Chancen also ziemlich groß, vor den Trümmern seiner Beziehung zu stehen und irgendwann wieder getrennter Wege zu gehen. Bis es so weit kommt, halten Partnerschaften zwar eine ganze Weile. 15 Jahre beträgt in Deutschland die durchschnittliche Dauer einer Ehe, bis der Gang zum Scheidungsrichter droht. In dieser Zeit kann man zwar eine Beziehung dauerhaft zugrunde richten. Das funktioniert, wenn man es nur hartnäckig genug versucht. Allerdings sammeln sich die Trümmer einer Beziehung meist schon am Anfang an, besonders in der Zeit bis zum verflixten siebten Jahr. Bis dahin haben Paare jedoch genügend Möglichkeiten, um – Tag für Tag und Schritt für Schritt – alles dafür zu tun, damit sie eine Trennung verhindern. Das kann zwischendurch anstrengend sein, aber es lohnt sich.

Dieses Buch soll Mut machen und beide Partner unterstützen: Sieben Schritte zur Aufbauhilfe, damit die Beziehungskiste dauerhaft hält. Und es soll nicht nur darum gehen, zusammen zu bleiben. Ein schönes Ziel wäre es doch auch, beide von der Gemeinsamkeit profitieren zu lassen, sowohl seelisch als auch körperlich. Sieben Schritte, meinetwegen für jedes Jahr einen, bis ein festes Fundament gelegt ist. Dann kann das vermeintlich verflixte siebte zum beglückenden siebten Jahr werden. Die folgenden Hilfestellungen bieten zwar keine Garantie auf immerwährendes Partnerglück, aber sie dürften zumindest das kläglich niedrige Mindesthaltbarkeitsdatum der meisten Beziehungen um einiges verlängern.

Bis zum silbernen Jubiläum kann es eigentlich fast jedes Paar schaffen. Und wer schon 25 Jahre gemeinsam bewältigt, wer schon so viele Höhen und Tiefen zusammen erlebt hat, den werden die weiteren Herausforderungen der Partnerschaft auch nicht mehr schrecken. Sich scheiden lassen, kann schließlich jeder. Zusammenbleiben und dabei weiterhin füreinander schwärmen – das ist die Kunst.