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Wielands


Wielands "Nachricht von Ulrich von Hutten" und Herders "Hutten" unter dem Gesichtspunkt biographischer Inszenierung. Eine komparatistische Betrachtung

"Tritt auf, der wert ist, Huttens Gebeine zu wecken!"
1. Auflage

15,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 13.03.2017
ISBN/EAN: 9783668414594
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 23

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Beide Werke stehen sowohl in literarischer als auch in entstehungsgeschichtlicher Hinsicht in einem bemerkenswerten Verhältnis zueinander, was den analytischen Vergleich besonders vielversprechend erscheinen lässt: Dass Herder nur ein halbes Jahr nach Erscheinen der Wielandschen Biographie in derselben Zeitschrift seine eigenen Gedanken über den deutschen Humanisten, Dichter und Reichsritter Ulrich von Hutten (1488–1523) veröffentlicht, lässt schon erahnen, dass hier keine Redundanz, vielmehr eine bewusste Inszenierungsdivergenz vorliegt. Zudem muss erwähnt werden, dass Herders ‚Hutten-Denkmal‘ in zweierlei Hinsicht hervorragt. Der Aufsatz und seine unkonventionelle Hutten-Inszenierung zählt nicht nur zu den „folgereichsten und wirkungsmächtigsten wie geistesgeschichtlich bedeutsamsten Werken der gesamten Rezeptionsgeschichte Huttens“, sondern markiert auch (gemeinsam mit weiteren biographischen Essays von Herder) einen gattungsgeschichtlichen Neuansatz und leitet damit eine „neue Art von Biographik“ ein.
Damit ist auch der gedankliche Verlauf des vorliegenden Aufsatzes vorgezeichnet: Zunächst wird der konkrete geschichtliche Rahmen der beiden Publikationen erläutert, der einen erheblichen Einfluss auf die jeweilige Darstellung der Hutten-Figur hat. Im Anschluss daran erfolgt die analytische Betrachtung von Wielands Nachricht von Ulrich von Hutten, dem Herders Hutten kontrastierend gegenübergestellt wird. Hierbei wird auch auf die Frage eingegangen, inwiefern sich Wieland und Hutten in eine rezeptionsgeschichtliche Tradition stellen – oder mit ihr brechen. Schließlich wird das Rezipientenecho auf Herders Essay knapp angerissen und in Beziehung zu seiner Hutten-Inszenierung gesetzt. Dass Herders Hutten in der vorliegenden Arbeit eine vergleichsweise tiefschürfendere Betrachtung erfährt, ist seiner, wie oben angedeutet, bedeutenden Rolle in der Geschichte biographischen Schreibens geschuldet. Auch wenn Wielands Essay rezeptionsgeschichtlich Herders Aufsatz den Vortritt lassen muss, so hat Wieland als Herausgeber doch einen entscheidenden Einfluss auf den kontextuellen Rahmen, in welchem Herders Hutten steht. Diesen geschichtlichen Hintergrund gilt es im Folgenden zu erhellen.
I. Einführende Überlegungen: Wielands und Herders Hutten-Essays als Beispiel biographischer Inszenierungsdivergenz
II. Hauptteil
1. Geschichtlicher Hintergrund der Publikationen
2. Vergleichende Betrachtung der Hutten-Essays
2.1 Christoph Martin Wieland: "Nachricht von Ulrich von Hutten"
2.1.1 Distanz zwischen Biograph und Objekt
2.1.2 Hutten-Interpretation unter aufklärerischem Vorzeichen
2.1.3 Selektive Szenendarstellung zulasten theologischer Themen
2.2 Johann Gottfried Herder: "Hutten"
2.2.1 Verbundenheit des Biographen mit dem Objekt
2.2.2 Genieästhetische Verklärung der Huttenfigur
2.2.3 Protestantismus, Polemik, Pathetik
2.2.4 Huttens Werke zwischen literarischer Bedeutung und nationaler Funktion
3. Herders Hutten-Inszenierung: Rezeption und Wirkung
III. Resümee
Literaturverzeichnis