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Nr. 1500

 

Ruf der Unsterblichkeit

 

Zwei Jahrzehnte nach Monos – die Friedensstifter werden aktiv

 

Ernst Vlcek

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

 

Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Streiflicht I

1.

Streiflicht II

2.

Streiflicht III

3. Bliss:

Streiflicht IV

4.

Streiflicht V

5.

Streiflicht VI

6.

Streiflicht VII

7.

Streiflicht VIII

8.

Streiflicht IX

9.

Streiflicht X

10.

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Das Jahr 1147 NGZ brachte nach mühsamem, erbittertem Ringen der Milchstraße und ihrer so lange unterdrückten Völker die Freiheit.

Nicht nur die Cantaro und die anderen Hilfsgruppen der ominösen Herren der Straßen konnten im Verlauf des »Unternehmens Exitus« ausgeschaltet werden, sondern auch die Herren selbst, die sich letztlich als Manifestation des Mimikry-Genies Monos entpuppten, des Erzfeindes von Perry Rhodan.

Inzwischen schreibt man in der Menschheitsgalaxis Ende September des Jahres 1169. Mehr als zwei Jahrzehnte seit dem Ende von Monos sind vergangen, und die neue Ära, die eigentlich mit dem Erwachen des Mondgehirns begann, das heißt mit der zurückkehrenden Funktionstüchtigkeit NATHANS, ist somit längst angebrochen. Trotzdem gibt es in der Galaxis in Sachen Vergangenheitsbewältigung immer noch eine Menge zu tun. Trümmer werden beseitigt. Wunden werden geheilt, Altbewährtes wird restauriert und Neues wird geboren.

Dann, mitten in der Ära des Wiederaufbaus und des Umbruchs, ergeht ein Ruf an die Aktivatorträger – der RUF DER UNSTERBLICHKEIT ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Bliss – Die letzte Simusense-Patientin.

Julian Tifflor – Der Terraner kümmert sich um die »Träumer«.

Perry Rhodan und Gesil – Ein Schatten steht zwischen ihnen.

Eirene – Perrys und Gesils Tochter kommt nach langer Zeit heim.

Homunk – Der Androide überbringt eine Botschaft der Superintelligenz ES.

Streiflicht I

 

Es ist aus Metall. Eine Legierung unbekannter Zusammensetzung.

Nur in extremer Vergrößerung, im Bereich der Moleküle, zeigen sich Unebenheiten. Eine bergige, zerklüftete Oberfläche; wie eine Phantasielandschaft.

Aber aus der Distanz des optisch wahrnehmbaren Bereichs wirkt die Oberfläche spiegelglatt.

Sie ist in einer Richtung stark gekrümmt. Bildet die in sich geschlossene Ummantelung eines vertikal ausgerichteten Zylinders. Diese relativ kleine und nicht besonders umfangreiche Säule steht auf einer (im Verhältnis zu seiner Größe) dicken Plattform. Die Plattform ist kreisrund. Sie besteht aus der gleichen Metalllegierung wie die dicke Säule, die sie sicher trägt.

Dieses Gebilde befindet sich inmitten einer großen Halle. Auch der Boden der Halle besteht aus derselben Metalllegierung. Im Hintergrund ist weiteres technisches Gerät zu sehen. Dabei handelt es sich um einen Hochleistungsreaktor. Dieser steht mit der Säule auf der Plattform in drahtloser Verbindung und speist sie mit Energie.

Sonst ist die Halle leer.

In der Luft liegt ein beständiges Summen.

1.

Bliss: Im Netz

 

Es kam ein neuer Gott, und der erklärte: »Lasst euch als erstes sagen, dass eure letzte Stunde geschlagen hat.«

Seine Botschaft war die:

Mein Name ist NATHAN. Ich bin euer neuer Traum-Operator. Es gibt die Welten, in denen ihr alle zu leben glaubt, gar nicht. Alles nur Traum. Simusense. Die Wirklichkeit ist anders. Ich werde euch die Wirklichkeit holen. Dies war die erste Lektion:

Bewahrt die Ruhe. In eurer Traumwelt wird sich von nun an einiges ändern. Das gehört zum Reintegrationsprozess ...

Und so weiter. Ein sich ständig wiederholendes Lamento. Doch es änderte sich wirklich etwas. Nach einem Jahr sah die Welt schon anders aus. Sie war kleiner geworden. Freunde verschwanden und kamen nie mehr zurück.

Und das war die Lektion Nummer zwei:

Träumen ist Schlafen. Schlaf ist Siechtum. Aufwachen ist Leben. Wacht auf und lebt. Lasst euch von der Droge Simusense heilen. Seht die Bilder und vergleicht. Das ist ein Traumsüchtiger. Einer von euch. Und das ein Lebender. Einer von den Millionen Geretteten.

Bliss sah die Bilder, und sie war irritiert. NATHAN musste sie vertauscht haben. In seinen Sendungen waren die Bewohner von Bliss' Welt in Sesseln aufgebahrte lebende Tote. Nur künstlich am Leben erhalten. Das blühende Leben dagegen verkörperten die so genannten Geretteten.

Aber sie wusste, wie gut sie aussah. Ein Blick in den Spiegel genügte. Und sie kannte schließlich ihr süßes Leben.

Sie war eine reife Frau. Im Augenblick schwamm sie gerade auf einer Welle aus Sex und Politik.

Sie jagte bereits seit einer Ewigkeit Dorian Waiken nach. Nun hatte sie ihn am Wickel. Hatte seine Spur bis zu seinem Landsitz irgendwo im Kaukasus verfolgt. Da war sie jetzt. Als sie jedoch das Tor zu ihm öffnete, sprang ihr die Meldung ins Gesicht: ERROR.

Und dann die Stimme des neuen Gottes:

Dorian Waiken war nur eine Scheinidentität des Simusense-Operators Monos. Dieser ist tot. Der Titan-Syntronverbund und die Lunarsyntronik NATHAN wurden zusammengeschaltet ...

Wie hässlich die Sprache doch sein konnte. Reintegrationsprozess.

Scheinidentität. Was für Worte!

Bliss floh.

Aber Gott NATHAN war allmächtig. Und allgegenwärtig. Wohin du auch gingst, seine Predigt von der schönen, neuen Welt traf dich überall.

Da lernte Bliss Streener kennen. Mit NATHAN als unsichtbarem Dritten, klar. Streener platzte unversehens in ihr Penthouse.

Streener nannte sich Traumjäger. Er befand sich auf der Flucht vor NATHAN und seinen Helfern. Hatte sich in ihre Frequenz eingeloggt. Und da war er: Streener, ein Fremder für sie.

Er aber wollte sie schon aus einer Zeit kennen, als sie noch lange Nägel gehabt hatte. Er zeigte ihr eine Gesichtsnarbe als Beweis ihrer Bekanntschaft. Das war ihr neu. Keine Erinnerung daran.

Und Streener lästerte über den neuen Traum-Operator NATHAN.

»Der denkt nicht daran, uns zu helfen. Der will uns abnabeln. Uns alle Träume nehmen. Nur – mich kriegt er nicht. Multitasking heißt das Rezept. Komm mit, und wir beide machen den Überdrüberlogg.«

Das klang gut. Aber hättest du irgendeinem einfach aufs Wort geglaubt? Der redete von Trips in verschiedene, mehrfach verschachtelte Traumebenen, von Multitasking und höchsten Sinnesgenüssen. Behauptete, in jedermanns Leben spazieren und daran partizipieren zu können. Und es gleichzeitig sechsfach und mehr tun zu können. Und auch aus dem Leben gehen zu können! Simusense nannte er es. Alles nur ein Traum. Worte wie von Gott NATHAN. Nur mit anderer Konsequenz: es weiter zu tun – Simusense bewusst erleben.

Aber dann musste Streener fliehen. NATHAN schlug ins Leere.

Und das war NATHANS dritte Lektion:

Hütet euch vor den Schleppern. Ob sie Traumjäger oder Traumhelfer der alten Garde sind. Sie wollen euch die Rückkehr ins Leben verbieten. Euch in eine Endlosschleife des Simusense entführen.

Und der Traum-Operator sagte, dass der neue Giga ein Mann namens Perry Rhodan sei. Da klingelte irgend etwas in Bliss. Aber sie wusste nicht, welche Glocke das war. Und dieser Giga Perry Rhodan hatte eine Schar Megas um sich. Julian Tifflor. Atlan. Reginald Bull. Homer Gershwin Adams. Klangen gut, die Namen. Sie brachten jedoch, im Gegensatz zu Perry Rhodan, keine Glocke zum Läuten. Sie alle wollten nur das Beste für die traumverlorenen Terraner. Auch so ein Begriff: traumverlorene Terraner.

Bliss war neugierig. Sie schluckte den Köder.

Und es gab ein böses Erwachen.

 

*

 

Sie erkannte das Zimmer nicht wieder. Es war dasselbe, in dem sie sich eingeloggt hatte. Aber es war aufgeräumt und renoviert worden. Alles klinisch sauber. Hell ausgeleuchtet. Und da war ein Rob. Natürlich auf Hochglanz poliert. Und jede Menge Gesichter. Eines schälte sich aus der Menge.

»Erkennst du mich wieder, Bliss?«

Die Erinnerung kehrte allmählich zurück. Die Mondlandschaft Terrania. Sie, Bliss, und ihre Bande. Rhodan, von Traumjägern verfolgt. Guter Kampf. Verdienter Sieg. Der Electric Bazaar. Bliss' Abschied beim Einstieg ins Netz. Das Simusense-Leben verblasste dagegen wie ein Traum. Bliss konnte den Traum nicht halten.

»Perry Rhodan?«

Er nickte. Er war es.

Aber es war nicht derselbe Rhodan, den sie als Anführerin der Kidbots gemanagt hatte. Und sie war nicht mehr dieselbe. Sie war so klinisch sauber wie das Zimmer. Trug ein blütenweißes Hemd, das bis zu den Knöcheln reichte. Es wölbte sich über ihren Brüsten. Sie war zur Frau geworden.

»Zwei Jahre«, sagte Rhodan. »So lange warst du vernetzt. Aber jetzt ist Schluss damit, Bliss. Dreiviertel der Träumer haben wir schon abgekoppelt. Eine dreiviertel Milliarde Terraner sind bereits von der Droge Simusense geheilt. Es geht langsam, ich weiß. Aber wir müssen vorsichtig zu Werke gehen, damit keiner psychisch Schaden nimmt. Aber in weiteren zwei Jahren können wir Simusense abschalten.«

»Das ist grausam.«

»Ist es nicht.«

Und er wollte es ihr beweisen. Er zeigte ihr, wie Terrania wieder aufgebaut wurde. Es herrschte ein irres Gedränge zwischen den Häuserschluchten und in der Luft. In den Straßen Robs und Menschen. Man meinte, dass sie sich gegenseitig über den Haufen rennen müssten. In der Luft allerlei Vehikel. Überall geordnetes Chaos. Es wurde einem schwindelig – allein vom Zuschauen. Kein Vergleich mit Massenansammlungen im Simusense; diese waren gegen dieses Gedränge lockeres Beisammensein gewesen.

Aller Schutt war längst beseitigt. Kein Plätzchen zum Diggern. Es gab rein gar nichts zu finden. Der Raumhafen war voller Schiffe. Die Transmitter funktionierten. Das Leben spielte sich nicht mehr im Untergrund ab.

Es gab keine Traumjäger mehr; sie waren gleich zu Beginn der Neuordnung aus HQ Hanse vertrieben worden. Auch die Zeit der Traumhelfer war längst abgelaufen. Dieser Begriff hatte eine neue Bedeutung bekommen. Rhodan und seine Megas, allen voran Julian Tifflor, waren jetzt Traumhelfer. Ihre Hilfe bestand darin, die Träumer aus dem Simusense-Netz zu vertreiben. Bis zu zwei Millionen am Tag! Bliss hatte das zu spüren bekommen. Ihre Welt war immer kleiner geworden. Und der neue Gott NATHAN hatte durch seine Kampagne für weitere Reduktionen auf allen Gebieten gesorgt. Desillusionierung und Frustration durch die permanente Aufklärungskampagne.

Die letzten Traumjäger waren vor einem Jahr aus ihren Löchern gescheucht worden. Statt eines Electric Bazaar gab es jetzt Tausende. Die Währung war nicht mehr der Chip, sondern der Galax.

Bliss erinnerte sich noch an die Vernetzten von damals. Einmal aus dem Simusense, fiel ihr alles wieder ein. Diesbezüglich hatte NATHAN also nicht gelogen. Sie sah die Bilder: hohlwangige und bis auf die Knochen abgemagerte Träumer. In verwahrlosten Apartments hockend. Oder aufgedunsen, schorfig, wund. Blass und schwammig. Vegetierende. Und jetzt: jeder Terraner das personifizierte blühende Leben. Aber manche mit leeren Augen.

Bliss machte Rhodan darauf aufmerksam. Aber der wollte das nicht hören und wechselte das Thema.

»Interessiert es dich nicht, was aus Chinnvi und den anderen deiner Bande geworden ist, Bliss?«

Nein, es interessierte sie nicht. Mit dem Einstieg ins Simusense-Netz hatte sie alle Bande zu den Kindern gekappt. Und wenn sie nicht tot waren, konnte sie sich schon vorstellen, was aus ihnen geworden war. Sie wollte es nicht hören. Aber Rhodan fuhr gnadenlos fort:

»Sie sind resozialisiert. Haben in Shoonar ein Zuhause gefunden. Wir haben dort ein Schulungszentrum für elternlose Kinder eingerichtet. Chinnvi möchte einmal Pilotin werden. Der Weltraum hat es ihr angetan. Wäre das nicht auch was für dich?«

»Arme Schmuddelkinder«, sagte sie. Sie wollte sich nicht einmal vorstellen, was für geschniegelte Püppchen aus ihren ehemaligen Kidbots geworden waren. Aber Rhodan war zu weit gegangen. Er hatte etwas in ihr geweckt. Und so fragte sie:

»Habt ihr auch Alaras Gehirn saubergewaschen?«

Rhodan zierte sich zuerst. Aber dann rückte er mit der Sprache heraus. Ihre Mutter sei damals, nach dem gemeinsamen Abstecher zum Titan, bei ihrer Rückkehr zur Erde vom System vernetzt worden und habe das geistig nicht verkraftet.

»Simusense hat sie auf dem Gewissen«, schloss er. »Sie muss noch eine Weile im Medo-Center Tahun bleiben. Aber du könntest sie besuchen. Sie würde sich freuen ...«

»Tu uns beiden das nicht an, Rhodan!«

Er widerte sie an. Wenigstens war er clever genug, das zu merken. Darum übergab er sie an seinen Mega Julian Tifflor. Damit geriet sie gewissermaßen erst recht ins Vakuum.

Zu Tiff, wie sie ihn später nennen durfte, hatte sie nämlich überhaupt keine Frequenz. In seiner Gegenwart konnte sie nicht mal atmen. Er erdrückte sie mit seiner Fürsorglichkeit.

Streiflicht II

 

Die Stille wäre perfekt, würde das monotone Summen die große Halle nicht erfüllen.

Die Halle mit der runden Plattform und der Säule darauf und dem Hochleistungsreaktor im Hintergrund. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es eine große Pforte, die ins Freie führt. Durch sie gelangt man auf einen riesigen Platz. Er hat einen Radius von einem Kilometer. Hier könnte ein Großraumschiff mühelos landen. Aber das geschieht nicht.

Der Platz ist leer.

Er wird begrenzt von einem Kreis von Bauwerken. Es sind architektonisch gewagte Metallkonstruktionen. Sie erheben sich glatt und fugenlos aus dem ebenfalls metallischen Boden. Der Kuppelbau mit freitragenden Auswüchsen herrscht vor. Aber es gibt auch rechteckige Bauten und zylindrische. Alles wirkt harmonisch und sauber aufeinander abgestimmt.

Ein Bauwerk überragt die anderen. Es ist ein hoher Turm, und an seinem Fuß ist die Pforte eingelassen. Es ist jene, die in die große Halle mit der Säule auf der dicken Plattform führt.

Der Turm selbst ist so hoch, dass er ein Kugelraumschiff mit einem Durchmesser von 800 Metern um gut 500 Meter überragt hätte. Aber der Platz ist leer.

Auch im Freien ist das beständige Summen deutlich zu hören.

2.

Perry Rhodan: 20 Jahre danach

 

Terra. HQ Hanse. NATHANS Statistik:

00.01 Uhr, Samstag, 1. September 1169 NGZ.

Bevölkerungsstand: 4,733224338 Milliarden Bürger.

Zuwanderungen: 111.420; Tendenz schwankend.

Geburten: 733.213; Zuwachsrate gegenüber 1168 NGZ: 8,733%.

Todesfälle: 46.904; Sterberate gegenüber 1168 NGZ: –4,69%.

Vernetzte: 1; weiblich; 34 Jahre.

 

Danach gab NATHAN Rechenschaft über die von ihm gesteuerte Großwetterlage. Für diesen Tag hatte er milde Temperaturen und leichte Bewölkung über Terrania vorgesehen ... in der Karibik baute die Lunarsyntronik einen Hurrikan auf, den sie Bully 39 nannte.

Rhodan registrierte die Wetterprognosen nur nebenbei. Er hatte sich auf eine bestimmte Meldung fixiert:

Eine Simusense-Träumerin.

Und das 22 Jahre danach!

Das war um eine Vernetzte zuviel, fand Rhodan. Das hatte nichts damit zu tun, dass er sie von früher kannte. Er hatte eigentlich keine Beziehung mehr zu ihr.

Er würde mit Julian Tifflor sprechen müssen. Er musste die Sache beenden! Das Simusense-Problem war bereits seit zwölf Jahren gelöst. Die letzten Simusense-Geschädigten hatten vor fünf Jahren Tahun als geheilt entlassen. Sie waren jetzt ganz normale Terraner.

Es ging nicht an, wegen einer einzigen Person das Simusense aufrechtzuerhalten und NATHAN auf diese Weise zu blockieren. Das Mondgehirn hatte wichtigere Aufgaben zu erledigen.

Beinahe sah es aus, als würde Tiff seine letzte Patientin auf diese Weise binden wollen, um sie nicht zu verlieren. Das war natürlich absurd. Aber in jedem Fall würde Tiff sich etwas einfallen lassen müssen. 22 Jahre waren genug. Wenn seine Patientin jetzt noch nicht soweit war, mit der Realität fertig zu werden, dann würde sie es nie sein.

Rhodan war vor einer Stunde, aus M 13 kommend, mit der ODIN auf dem Raumhafen von Terrania gelandet. Er hatte der Mannschaft Urlaub bis auf Widerruf gegeben. Der Terraner beabsichtigte, für ein paar Tage im Haus am Goshun-See auszuspannen; Gesil hatte ihn in einem Hypergramm daran erinnert, dass er auch noch Familie hatte. Das hatte ihm ins Bewusstsein gerufen, dass er seine Frau seit Monaten nicht gesehen hatte.

Bevor er sich jedoch ins Privatleben zurückziehen konnte, bat NATHAN ihn ins HQ Hanse.

»Der Hanse-Chef hat verlangt, Perry Rhodan nach seiner Rückkehr sofort zu sprechen«, meldete sich das Mondgehirn auf der ODIN. »Er erwartet dich in deinem Büro im HQ Hanse.«

»Geh nur, Perry, ich erledige die Formalitäten«, hatte Norman Glass, der Kommandantstellvertreter, gemeint.

Und da war er nun. Homer G. Adams, der neue, alte Chef der Kosmischen Hanse, hatte Rhodan sein früheres Büro überlassen, obwohl er kein offizielles Amt mehr innehatte. Weder innerhalb der Kosmischen Hanse noch im Galaktikum. Aber das hieß nicht, dass er als Privatmann politisch nicht mehr tätig war. Sein Name war Verpflichtung genug.